Elektroautos werden wieder billiger: Rabatte und sinkende Lieferzeiten erleichtern den Autokauf

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 3 min

Gute Nachrichten für Autokäufer: Nachdem Inflation und steigende Zinsen den Autokauf in den letzten Monaten für viele erschwert haben, sorgen nun vermehrt Rabatte der Autohersteller wieder für günstigere Angebote und damit für eine größere Auswahl. Das gilt vor allem für Benziner, aber auch Elektroautos profitieren von dieser Entwicklung.

Laut einer Marktstudie des Duisburger Center Automotive Research (CAR) nehmen die Preisnachlässe für Neuwagen weiter zu. Im April stieg der Durchschnittsrabatt für die 30 meistverkauften Neuwagen auf 16,3 Prozent gegenüber dem Listenpreis – ein Anstieg von knapp einem Prozentpunkt gegenüber dem Vormonat. Besonders Audi, Ford und Seat boten höhere Kaufanreize, wodurch das Rabattniveau den höchsten Stand seit vier Jahren erreichte.

Zwar sind Neuwagen mit Verbrennungsmotoren derzeit günstiger als in den vergangenen Monaten, doch laut Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer ist auch bei Elektroautos in den kommenden Monaten mit einem Preisrückgang zu rechnen. Hintergrund ist die Preispolitik von Tesla, das seine Preise für das Model 3 in den USA und China gesenkt hat. Zudem sind Auto-Abos, die Versicherungsleistungen beinhalten, günstiger geworden.

Eine weitere Erleichterung für Verbraucher ist der Rückgang der Lieferzeiten, bedingt durch die entspanntere Situation bei den Lieferketten nach der Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine. Dudenhöffer erklärt: „Die Engpässe in den Autoproduktionen während der Corona-Pandemie und die Chipkrise sind Geschichte.“

Autohersteller bei der Preisgestaltung unter Druck

Die Autohersteller stehen bei der Preisgestaltung unter Druck, da viele Verbraucher mit dem Autokauf abwarten. Die durch die hohe Inflation gesunkenen Realeinkommen machen große finanzielle Anstrengungen wie den Autokauf für viele Bürger schwieriger.

Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt gewinnen Elektroautos immer mehr an Bedeutung. Das Angebot an gebrauchten Elektroautos hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Dennoch sind sie bei den Gebrauchtwagen weiterhin Exoten, wie Zahlen von Mobile.de und des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen. Im Januar waren durchschnittlich 25.500 gebrauchte Elektroautos inseriert, ein Anstieg von 106 Prozent gegenüber Januar 2022. Jedoch machten sie damit nur 2,4 Prozent des Angebots aus.

Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, erklärt, dass ein größeres Angebot an gebrauchten Elektroautos wahrscheinlich ab 2024 oder 2025 erwartet werden kann, wenn viele Leasingrückläufer der letzten Jahre auf den Markt kommen. Wer mehr Auswahl möchte, muss sich also noch gedulden.

Sowohl Neuwagen- als auch Gebrauchtwagenkäufer können in Zukunft wieder von sinkenden Preisen und kürzeren Lieferzeiten profitieren. Insbesondere bei Elektroautos ist in den kommenden Monaten mit einem Preisrückgang zu rechnen, was den Umstieg auf umweltfreundlichere Fahrzeuge attraktiver machen könnte. Die zunehmende Verfügbarkeit von gebrauchten Elektroautos dürfte zudem das Interesse von Käufern an dieser Fahrzeugkategorie weiter steigern.

Auch die Autohersteller sind gefordert, ihre Preispolitik anzupassen, um in einem schwierigeren Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Tatsache, dass große Hersteller wie Tesla ihre Preise senken, zeigt, dass der Wettbewerb im Elektroautomarkt zunimmt, und die Branche insgesamt von dieser Entwicklung profitieren könnte.

Insgesamt deuten die aktuellen Entwicklungen darauf hin, dass der Autokauf – insbesondere von E-Autos – in absehbarer Zeit wieder einfacher und attraktiver werden könnte. Die verbesserte Verfügbarkeit von Neuwagen, die günstigeren Preise sowie die steigende Auswahl an gebrauchten Elektroautos dürften dazu beitragen, dass sich immer mehr Menschen für umweltfreundliche Fahrzeuge entscheiden und die Elektromobilität weiter vorangetrieben wird.

