CATL senkt Batteriepreise für ausgewählte Kunden

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Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min

Das wird den Batteriemarkt ordentlich durchschütteln: Der chinesische Branchenprimus CATL senkt offenbar die Preise für seine Batterien signifikant, allerdings nur für ausgewählte Kunden wie NIO oder Zeekr – um ihre Loyalität dem Zulieferer gegenüber zu sichern. Großabnehmer wie Tesla sind dem Vernehmen nach jedoch nicht dabei.

Nach Berichten des lokalen Newsportals 36kr will der weltgrößte Batteriehersteller CATL strategischen Kunden wie den chinesischen E-Auto-Herstellern NIO, Zeekr oder Li Auto in einem Partnerschaftsvertrag beträchtliche Preisvorteile anbieten. So soll ein Teil des Zellpreises für drei Jahre auf Basis eines Lithium-Tonnenpreises von 27.300 Euro eingefroren werden. Der Preis für Lithium war Ende letzten Jahres auf knapp 82.000 Euro angestiegen, und CATL hatte die Erhöhung mit einer 40-prozentigen Preissteigerung für seine Batterien voll an die Autohersteller weitergegeben. Die haben dann begonnen, sich nach anderen Abnehmern umzusehen oder eigene Batterieproduktionen angekündigt. CATL sieht nun offenbar seine Felle davonschwimmen und hat die Preisstrategie grundlegend überdacht.

Im Gegenzug zu den großzügigen Rabatten verpflichten sich die Abnehmer allerdings, etwa 80 Prozent ihres Batteriegesamtbedarfs bei CATL einzukaufen, wie der 36kr-Report berichtet. Das Programm soll im dritten Quartal des Jahres starten, dem Vernehmen nach befinden sich einige Abnehmer bereits im Prozess der Vertragsunterzeichnung. NIO hat bisher alle Batterien bei CATL bezogen und einer Pressemitteilung zufolge bereits im Januar einen Fünfjahresvertrag unterzeichnet – obwohl im Juni letzten Jahres der Start einer eigenen Batterieproduktion bekanntgegeben wurde. Außerdem wurde mit CATL-Mitbewerber CALB über die Lieferungen von Batterien verhandelt. Das dürfte jetzt wohl vom Tisch sein. Auch Li Auto hatte sich anderweitig umgesehen und Lieferanten wie Sunwoda Electric Vehicle Battery oder Svolt Energy ins Spiel gebracht.

Sowohl Mitbewerber, Zulieferer als auch andere Abnehmer sind naturgemäßig wenig erfreut und reagieren unterschiedlich. CATL selbst hat seine Zulieferer aufgefordert, die Preise um zehn Prozent zu senken. Svolt Energy hat seine Preise ebenfalls um zehn Prozent gesenkt und seine Zulieferer um Rabatte ersucht.

Quelle: cnevpost.com – CATL reportedly cutting battery costs significantly for some clients including NIO, Li Auto

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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IchAuchMal:

man ist in keinem Forum vor dieser Querdenker-Hufeinsenfront sicher.

egon_meier:

Du meinst dieses Gas mit dem Gasprom seinen Speicher vor dem Überfall auf die Ukraine auf Null gefüllt hat und das danach ständig doch NS1 floss?

Soso … Gleich kommt der Osterhase und Weihnachtsmann und erfüllt alle Träume.

Michael Dierolf:

Europa könnte weiterhin günstiges russisches Röhrengas bekommen . Nur , die USA hat was dagegen .

Läubli:

Das stimmt meines Erachtens absolut – das Problem ist aber, dass die Welt immer noch nur am reinen, möglichen Geldprofit interessiert ist, der Politiker und der Konsument – LEIDER viel mehr als an den eigenen WERTEN.

Der moderne Mensch ist im Grunde genommen schon ziemlich dumm geworden, sorry… ein besseres Wort gibt es dazu wohl wirklich nicht!
Die Urmenschen waren schlauer, die haben geschaut, auf welche Art und mit was für Dinge dass sich ihr Leben vereinfachte…. wir schauen nur noch auf den Preis in Form von Geld, wie wir Marktführer werden können, aber leider nicht auf den Preis, den wir im Leben damit später bezahlen müssen.

Wir schaufeln immer und immer wieder an unserem eigenen Grab. Ich selbst habe keine Idee, wie man das ändern könnte – außer man würde das Geld wieder abschaffen – nur leider ist das ein unrealistischer Traum. :-((

Läubli:

Natürlich ist es ein Unterschied was die Verträge und Einsätze angeht – nur ist es mir nicht immer egal, was man hier liest und dann als flüchtiger Interessent daraus interpretieren wird. Nicht alle, die hier mitlesen kennen die Hintergründe – aber auch diese Menschen haben ein Recht auf eine saubere Aufklärung der Tatsachen. Denn… wenn man nur deine Texte liest, ist das immer (sorry, meistens) viel zu einseitig geschrieben und etliche Marken werden viel schlechter dargestellt, als es der Realität entspricht – du weißt was ich meine.

