Diversität: Die Lösung für den Fachkräftemangel in der Batterieindustrie?

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Sebastian Henßler
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Die deutsche Batterieindustrie steht vor einer großen Herausforderung. In den nächsten zehn Jahren wird der Bedarf an Fachkräften in diesem Sektor stetig wachsen. Dieser Trend wird durch die zunehmende Bedeutung der Elektromobilität und die damit verbundene Nachfrage nach Batterien und Akkumulatoren angetrieben. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass die Förderung von Diversität eine effektive Strategie zur Bewältigung dieses Fachkräftemangels sein könnte.

Die Studie prognostiziert, dass in den kommenden zehn Jahren Zehntausende von Arbeitsplätzen in der Batterieproduktion in Europa entstehen werden. Allein in der Produktion werden demnach jährlich zwischen 1000 und 5000 zusätzliche Fachkräfte bis 2033 benötigt. Dies stellt eine enorme Herausforderung für die Branche dar, die bereits jetzt mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zu kämpfen hat.

Die Studie betont die Bedeutung der Diversität in der Belegschaft. Unternehmen, die eine diversitätsfreundliche Unternehmenskultur fördern, haben demnach einen Wettbewerbsvorteil bei der Rekrutierung von Fachkräften. Sie seien attraktiver für potenzielle Mitarbeiter und können so ein breiteres Spektrum an Talenten anziehen.

Der Status quo der Diversität in der Batterieindustrie zeigt jedoch, dass noch viel Arbeit zu leisten ist. Der Frauenanteil im Wirtschaftszweig „Herstellung von Batterien und Akkumulatoren“ liegt bei 24 Prozent, was geringer ist als auf dem Gesamtarbeitsmarkt, aber höher als in MINT-Berufen allgemein. Der Anteil an Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft entspricht mit 16 Prozent in etwa deren Anteil auf dem Gesamtarbeitsmarkt.

Die Studie empfiehlt eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Diversität. Dazu gehören die Sensibilisierung für Diversität, die Verpflichtung zur Förderung von Diversität auf Führungsebene und die Integration von Diversität in die Unternehmenskultur. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Attraktivität der Branche für ein breiteres Spektrum an Fachkräften zu erhöhen und so den Fachkräftemangel zu mildern.

„Eine Belegschaft, die sich gemessen an Faktoren wie etwa Geschlecht, Nationalität und Alter gezielt unterschiedlich zusammensetzt, eröffnet großes Potenzial für die Unternehmen des Batterie-Ökosystems, effizienter zu produzieren, und macht sie zugleich resilienter für künftige Marktveränderungen. Wer heute bereits gezielte Maßnahmen ergreift, kann sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen“, fasst Co-Studienautorin Linda Arnold vom Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH zusammen.

Die Förderung von Diversität in der Batterieindustrie könnte also eine effektive Strategie zur Bewältigung des Fachkräftemangels sein. Unternehmen, die eine diversitätsfreundliche Unternehmenskultur fördern, könnten einen Wettbewerbsvorteil bei der Rekrutierung von Fachkräften haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Branche auf diese Herausforderung reagieren wird.

Quelle: VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Pressemitteilung vom 19.06.2023 // Studie: Wie Unternehmen den wachsenden Bedarf an Fachkräften in der europäischen Batteriezellfertigung decken können

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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