Quelle: Tagesschau: Wie hoch Neuwagen-Rabatte schon sind / Zahl der gebrauchten E-Autos steigt

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.
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IchAuchMal:

Das ist mit MG genau so wie es bei mir und im Kollegenkreis mit Fiat war: Man muss einmal im Leben einen kaufen um zu wissen was man nie wieder machen sollte ..

egon_meier:

Sowas will die China-Fantruppe aber gar nicht hören …

Egon Bar:

Das hatte ich bisher auch gedacht. Aber nach dem Review zeigte sich: Überall blanke, d.h. ohne jede Rostvorsorge komplett unbehandelte Schweissnähte (im Ernst!!) und seit Monaten Getriebeölverlust (im Ernst!), den sie auch – nach Bekanntwerden – durch ein Update bisher nicht in den Griff bekommen haben. Die Karre ist definitiv KEIN Konkurrent zum ID3. Mieseste Qualität!!!

Kokopelli:

Stimmt, ich habe erst gestern eine Mail von Carwow erhalten, dass die Auslieferung bei Bestellung eines VW ID binnen dieses Jahres erfolgen wird. Die Lieferfristen schmilzen nun auch bei VW, erst hat AUDI angefangen…

Matthias Geiger:

Auch wenn Tesla Nachholbedarf in der Mechanik hat sind sie Vorreiter. Sehr gut, dass sie an der Preisschraube drehen. Die E-Autopreise müssen ca. 30 % runter, damit sich die E-Mobilität gegenüber den Verbrennern durchsetzt. Nicht nur 30 % runter, die Leistungsparameter müssen gleichzeitig besser werden. Alltagsreichweiten 400 km (WLTP 500 – 550 km), Ladeleistungen 22/150 kW (AC/DC) bei 30.000 – 40.000 Euro so kann dies etwas werden. Die Hochpreispolitik von Mercedes, BMW, Audi, VW wird von den Firmenwagen und Steuervergünstigungen aufrecht gehalten. Mal sehen wie lange noch. Der MG4 hat dem ID.3 schon den Rang abgelaufen.

Eberhard Krauß:

Der Kaufpreis alleine sollte für die Kaufentscheidung für ein Elektoauto nicht maßgebend sein. Bei einer mittleren Fahrleistung von 15.000 km/Jahr kommt ein Stromer im Jahr mit etwa 900 € aus während man für einen Benziner ca. 1.900 € ausgeben muss. Das macht beim Stromer eine Ersparnis von ca. 1.000€ im Jahr. Bei einer Lebensdauer von etwa 10 Jahren dürfte der Stromer bei der Anschaffung um bis zu 10.000€ teurer als ein Beziner sein. Erst dann wäre die Preisgleichheit erreicht, ganz abgesehen von den höheren Umweltschäden, die ein Benziner gegenüber dem Stromer hat. Ich fahre seit 8 Jahren rein elektisch und „betanke“ meinen Stromer über meine PV-Anlage auf dem Dach. Mich koster der Fahrstrom bei gleicher Fahrleistung dadurch nur noch etwas 600€ im Jahr. :-)

MMM:

Durchaus!
Die eigenen aber auch ;-)

Robert:

Danke danke danke an Tesla durch sie werden endlich die Mondpreise der anderen Hersteller endlich runtergehen

egon_meier:

Die Situation ist durchaus differneziert zu betrachten ..
Bei Renault/Nissan läuft absatzmäßig gar nix mehr – und für Preissenkungen haben diese Unternehmen keine Luft in der Kalkulation.
Wie soll für STellantis etwas besser werden? Sie haben keine konkurrenzfähigen Fahrzeuge bzw zu hohe Kosten für ihre Verbrenner-Kompromiss-Bastelkisten.

Hyundai/Kia und VW haben es nicht nötig, da sie attraktiver Fahrzeuge, eine breite Palette und lange Lieferfristen haben …

Ja .. TEsla kann und muss mit den Preisen runter sonst kommen die Kisten nicht vom Hof und Investorengelder wollen verbrannt werden.

Also .. wer es billig will muss den Schr**t kaufen, der billig vertickt wird – aber wer will den schon haben.

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