Bund setzt zahlreiche Förderungen ab sofort aus

Cover Image for Bund setzt zahlreiche Förderungen ab sofort aus
Copyright ©

Shutterstock / 2159654785

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Aufgrund der aktuellen Haushaltssperre, ausgesprochen durch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), hat die deutsche Bundesregierung mit sofortiger Wirkung einige Förderprogramme auf Eis gelegt – darunter Energieberatungen sowie das Aufbauprogramm für Wärmepumpen. Die Förderung von E-Autos wird zumindest erst einmal fortgesetzt. Auch die Förderung von Schnellladeinfrastruktur im gewerblichen Kontext ist in der Streichliste nicht erwähnt. Darüber berichtet die Frankfurter Rundschau (FR).

Demnach fließen ab sofort keine Fördergelder mehr für folgende Programme: Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme (EBN), Energieberatung für Wohngebäude (EBW), Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW), Aufbauprogramm Wärmepumpe (BAW), Förderprogramm Serielle Sanierung, Richtlinie zur Förderung von Kälte- und Klimaanlagen mit nicht-halogenierten Kältemitteln in stationären und Fahrzeug-Anwendungen (Kälte-Klima-Richtlinie), Richtlinie zur Förderung von E-Lastenfahrrädern für den fahrradgebundenen Lastenverkehr in Wirtschaft und Kommunen (E-Lastenfahrrad-Richtlinie) sowie das Förderprogramm „Bürgerenergiegesellschaften“ bei Windenergie an Land.

Energieberater fürchten um Existenz

Die für den Heizungstausch notwendige Förderung für effiziente Gebäude (BEG) bleibt wie die Förderung von E-Autos unberührt. Vor allem Energieberater befürchten nun, dass ihnen die Aufträge wegbrechen, da ihre Dienstleistungen nicht mehr förderfähig sind und für die Auftraggeber somit schlagartig deutlich teurer werden würden. Laut FR könnten nun zwei Drittel aller Energieberater in existenzbedrohende Situation kommen.

Die Förderung von Elektroautos für Privatkunden läuft eigentlich bis Ende 2024. Während die Automobilindustrie zuletzt eine Verlängerung um möglichst mehrere Jahre forderte, kam die Frage auf, ob im kommenden Jahr dafür überhaupt noch Geld zur Verfügung steht. Derzeit hat die Ampel-Koalition noch keine Lösung für die Haushaltskrise gefunden, die nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts entstanden ist.

Die Karlsruher Richter hatten ein Sondervermögen über 60 Milliarden Euro, das aus der Corona-Krise umgemünzt worden war, für verfassungswidrig und somit für nichtig erklärt. Offenbar scheut die Regierung besonders stark davor zurück, die Förderung für E-Autos einzustellen. Sollte die Haushaltssperre bestehen bleiben, könnte eine Einstellung des Förderprogramms schon in wenigen Wochen noch nicht vom Tisch sein. Planmäßig soll der Umweltbonus mit dem Jahreswechsel auf maximal 4500 Euro sinken.

Quelle: Frankfurter Rundschau – „Haushaltssperre: Bund legt Förderprogramme auf Eis – eine Branche bricht dadurch zusammen“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Kona64:

Ich hoffe der Unsinn mit H2 hat dann ein Ende. Bevor man H2 Busse anschafft sollte man zunächst in BEV investieren. Das ein H2 Bus technisch funktioniert muß nicht getestet werden. Klimatechnisch wird ein H2 Bus nie wirksam sein, da es kein grünes H2 gibt.

HarryN:

Solange z.B. der ID3 in China für rd. 18 Teuro und in Deutschland ab rd. 35 Teuro verkauft wird, macht mir VW die Nichtkaufentscheidung extrem leicht.

panibodo:

Nicht jeder zweite, aber verblüffend viele wollen offenbar zum Verbrenner zurück. Verständlich bei, unter anderem, den Strompreisen
Aber: Wer hat denn diese Studie gemacht? Man muss nur die richtigen Fragen stellen und ‚interpretierfähige‘ Antworten im eigenen Sinne verbiegen und schon kommt so ein Unsinn dabei heraus.
Ein sehr großer Teil dieser potentiellen Absteiger wird den großen Fehler gemacht haben, sich ein e-Auto zuzulegen, ohne sein Fahr- und Ladeprofil angesehen zu haben. Das grenzt in meinen Augen schon fast an Dummheit. Auf die Frage, wie man sich mit seinem e-Auto auf den Winter vorbereite, haben z.B. 33 % dieser Spezies u.a. angeführt, man stelle sicher, dass man neue Zündkerzen habe…
Das Verbrennerverbot wird nicht aufgehoben.

