Deepal frischt die E-Limousine SL03 auf

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Deepal

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Deepal, ein Unternehmen der chinesischen Changan Automobile Group, will in diesem Jahr 450.000 Autos absetzen – viele davon als reine Elektroautos. Außerdem hat der Hersteller noch E-Autos mit Range Extender im Portfolio. Nun wurde die neue Version der Limousine Deepal SL03 offiziell vorgestellt – und neben niedrigeren Preisen als bisher fällt auch der Akku mitunter überraschend klein aus, berichtet CarNewsChina.

Mit Markteinführung sind in China demnach drei Versionen erhältlich, beginnend bei 156.900 Yuan (20.200 Euro) für den 530 Plus, die 530 Max-Version für 163.900 Yuan (21.100 Euro) und dem Range-Topper 610 Max für 173.900 Yuan (22.400 Euro). Die Zahlen 530 und 610 stehen für die chinesischen CLTC-Reichweiten, die etwas optimistischer ausfallen als die in Europa verwendeten WLTP-Reichweiten, und ersetzen laut CarNewsChina die bisherigen Modelle mit Reichweiten von 515 und 705 Kilometern. Auch die große Limousine Deepal SL07 ist kaum nennenswert teurer.

Überrascht zeigt sich das Fachmedien davon, dass Deepal sich entschieden hat, die Reichweite des SL03 in der Topausstattung zu reduzieren. Die Batteriegröße sei mit 66,8 kWh im Vergleich zu 80 kWh im Vorgängermodell einiges kleiner, obwohl ebenfalls wieder NCM-Chemie genutzt wurde. „Das hat der Marke wahrscheinlich geholfen, den Preis um 23.000 Yuan gegenüber dem alten Modell zu senken“, spekuliert CarNewsChina. Das 530er-Modell ist hingegen mit einem 59 kWh fassenden Lithium-Eisenphosphat-Akku versehen, im Vorgänger war es noch eine kWh weniger Kapazität.

Die 530er-Version wird von einem 160-kW-Motor (218 PS) angetrieben, die 610er-Version von einem 190-kW-Motor (258 PS). Wer angesichts der aus europäischen Sicht günstigen Preise eine eher kompakte Limousine erwartet, wird mit dem Blick auf die Maße des Fahrzeuges vermutlich überrascht sein, denn der Deepal SL03 ist 4,82 Meter lang, also elf Zentimeter länger als Beispielsweise ein Tesla Model 3, und bewegt sich damit wie etwa der BYD Seal in der Mittelklasse.

Dashcam in allen Ausführungen serienmäßig

„Das Innendesign ist mit einem LCD-Instrumentendisplay und einem Zweispeichenlenkrad recht einfach gehalten“, schreibt das Fachmedium. Ein interessanter Aspekt sei, dass der 14,6 Zoll große, schwebende Zentralbildschirm um 15 Grad in Richtung Fahrer oder Beifahrer gedreht werden könne. Die Max-Versionen seien zudem mit einem Augmented-Reality-Head-up-Display ausgestattet, alle Versionen seien mit einer integrierten Dashcam ausgestattet.

Trotz der relativ kurzen Geschichte konnte sich die Marke bereits als einer der bekanntesten und meist geschätzten Elektroautohersteller in China etablieren. Laut einer Umfrage von JD Power bietet Deepal zusammen mit Zeekr und Nio das beste Kundenerlebnis in China. Um die Absatzziele zu erreichen, soll die Marke auch in Europa präsenter werden. Ob und wann ein Markteintritt in Deutschland geplant ist, ist bislang aber nicht klar.

Quelle: CarNewsChina – „2024 Deepal SL03 EV Launches in China“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Spiritogre:

Also Startpreis hier, falls Deepal hier jemals erscheinen sollte, dann ab knapp über 40.000. Weiß nicht, ob das bei einem Model 3 Klon mit schlechterer Leistung so ankommt.

CLTC Zahlen sind immer reine Fantasiewerte, Wenn da 600km steht kann man Minumum 200 abziehen, wenn da 800 steht Minumum 300 abziehen. Das gilt natürlich nur bei schönstem Wetter und in der Stadt. Bei schlechtem Wetter und Autobahn kann man den Wert noch mal halbieren oder mehr.

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