E-Auto-Förderung endet schon am Sonntag

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Nun geht alles ganz schnell: Nachdem vor wenigen Tagen klar wurde, dass die E-Auto-Förderung früher als geplant – das wäre 2025 – enden soll, steht laut übereinstimmenden Medienberichten fest: Wer noch eine Umweltprämie für sein privat erworbenes Elektroauto geltend machen möchte, muss spätestens am Sonntag, den 17. Dezember, seinen Antrag eingereicht haben. Die gewerbliche Förderung war ohnehin bereits im Herbst ausgelaufen.

Zwischenzeitlich hieß es eigentlich, dass die Förderung wohl zum Jahresende auslaufen soll. Dann sollte die Fördersumme ohnehin sinken auf dann maximal 4.500 Euro inklusive Händleranteil. Doch nun ist die Umweltprämie für Elektroautos schon am Montag Geschichte. Wer also noch davon profitieren will, muss sich beeilen. Der Haken: Für den Antrag muss eigentlich der Fahrzeugbrief vorliegen, das Elektroauto also ausgeliefert und auch zugelassen sein. Somit dürften einige, die eigentlich mit der Umweltprämie gerechnet haben, nun kurzfristig leer ausgehen. Am Samstag sind offenbar viele Händler noch aktiv geworden, um kurzfristige Anträge noch ermöglichen zu können.

Zäher Kompromiss im Haushaltsstreit

Vorausgegangen war eine Haushaltskrise, ausgelöst durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Das hatte entschieden, dass ein umgewidmetes Sondervermögen in Höhe von 60 Milliarden Euro, das statt für Folgen der Corona-Pandemie für den Klima- und Transformationsfonds genutzt werden sollte, nicht rechtens und somit nichtig ist. Allein für 2024 fehlten somit auf einen Schlag 17 Milliarden Euro im Bundeshaushalt. Nach langen Debatten hatte sich die Ampel-Koalition auf Sparmaßnahmen unter Einhaltung der Schuldenbremse verständigt. Schon vor der Förderung von E-Autos wurden andere Förderprogramme auf Eis gelegt.

Seit 2016 hatte die Bundesregierung inzwischen den Kauf von mehr als 2,1 Millionen Elektrofahrzeugen finanziell bezuschusst. Die Reaktionen auf den Wegfall der Prämie fallen in der Branche unterschiedlich aus. Während manche befürchten, dass der ohnehin schwächelnde Absatz von E-Autos nun weiter einsacken dürfte, sehen andere darin kein allzu großes Problem. So schreibt Peter Schwierz, Chefredakteur von Electrive, auf LinkedIn: „Ja, es wird eine Delle geben. Aber mittelfristig kommen wir so vielleicht mal zu realistischen Preisen und echtem Wettbewerb.“ Durch dass ein Teil der Prämie von den Herstellern bezahlt werden musste, gehen viele davon aus, dass dieser Preisbestandteil ohnehin zuvor aufgeschlagen wurde.

Mehr günstige E-Autos angekündigt

Auch wenn bei einer Betrachtung der Kosten über die gesamte Nutzungsdauer auch heute schon Elektroautos für sehr viele Nutzer die günstigste Wahl sein dürfte, sind die Anschaffungspreise aktuell noch sehr hoch. Das schreckt viele Käufer noch davon ab, auf die Elektromobilität umzusteigen Aber bereits für 2024 sind mehrere günstige Modelle angekündigt, die zu Game Changern werden könnten – auch wenn nun vom durch die Hersteller genannten Preis keine staatlichen Förderungen mehr abgezogen werden können. Und zuletzt gab es auch auf Elektroautos wieder eher Rabatte bei den Händlern.

Quelle: Tagesschau – „Konsequenz aus Haushaltsurteil: Förderung für E-Autos läuft morgen aus“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Nik8888:

Der Wegfall von 4.500€ Autokauf Zuschuss ist für Sie der ultimative Supergau?
Äh, schonmal umgeschaut in der Welt?
Schonmal mit den Hintergründen dieser Entscheidung auseinander gesetzt? Verfassungsgericht Urteil und so?

Matthias Geiger:

Die Maßnahme ist schon längst überfällig. Über den Zeitrahmen kann man streiten. Zumindest wird somit zu 99 % die Trickserei unterbunden.

