E-Autos-Offensive: BMW sichert sich zweite Lithium-Quelle

Cover Image for E-Autos-Offensive: BMW sichert sich zweite Lithium-Quelle
Copyright ©

BMW AG

Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 2 min

Die deutsche Autoindustrie setzt verstärkt auf E-Autos – und so wird das in den Batteriezellen verbaute Lithium zum begehrten Rohstoff. BMW hat sich vor diesem Hintergrund nun eine weitere Quelle gesichert. Wie der Münchner Autobauer mitteilt, bezieht er sein Lithium künftig nicht mehr nur aus Australien, sondern ab 2022 auch aus Argentinien.

Man habe mit dem US-Unternehmen Livent einen mehrjährigen Vertrag über 285 Millionen Euro geschlossen, heißt es bei BMW. Damit werde der Bedarf der aktuell fünften Generation gesichert, sagt Einkaufs-Vorstand Andreas Wendt. „Gleichzeitig machen wir uns technologisch, geografisch und geopolitisch unabhängiger von einzelnen Lieferanten.“ 2030 soll die Hälfte aller verkauften BMW vollelektrisch fahren. Experten des Fraunhofer-Instituts schätzen den Lithium-Bedarf in diesem Zeitraum auf etwa das Dreifache des heutigen Standes.

Bereits 2019 hat BMW nach eigenen Angaben einen Vertrag für den Bezug von Lithium aus australischen Minen unterzeichnet. In Argentinien dagegen wird der Rohstoff aus der Sole von Salzseen gewonnen. Im Länderdreieck zwischen Argentinien, Bolivien und Chile findet sich nach aktuellen Schätzungen etwa die Hälfte der globalen Vorkommen. BMW legt nach eigenen Angaben großen Wert darauf, kritische Rohstoffe wie Lithium und Kobalt direkt bei den Rohstoff-Produzenten einzukaufen. So sei vollständige Transparenz über Herkunft und Abbaumethoden gegeben.

Livent verwende für den Abbau ein innovatives Verfahren, das eine nachhaltige Wassernutzung gewährleistet und die Auswirkungen auf die lokalen Ökosysteme und Gemeinden minimiert, heißt es aus München. So werde die Salzlösung nicht wie sonst üblich verdunstet, auch kämen Lösungsmittel und Chemikalien nicht mit der Umwelt in Kontakt. Das US-Unternehmen steuere zudem wichtige Daten zu der von BMW initiierten Studie zum nachhaltigen Lithiumabbau bei.

Bis 2025 will BMW den Absatz vollelektrischer Modelle jährlich im Schnitt um deutlich mehr als 50 Prozent steigern und damit gegenüber 2020 mehr als verzehnfachen. Insgesamt sollen bis Ende 2025 rund zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge ausgeliefert werden, heißt es, 2030 soll es kein Segment mehr ohne E-Modell geben.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 30. März 2021

worthy pixel img
Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


BEV:

außer es kommt die chinesische Langversion auch in Europa angeboten, es gab ja schon Bilder, dass es das Fahrzeug rein elektrisch gibt.

DerOssi:

„2030 soll es kein Segment mehr ohne E-Modell geben.“

Sprich so lange wird man wohl noch auf den echten elektrischen 3er warten müssen… :(

Ähnliche Artikel

Cover Image for VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

Michael Neißendorfer  —  

Chinesische und deutsche Autohersteller liegen bei der Innovationsstärke der Elektromobilität zunehmend vorn. Das zeigt sich auch in den Verkaufszahlen.

Cover Image for Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Michael Neißendorfer  —  

Mercedes-Benz hat einige neue Details des elektrischen GLC verraten, der am 7. September auf der IAA in München offiziell vorgestellt wird.

Cover Image for Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Daniel Krenzer  —  

Erst nach mehr als 1200 Kilometern musste der Lucid Air an die Ladestation. Allerdings ging es viel bergab.

Cover Image for Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Michael Neißendorfer  —  

Polestar kommt nach längerer Durststrecke langsam in den Tritt und ist auf einem guten Kurs, sein Jahresziel von 60.000 verkauften Autos zu erreichen.

Cover Image for Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Michael Neißendorfer  —  

Im deutschen Straßenverkehr zeigt sich der Omoda 9 von Chery aus China bisher nicht. In anderen europäischen Ländern sieht das ganz anders aus.

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.