panibodo:

Off topic:
„Laut FR könnten nun zwei Drittel aller Energieberater in existenzbedrohende Situation kommen“. Au weia, das geht natürlich gar nicht und würde unsere Regierung in arge Nöte bringen, ist sie doch dafür verantwortlich, dass es uns allen gut geht. Auch das – falsch verstandener Begriffsinhalt von „Sozialstaat“ denke ich.
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer für das Gaststättengewerbe wird ja nun wohl zu auch Tausenden Pleiten führen, nachdem „die“ Gastwirte trotz deutlich gesunkener Inflationsrate ihre Preise für 0,2 l Rotwein auf 12,00 hoch geschraubt haben. So selbst erlebt letzten Mittwoch. Auch hier ist wohl Habeck gefragt (?) .

Zur Sache:
Mein Gott, ich fasse es nicht- wer hat denn den Umweltbonus von bis zu 9.000 € kassiert? WIR DOCH NICHT. Diese Beträge waren alle eingepreist und die Autofuzzis haben sich ins Fäustchen gelacht über uns Dummbeutel, die wir ihre Mondpreise bezahlt haben. Jetzt „brennt der Dachstuhl“ und man ist „nicht mehr konkurrenzfähig“. Weint nur schön, liebe Autobauer.
Was sitzen denn da in Berlin für „Fachleute“, die sich von der Autoindustrie über den Tisch ziehen lassen und ewig weiter Subventionen fordern?
Nein, macht endlich Schluss mit diesem Unsinn und zwingt die Autobauer zur Entwicklung bezahlbarer e-Autos. An anderer Stelle schrieb ein Schlaumeier, das Geld für 40.000 € + (bis ++++) e-Autos sei vorhanden. Na klar, für Dienstwagen und Flotten, die ‚rabbattiert sind‘ und steuerlich so klein gerechnet werden können, dass sie aus der Portokasse bezahlt werden. Nein, das Geld ist nicht da für Auto-Normalo.
VW jammert jetzt und etliche Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, weil man Tesla und die Chinesen nicht ernst genommen hat. Aber die Burschen sind für MICH ohne Zweifel auf einem guten Weg. Der ID2all, außen ganz klein, innen immerhin Golfgröße und das noch mit vergleichsweise riesiegen Kofferräumen von insgesamt 480 l langstrecken- und familientauglich, wird ein Renner, I bet. Das Auto wird ‚gut‘ ausgestattet nicht für 25.000 € zu haben sein, wohl eher für 35.000, aber man bekommt vermutlich schon in der Basisversion einige wichtige Assistenzsysteme mitgeliefert.
Good luck, VW.

HarryN:

Förderungen sollten generell auf z.B. 5 Jahre begrenzt werden. Alles was sich bis dahin nicht am Markt durchgesetzt hat ist es nicht Wert.

Wolfgang:

Wenn man für die Energie- bzw. Klimawende Geld ausgibt, ist man in der Regel immer ein Idiot!
Wenn man es macht um Geld zu sparen, dann in der Regel nicht!
Jetzt nachdenken.

rabo:

Wichtig ist, daß die Förderungsmittel für H2 Technologien (incl. für FCEVs – angefangen mit Bussen un LKWs) nicht gekürzt werden: denn sie werden auf mittlere Sicht parallel zu BEV Anwendungen ökologisch immer sinnvoller werden.

Raymond_NL:

Genau, und die E-Auto Förderung als erstes!
Aber ist ja auch logisch, Sie schrieben „alle“

Daniel W.:

—– Zitat —–

Ausgenommen von der Antragspause sind die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und die Förderung des Absatzes von elektrisch betriebenen Fahrzeugen (Umweltbonus).

Wärmepumpen werden weiterhin im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert.
(Quelle: bafa.de)

—–

Demnach gibt es auch weiterhin eine Förderung für Split-Klimaanlagen, die ja auch zum Heizen geeignet sind.

Gerd:

Nein, siehe initialer Beitrag: Neue Fenster.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.