EnBW feiert: 400.000 Ladepunkte im europäischen HyperNetz

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EnBW

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Der Strandurlaub in Spanien, der Ausflug zum Stockholmer Schloss in Schweden und der Badetag am slowenischen Bleder See haben eine Gemeinsamkeit: Auf dem Weg dorthin und vor Ort können E-Autofahrer:innen überall Ladepunkte im EnBW HyperNetz nutzen. Denn mit dem EnBW mobility+ Angebot laden sie mittlerweile an mehr als 400.000 Ladepunkten in insgesamt 17 europäischen Ländern. Dazu gehören auch Ladepunkte hunderter anderer Betreiber. Überall dort gelten jederzeit dieselben Einheitspreise je Kilowattstunde wie auch in Deutschland.

E-Mobilität ist grenzenlos und ebenso müssen unsere Kund:innen auch länderübergreifend laden können“, sagt EnBW Vorständin Colette Rückert-Hennen, in deren Vorstandsressort der Bereich der E-Mobilität liegt. „Dafür stellen wir Autofahrer:innen ein führendes Angebot zur Verfügung: Mehr als 400.000 Ladepunkte in 17 Ländern bedeuten das europäische Ladenetz mit der höchsten Abdeckung. Der nächste Ladepunkt in Europa ist also nirgends so nah wie im EnBW HyperNetz.“

Timo Sillober, Chief Sales & Operations Officer und Verantwortlicher für den Bereich Elektromobilität bei der EnBW, ergänzt: „Das Laden auf Reisen muss genau so entspannt und bequem sein, wie sich das leise Dahingleiten mit einem E-Auto anfühlt. Daher laden unsere Kund:innen nicht nur zuhause, sondern auch auf dem Weg zum Urlaubsort und am Ziel mit ihrem gewohnten Tarif.

Das rasante Wachstum des EnBW HyperNetzes steht sinnbildlich für die Geschwindigkeit, mit der sich der gesamte Elektromobilitätsmarkt entwickelt: Seit dem Jahr 2020 konnte die EnBW die Anzahl der Ladepunkte im EnBW HyperNetz verzehnfachen und die Anzahl der angebundenen Länder mehr als verfünffachen. Mittlerweile können EnBW mobility+ Kund:innen in allen neun Nachbarländern Deutschlands laden (Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz) sowie in Schweden, Italien, Spanien, Kroatien, Slowenien, Slowakei und Liechtenstein.

Alle verfügbaren Ladepunkte lassen sich über die EnBW mobility+ App abrufen – via Apple CarPlay auch auf dem Screen des Fahrzeugs. Mit der App können Autofahrer:innen auch bezahlen und behalten stets den Überblick über alle ihre Ladevorgänge und Kosten. An den meisten Schnellladepunkten der EnBW können Autofahrer:innen den Ladevorgang mit der Funktion AutoCharge auch ganz automatisch starten. Dafür genügt es nach einmaliger Freischaltung, das Fahrzeug einfach mit der Ladesäule zu verbinden.

Drei Tarife zur Auswahl

Seit Mitte Januar gelten die drei neuen EnBW mobility+ Ladetarife S, M und L. In allen drei Tarifen gelten einheitliche Kilowattstundenpreise für Normal- und Schnellladen. Zudem bieten sie einen Preisvorteil an EnBW-eigenen Ladepunkten. Insgesamt stiegen die Kilowattstundenpreise im Schnitt um 27 Prozent aufgrund der anhaltend hohen Beschaffungskosten im Strommarkt. Beim Schnellladen fielen die Änderungen geringer aus.

Die neuen EnBW mobility+ Ladetarife S und M lösten den bisherigen Standard- und Viellader-Tarif ab. Kund:innen wurden automatisch in den jeweiligen neuen Tarif überführt und individuell darüber informiert, so das Unternehmen. Neu hinzu kam der EnBW mobility+ Ladetarif L. Dieser berücksichtigt, dass Autofahrer:innen zunehmend lange Strecken elektrisch fahren und entsprechend häufiger öffentlich laden. Die Tarife im Einzelnen:

  • EnBW mobility+ Ladetarif S für weniger als dreimal monatlich laden: 61 ct/kWh an EnBW-Ladepunkten und 65 ct/kWh bei anderen Betreibern; ohne Grundgebühr
  • EnBW mobility+ Ladetarif M, lohnt sich ab dreimal monatlich laden: 49 ct/kWh an EnBW-Ladepunkten und 57 ct/kWh bei anderen Betreibern; Grundgebühr 5,99 Euro/Monat
  • EnBW mobility+ Ladetarif L, lohnt sich ab sechsmal monatlich laden: 39 ct/kWh an EnBW-Ladepunkten und 50 ct/kWh bei anderen Betreibern; Grundgebühr 17,99 Euro/Monat