Robert:

da gebe ich recht alle Subventionen kommen niemals beim Bürger an und treiben nur die Preise unnötig in die Höhe
deshalb hat auch ein youtuber (der mit dem Wiskyfass) mal gesagt Subventionen sollte es nur für Forschung & Wissenschaft geben aber nicht in der Wirtschaft weil das nur zu Marktverzerrungen führt wie man ja die letzten Jahre deutlich sehen konnte eine Spritpreisbreme die beim Bürger nicht ankommt, bei uns nur nach 4 Tagen war der Diesel mit Spritpreisbremse genauso teuer wie ohne, Abwrackprämie das gleiche alle Neuwagen waren plötzlich um 2500 Teurer und nach der Abrwrackprämie gingen die Preise um genau 2500 Euro wieder runter usw.

Roland:

Ich verstehe Dich sehr gut und die Abschaffung der Prämienzahlung derart kurzfristig ist ein no go. Nur eines möchte ich hier als Schweizer festhalten. Es war in meinen Augen falsch, dass die Deutsche Regierung überhaupt auf so ein Prämienmodell eingegangen ist.

Nach dem Debakel damals mit der Abwrackprämie hätte man klüger sein sollen. Die wirklich Schuldigen an dem jetzigen Debakel ist Eure Autoindustrie. Zuerst lobbyiieren sie für eine Prämie die sie dann in die eigene Tasche stecken.

Jetzt ziehen sie sich stillschweigend zurück und lassen die Wut der Bürger auf die Regierung herunterprasseln. Denkt bloss nicht mit einer Afd Regierung wäre das anders herausgekommen. Die sind noch eine ganze Ecke korrupter denke ich.

Das geht mich natürlich alles nichts an, da ich Schweizer und Aussenstehender bin. Aber gerade deshalb, weil ich das ganze von Aussen betrachte, habe ich den nötigen Abstand. Der deutsche Bürger tut mir echt leid. Mein Mitgefühl habt Ihr.

Ich wäre auch wütend, aber auf die korrupten, unfähigen Manager in der deutschen Autoindustrie. Die haben jahrelang gut abkassiert. Dann haben Sie den Markt falsch eingeschätzt, Prämien einkassiert und letztendlich Eure Arbeitsplätze in Gefahr gebracht. Ich wäre stinksauer auf solche Leute.

panibodo:

Nun ja, die 10 k Autos werden weiter wishful thinking bleiben. Für das Geld bekommst du schon lange keinen Kleinwagen mehr.

panibodo:

Ich denke nicht, dass man Kristallkugeln lesen muss, um zu sagen, was passieren wird: Die Autobauer werden die Preise senken. Das hätte man schon viel früher haben können. Die Umweltprämien haben die Autobauer zu 100 % eingepreist und wir hatten nichts davon. Wenn die Autoindustrie jetzt noch Autos verkaufen will, müssen sie billiger werden und es müssen auch kleinere e-Autos angeboten werden. Leider sind die Autobauer viel zu spät dazu gezwungen worden.

panibodo:

Ich gebe Dir vollkommen Recht, Robert. Aber ich befürchte, dass Du für Dich die falschen Schlüsse aus dieser Schweinerei ziehst. Wer bleibt denn für Dich außer der AfD? Solltest Du nicht an diese Faschisten gedacht haben, solltest Du es sagen.

panibodo:

Ich wollte mich gerade fast genau in deinem Sinne äußern und dabei auch auf den politischen Aspekt dieses unfassbaren Schnellschusses hinweisen. Unsere Politiker bieten uns keine Planungssicherheit und treiben fehlgeleitete Wähler immer mehr in die Arme der AfD.
Was hier passiert ist nenne ich Diebstahl an vielen Tausend e-Auto-Käufern.

Robert:

Ich habe kein Vertrauen mehr in diese Regierung, das da auch ein positiver Bescheid nachträglich aberkannt wird

Robert:

Nein es ist einfach so das ich derzeit ganz einfach es mir finaziell nicht leisten kann das ist der Punkt, hätte ich genügend Geld wäre das schon längst passiert aber so kann ich eben nur nach vorh. Geld Massnahmen einleiten oder nicht

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