Eisenach wird auf elektrischen Opel Grandland vorbereitet

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Ein Bekenntnis für die E-Mobilität und den Standort Deutschland: Die Stellantis-Gruppe investiert 130 Millionen Euro in das Opel-Werk in Eisenach, damit dort ab 2024 der rein elektrische Nachfolger des Opel Grandland gebaut werden kann. Das vermeldet der Autokonzern in einer Pressemitteilung. Das Fahrzeug soll auf der neuen „STLA Medium“-Plattform stehen und in der zweiten Jahreshälfte 2024 erstmals vom Band rollen.

„Die Erweiterung der Eisenacher Produktion um ein BEV unterstützt das mutige Bekenntnis von Opel zu einer vollelektrischen Produktpalette in Europa ab 2028″, heißt es in der Mitteilung. Derzeit wird der aktuelle Grandland in Eisenach als reiner Verbrenner sowie als Plug-in-Hybrid hergestellt. Die kommende Generation soll offenbar als Hybrid sowie vollelektrisch produziert werden.

„Eisenach, unser kompaktestes Werk in Deutschland, hat ein starkes Streben nach Qualitätsverbesserungen gezeigt“, sagte Arnaud Deboeuf, Chief Manufacturing Officer von Stellantis. „Mit dieser Zuteilung der neuen vollwertigen BEV-Plattform von Stellantis, STLA Medium, werden die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standorts die Kosten und die Qualität der von ihnen produzierten Fahrzeuge weiter verbessern und unsere Kundinnen und Kunden begeistern“, führt er in der Pressemitteilung aus.

Ziel: Bis 2028 rein elektrische Marke

„Seit 31 Jahren bauen wir hier in Thüringen Fahrzeuge in erstklassiger Qualität und haben dabei Schritt für Schritt die Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Diesen Weg werden wir mit dem elektrischen Nachfolger des Opel Grandland fortsetzen“, sagte Opel-Chef Florian Huettl. „Diese Entscheidung ist ein weiterer wichtiger Schritt für Opel auf dem Weg zum erklärten Ziel, bis 2028 in Europa eine rein elektrische Marke zu sein“, wird er weiterhin zitiert.

„Wir gewinnen gemeinsam“ sei einer der zentralen Werte bei Stellantis. „Diese Ankündigung für Eisenach zeigt, dass wir nach diesem Wert auch handeln“, sagte Xavier Chereau, Vorsitzender des Opel-Aufsichtsrats und Chief Human Resources & Transformation Officer bei Stellantis. „Der Fokus auf die Verbesserung von Qualität und Kosten seitens des Eisenacher Managements sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hilft – kombiniert mit dem Input der deutschen Arbeitnehmervertreter und dem sozialen Dialog –, die Zukunft zu definieren“, ergänzt er.

„Thüringen ist ein Automobilstandort mit großer Tradition, der gerade mit Höchstgeschwindigkeit den Wandel hin zur Elektromobilität vollzieht“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow. Und weiter: „Vor diesem Hintergrund freut es mich ganz besonders, dass Opel hier eine entscheidende Rolle spielt und in Eisenach eine Modellreihe mit Zukunft fertigen wird.“

Das im September 1992 mit der Produktion des Opel Astra eröffnete Montagewerk im thüringischen Eisenach feierte im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür, bei dem an die Produktion von insgesamt 3,7 Millionen Fahrzeugen erinnert wurde, erinnert Stellantis.

Stellantis setzt auf hohe Kundenzufriedenheit

Die angekündigte Investition in den Standort sei ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Ziele des Strategieplans „Dare Forward 2030“. Dieser sehe tiefgreifende Senkungen der Emissionen vor: So soll der CO2-Ausstoß bis 2030 im Vergleich zu 2021 halbiert werden, und bis 2038 sollen Netto-Null-CO2-Emissionen erreicht werden – mit einer Kompensation der verbleibenden Emissionen im einstelligen Prozentbereich. Zu den Kernzielen von Dare Forward 2030 gehöre auch, dass bis Ende des Jahrzehnts 100 Prozent der Pkw-Verkäufe in Europa und 50 Prozent der Pkw- und leichten Nutzfahrzeug-Verkäufe in den Vereinigten Staaten BEVs sein sollen. Zudem werde anvisiert, die Nettoeinnahmen bis 2030 gegenüber 2021 zu verdoppeln und während des gesamten Jahrzehnts zweistellige angepasste operative Margen zu erreichen. Und bis 2030 will Stellantis auf allen Märkten die Nummer eins bei der Kundenzufriedenheit für Produkte und Dienstleistungen werden.

Stellantis investiert laut Pressemitteilung bis 2025 mehr als 30 Milliarden Euro in Elektrifizierung und Software. Mit diesen Mitteln sollen BEVs bereitgestellt werden, mit denen die Kundenanforderungen erfüllt werden.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 22.03.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Heiko:

weil eine amerikanische (GM) Vorstellung von Qualität nie den deutschen Opelwünschen entsprach.

Bruno Hildesheim:

In den 1990ern wurde Eisenach mal von GM/Opel als modernste oder effektivste Pkw-Produktionsstätte Europas gepriesen und stolz herumgezeigt in der Branche und der Öffentlichkeit und Politik gegenüber.
Times, they‘re changin‘.
Ganz objektiv würde es das Werk Eisenach so heute gar nicht mehr geben, wenn es nicht als Standort und in Thüringen gesellschaftlich und politisch als derart „systemrelevant“ betrachtet worden wäre.

Walter Jening:

„Eisenach, unser kompaktestes Werk in Deutschland, hat ein starkes Streben nach Qualitätsverbesserungen gezeigt“.
In einem Arbeitszeugnis wäre das á la „der Mitarbeiter hat ein starkes Streben nach Leistungsverbesserung an den Tag gelegt“ – da muss es also wohl allernotwendigst gewesen sein;)

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