Die neuen Preise bedeuteten insgesamt eine Erhöhung im Vergleich zu den zuvor gültigen Preisen. Denn die Beschaffungskosten für Strom haben sich in den vergangenen Monaten massiv erhöht. Sie halten sich trotz sinkender Tendenz auf einem etwa doppelt so hohen Niveau im Vergleich zum Vorjahr. Auch mit den neuen Preisen liegt das EnBW mobility+ Ladeangebot beim DC-Schnellladen unter dem Marktdurchschnitt. Insgesamt betrachtet bewegen sich die neuen Preise im Marktmittelfeld, beim AC-Normalladen jedoch darüber.

Schnellladen relevanter als Normalladen im öffentlichen Raum

Mit der neuen Tarifstruktur wird die EnBW den Entwicklungen der vergangenen Jahre gerecht, in denen das Schnellladen (DC) gegenüber dem langsameren Normalladen (AC) im öffentlichen Raum erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Denn die meisten E-Autos am Markt können heute hohe Ladeleistungen nutzen, um in kurzer Zeit große Strommengen aufzunehmen. Vor allem fügt sich schnelles Laden optimal in den Alltag der Menschen ein, wenn sie beispielsweise ihr Auto während des Einkaufens nebenher vollladen, oder auf langen Strecken kurze Pausen zum Nachladen nutzen. Das zeigt sich darin, dass die Mehrzahl der EnBW mobility+ Kund:innen heute vor allem schnelle DC-Ladepunkte nutzt, wie das Unternehmen mitteilt. Auch den überwiegenden Teil der Strommengen laden sie an Schnellladepunkten – mit zunehmender Tendenz.

Diesen steigenden Bedarf an Schnelllademöglichkeiten will die EnBW weiter unterstützen. Sie fokussiere sich dabei auf den Ausbau der bundesweiten, öffentlichen Schnellladeinfrastruktur, wofür sie deutlich mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr investiere. Bereits heute betreibt sie eines der größten Schnellladenetze Deutschlands. Bis 2030 will EnBW rund 30.000 Schnellladepunkte bereitstellen, was einen relevanten Anteil der bis dahin benötigten insgesamt 130.000 bis 150.000 Schnellladepunkte ausmache. Diese Zahl soll den gesamten Ladebedarf im öffentlichen Raum für die bis dahin geplanten 15 Millionen E-Autos auf Deutschlands Straßen decken können.

Den Bedarf für das langsamere Wechselstromladen sieht die EnBW vor allem im privaten Raum sowie im halböffentlichen Raum, etwa in Parkhäusern oder am Arbeitsplatz, wo die Fahrzeuge deutlich länger stehen.

Die neuen EnBW mobility+ Ladetarife bilden gleichzeitig eine weitere Entwicklung der vergangenen Monate ab: In dieser Zeit haben sich die Roamingpreise für das Laden bei anderen Betreibern beim langsameren AC-Laden mehr und mehr denen für das Schnellladen mit Gleichstrom angeglichen. Roamingpreise sind die Kosten, die ein E-Mobilitätsanbieter einem Ladeinfrastrukturbetreiber bezahlt, wenn die Kund:innen des Anbieters die Ladepunkte des Betreibers nutzen. Diese Entwicklung müsse die EnBW bei ihrer Tarifgestaltung berücksichtigen, weshalb die Kilowattstundenpreise für das Normalladen stärker gestiegen sind.

Quelle: EnBW – Pressemitteilungen vom 26.01.2023 und 28.11.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Rainer:

Wenn man bedenkt was eine Schnelladesäule angeschlossen mit einem Trafo am Mittelspannungsnetz kostet, ist das aktuell gar nicht so teuer

Matthias Geiger:

EnBW mit dem ADAC Tarif war bisher noch ok. Nach der Erhöhung sollten sich die Aufsichtsbehörden darum kümmern. Bei 60 ct/kWh und mehr ist das schlichtweg Wucher.

brainDotExe:

EnBW sagt doch selbst, dass AC Laden für sie keine Priorität mehr hat.
Verständlich, sobald man zu Hause eine (AC) Lademöglichkeit hat, benötigt man auswärts, wenn überhaupt, nur noch DC Lader.

Bernhard:

Was soll dieses kindische Schmollen. Ich weis ja nicht, was für Tarife es in Österreich gibt, die vielleicht noch günstiger sind. Aber für Deutschland gibt es im Prinzip nur noch Maingau, die an AC preiswerter sind. Und den Einheitstarif in ganz Europa bietet sonst keiner. Es gibt übrigens noch Sondertarife von der EnBW, z.B. über den ADAC, die auch ganz gut sind.

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