BYD nimmt zwei weitere Autofrachter in Betrieb

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BYD

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Autohersteller BYD kann nun auf zwei weitere eigene Autofrachter für den Export seiner Elektroautos und Plug-in-Hybride zurückgreifen. Wie das Fachportal CnEVpost berichtet, steht auch die Inbetriebnahme eines weiteren, dann siebten Frachters kurz bevor.

Das größte der beiden neuen Schiffe trägt den Namen BYD Changsha, benannt nach der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hunan, die etwa zehn Millionen Einwohner hat und wo BYD ein Werk betreibt. 9200 Autos können mit diesem Frachter transportiert werden, womit das Schiff genauso groß ist wie der bislang größte BYD-Frachter Shenzhen. Das zweite neue Schiff trägt den Namen BYD Xi’an, kann 7000 Autos transportieren und ist nach der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Shaanxi benannt. Auch in der Stadt mit mehr als 13 Millionen Einwohnern im Großraum baut BYD Autos.

Ebenfalls 7000 Autos sollen zudem auf die BYD Zhengzhou passen, die demnächst auf Jungfernfahrt gehen soll. Dieser Frachter ist benannt nach der Hauptstadt der Provinz Henan – hier entsteht gerade ein gigantisches BYD-Werk, das laut Auto Motor und Sport inzwischen in etwa die Fläche der Stadt San Francisco einnimmt.

Jährlich 220.000 BYD-Autos transportierbar

Auch andere chinesische Hersteller setzen zunehmend auf eigene Frachtschiffe für den Export ihrer Autos in alle Welt, weil man sich so den Gewinn nicht mit anderen Unternehmen teilen muss. Die mit LNG angetriebene Flotte von BYD ist jedoch die größte. Viele der Schiffe nehmen dabei Kurs auf Europa. Auch wenn sich chinesische Autos in Deutschland bislang – vielleicht abgesehen von der SAIC-Marke MG Motor – eher schleppend verkaufen, sind sie in einigen anderen europäischen Ländern bereits sehr beliebt. Und der Wille der Chinesen ist offensichtlich groß, den Marktanteil nicht nur im eigenen Land, sondern auch auf den internationalen Märkten stetig zu erhöhen.

Mit sieben BYD-Schiffen alleine ist aber keine von vielen befürchtete „Autoschwemme“ aus China zu erwarten. Eine Rundreise eines Schiffs dauert etwa drei Monate, folglich sind maximal vier Runden im Jahr möglich. Bei sieben Schiffen und etwa 8000 Autos pro Frachter im Schnitt können somit jährlich etwa 220.000 Autos transportiert werden. Das entspricht etwa zwei Prozent aller Neuzulassungen nur in Europa 2024. Doch weder BYD noch seine Mitbewerber sind vermutlich bereits am Ausbauende ihrer Flotte, und auch auf andere Schiffe wird durchaus weiterhin zurückgegriffen.

Quelle: CnEVpost – verschiedene Artikel

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Philipp:

Schlechtes Beispiel, weil Mitsubishi hier verschiedene rechtlich voneinander unabhängige Unternehmen sind. Mitsubishi ist KEIN Konzern und wurde bereits 1945 aufgeteilt!

Mitsubishi Motors (Autos). Mitsubishi Fuso (Trucks), Mitsubishi Chemical, Mitsubishi Electronics, Mitsubishi … alle getrennt an der Börse notiert und damit im Management unabhängig, mit eigenem Vorstand und Aufsichtsrat.

Alles getrennte Unternehmen und ähnlich miteinander verwoben wie Siemens, Infineon und Osram, weil alle mal Siemens waren. Oder Daimler Truck und Mercedes oder alle ehemaligen Tochterunternehmen von GE.

Nimm die koreanischen Konzerne, die Chaebols wie Samsung, LG, Hyundai oder SK. Die sind aber nur deswegen erfolgreich, weil es in Korea faktisch keine anderen Arbeitgeber als die 30 Chaebols gibt und die damit relevant die Löhne drücken. Das ist ein koreanisches gesellschaftliches Problem, nicht ein wirtschaftlicher Vorteil.

Alle Mischkonzerne haben sich langfristig aufgeteilt, weil das Management nun mal nicht fokussiert sein kann und Mischkonzerne sich schlechter entwickeln als spezialisiert Konzerne.

Beispiele für Managementprobleme:
– Wie soll denn die Bank einen Risikozins für dein Unternehmen bestimmen, wenn du einerseits im margenschwachem und risikoreichen, weil zyklischem Consumergeschäft und gleichzeitig im risikoarmen und margenträchtigen, aber wachstumsschwachem Militärbusiness tätig bist? => Du bekommst insgesamt einen schlechteren Zinssatz als die Konkurrenz.