Das ist jedoch dein gutes Recht und meinen Spaß, etliches etwas besser vor das Licht zu rücken – oder mit anderen Worten klarer auszudrücken, wo es in meinen Augen auch immer Sinn macht. ;)

Marc:

Ja, das war ein zweijähriger Vertrag ohne Vorlaufzeit und der ist durch einen dreijährigen Vertrag ohne Vorlaufzeit ersetzt worden. Zwei Jahre bietet CATL nicht mehr an. Das sind die Standard-Lieferverträge, weil eine Kasse mit Tresen hat CATL nicht. VWs Verträge hatten 2,5 Jahre Vorlaufzeit. Vom Geld von VW hatte man die Werke auf- bzw. ausgebaut, mit denen man sie bedient. Du verstehst schon den Unterschied, gell?

Daniel W.:

Die chinesichen Batterien sind für die EU dasselbe wie das russische Erdgas und Erdöl, deshalb sollten in der EU keine chinesiche Firmen Batterien produzieren, sonst gehen die Batteriepreise bei uns durch die Decke wie auch beim Erdgas und Erdöl – und die Erpressbarkeit kommt noch dazu.

Wann lernen es die Firmen in der EU, dass die Energie- und Verkehrswende ohne chinesische Firmen auskommen muss, wenn sie gelingen soll? – vor allem, wenn es für die Bürger langfristig günstige Preise und vor allem auch noch die Demokratie geben soll. Die EU an China zu verkaufen ist keine gute Idee.

Niofannr2:

Die Verhandlungen mit CALB betreffen hauptsächlich die kommenden Sub-Marken (Codename Alps, Firefly) von NIO. Die Beziehungen „vom Tisch“ zu nennen, ist eine Annahme, die aktuelle und mögliche Investoren in die Irre führen könnte.

NIO hat bisher alle Batterien bei CATL bezogen und einer Pressemitteilung zufolge bereits im Januar einen Fünfjahresvertrag unterzeichnet – obwohl im Juni letzten Jahres der Start einer eigenen Batterieproduktion bekanntgegeben wurde. Außerdem wurde mit CATL-Mitbewerber CALB über die Lieferungen von Batterien verhandelt. Das dürfte jetzt wohl vom Tisch sein.

Läubli:

Du redest da wieder mal von aller Vergangenheit – Fakt ist folgendes vom Juni 2021:

CATL hat einen neuen Liefervertrag für Batteriezellen mit Tesla unterzeichnet. Der bestehende Vertrag zur Belieferung zwischen Juli 2020 und Juni 2022 wurde demnach ab Januar 2022 durch einen neuen Kontrakt abgelöst, der bis Dezember 2025 läuft.
Demnach haben der chinesische Batteriehersteller und Tesla dazumal ein „Production-Pricing-Agreement“ geschlossen, das CATL folgendermaßen zitiert: „Die Unterzeichnung der Vereinbarung stellt eine weitere Anerkennung der Produktqualität und Produktionskapazität der Batterien des Unternehmens durch Tesla dar, was zur Stärkung der langfristigen und stabilen Kooperationsbeziehung zwischen dem Unternehmen und Tesla beiträgt und im Einklang mit den Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre steht.

Jeder, der einigermaßen internetaffin ist, weiß das oder konnte/kann das im Internet nachlesen – ganz entgegen dem „Gebrumme“ des uninformierten Kommentarschreibers hier.

Aber ja, vielleicht treffen „Schreibers“ Worte durchaus mal zu, da Tesla nach wie vor an der eigenen Zellfertigung arbeitet – eines Tages vielleicht und das ist sehr wahrscheinlich – wird Tesla die Akkus selber herstellen. Dann sind sie aufs neue Marktleader mit der günstigsten und wirtschaftlichsten Produktion – wehr weiß, das könnte schon bald er Fall sein.

Läubli:

CATL will damit wohl Marktanteile zurückgewinnen und obendrauf deren dazu – die haben nicht „Angst“ vor dem Machtspiel, sondern wollen sich damit auch weiterhin als Marktführer sehen. Durch eine solche Aktion ist das erst recht möglich. Da kommen alle „Abgewichenen“ wieder herzlich zurück, zumindest dann, wenn die Preise wieder stimmen. Dass einzelne Unternehmen wie NIO bevorteilt sind, muss man so akzeptieren – außer es ist einem Hersteller in Zukunft möglich, mehr bei CATL einzukaufen als das eben NIO oder Zeeker usw. macht.

Auch da entscheidet am Schluss immer die mögliche Einkaufmenge über den Preis, dass es auch nie zu 100% fair gegenüber allen Kunden sein wird, ist ja klar.

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