BYD rechnet mit Marktkonsolidierung bei chinesischen E-Autos

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Chinesische Elektroautos sind aktuell vor allem in der Volksrepublik selbst sehr günstig zu haben. Der Grund ist einfach: Der Markt ist groß, und die Vielzahl an Herstellern versucht durch einen intensiven Preiskampf, die Kunden zu den eigenen Produkten zu locken. Als nicht nachhaltig bezeichnete dies nun BYD-Vizechefin Stella Li gegenüber Bloomberg. BYD ist der größte chinesische Automobilhersteller und zumindest bislang maßgeblich an ebendiesem Preiskampf beteiligt.

„Es ist ein sehr extremer, harter Wettbewerb“, sagte Li laut eines Berichts der Automobilwoche. Seitens BYD rechne man fest mit einer anstehenden Marktkonsolidierung. Das heißt, dass vermutlich manche Hersteller aufgeben werden oder in näherer Zukunft verschiedene Hersteller miteinander fusionieren könnten. Inzwischen hat sich sogar die Regierung zu Wort gemeldet. „Die Lage ist inzwischen so angespannt, dass sich sogar die Regierung eingeschaltet hat. In einer seltenen Intervention rief sie die Autobauer dazu auf, Fahrzeuge nicht unter den Herstellungskosten zu verkaufen“, schreibt die Automobilwoche.

Fokus liegt auf Europa

Da der heimische Markt zwar sehr elektroautoaffin ist, aber nach und nach zu klein für all die chinesischen Hersteller wird, suchen BYD und Co. zunehmend die „Flucht“ auf internationale Märkte. BYD investiert vor allem in Europa, um sich hier als Marke zu etablieren. Nicht in allen Ländern funktioniert das bislang mit dem gleichen Erfolg, vor allem in Deutschland bleibt BYD bislang hinter den eigenen Hoffnungen zurück. Doch europaweit überholte der chinesische Großkonzern zuletzt sogar die Verkaufszahlen des schwächelnden US-amerikanischen Elektroautoherstellers Tesla. Mehr als 17 Milliarden Euro will BYD zudem in den nächsten Jahren ins Europageschäft investieren, führte Li aus.

Außerdem brachte die für das Europageschäft zuständige Managerin eine Kooperation mit einem europäischen Automobilhersteller ins Spiel. Zwar sei bislang ein solcher Schritt nicht konkret geplant, doch die Türen dafür ständen offen. Andere chinesische Marken gehen diesen Weg bereits. So kooperiert Stellantis mit Leapmotor, Volkswagen beteiligt sich an Xpeng. Als wichtigen Baustein für den Erfolg in Europa sieht Stella Li indes den Kundenservice, der weiter intensiv verbessert werden soll.

Quelle: Automobilwoche – BYD-Vize Stella Li: „Nein, das ist nicht nachhaltig“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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