– Wie teilst du intern die Investitionsmittel des Konzerns auf, wenn Militär nicht wächst, aber geile Renditen hat, Consumer aber geil wachsen bei nur minimaler Rendite? Was ist dein Ziel als Vorstand? Wonach willst du dich primär messen lassen (und Incentives bekommen): Wachstum, Marge oder Umsatz?

– Wie machst du ein Berichtswesen, um die Kennzahlen im Vorstand der Bereiche vernünftig miteinander vergleichen zu können? Was ist der richtige Umsatzbericht? Täglich, weil du im Nahrungsmittelgeschäft bist, oder eigentlich nur Jahresweise, weil im Kernkraftwerksbau man nur 1 oder 2 Aufträge im Jahr bekommt? Was macht der Bereichsleiter für Kraftwerke, wenn tagein, tagaus nur über den Auftragseingang und die Lieferlogistik des Nahrungsmittelbereichs gesprochen wird?

– Bei Aktienemissionen bekommst du einen schlechteren Kurs. Bei Kursempfehlungen zur Anlage bekommt man immer schlechtere Noten. An der Börse ist man immer schlechter bewertet als fokussierte Unternehmen. IMMER!

Ich kenne diese Probleme, weil ich ein paar Jahre in einem Bereich tätig war, der sowohl in der Investitionsgüterindustrie, als auch in der Consumerindustrie tätig war und einen Teil des Berichtswesens für die Bereichsleitung unterstützte.

Kannst ja mal einen Quartalsbericht eines Mischkonzerns lesen und dir Gedanken über die Details der Bereiche machen. Ist das nun eine Risikoinvestition mit hohen Renditen und Zwang zu ständigen Kontrolle oder eine Langfristinvestition anstatt Festanlage für dein Geld?

Peter:

„Nenne mir einen Großkonzern, der nicht früher oder später seinen Gemischtwarenladen aufgegeben hat, weil die Ergebnisse im Vergleich nicht passen.“

Mitsubishi Industries

Die machen seit Jahrzehnten alles was man sich vorstellen kann von Pkw, Lkw, Motorräder, Roller, Klimaanlagen, Wärmepumpen, Notstromgeneratoren als Verbrenner und als Brennstoffzelle, Spielzeug, Industriebedarf und noch vieles mehr…warum fragst du ???

Philipp:

Nenne mir einen Großkonzern, der nicht früher oder später seinen Gemischtwarenladen aufgegeben hat, weil die Ergebnisse im Vergleich nicht passen.

Diese Beurteilung passiert an der Börse, denn alle Gemischtwarenkonzerne sind im Wert unter auf spezielle Märkte konzentrierte Unternehmen und das liegt an der fehlenden Umsatzrendite bzw. hohen Risikoeinstufung. Damit hat das nichts mit Arroganz zu tun, sondern einfach mit Marktwirtschaft.

Wie gesagt: Im Moment klappt das, weil die Löhne so niedrig sind. Wenn die Kosten steigen, dreht das Management am Teller – weil z.B. im Gesamtvorstand keine Expertise vorliegt, wie eine Reederei optimal geführt wird.

Josef:

BYD macht alles vom Lithium Abbau, über Autos, bis zum eigenen Vertrieb und Logistik…und wird dieses Jahr die Marke VW (nicht VAG) in Stückzahlen überholen…soviel falsch machen sie scheinbar bisher nicht.
Arroganz war noch nie ein guter Ratgeber.

Gregor:

meinst du BYD.de oder BYD.com? :D

Steven B.:

BYD verkauft Millionen Autos – aber fast nur in China. Weniger als 10 % des Absatzes entfallen auf den Rest der Welt. In Europa bleibt der große Durchbruch aus: Trotz eigener Frachtschiffe, aggressiver Preise und staatlicher Rückendeckung bleibt BYD eine Randerscheinung. Der Marktanteil ist niedrig, die Markenbekanntheit schwach, das Vertrauen begrenzt.

Die Strategie wirkt wie ein Export auf Verdacht: viel Volumen, wenig Verankerung. Wer wirklich global führen will, muss mehr liefern als günstige Technik – nämlich Markenbindung, Servicequalität und kulturelles Verständnis. BYD fehlt all das. Noch.

Philipp:

Finde ich gut, wenn sich Firmen aus China verzetteln.

Interessant, dass das chinesische Management meint, man könne ein Batterieunternehmen genauso führen, wie eine Autofirma, einen PV-Hersteller oder neuerdings eine Reederei. Billige Arbeitskräfte können vieles kaschieren, aber in Summe ist es immer ein Fehler sich zu diversifizieren, weil das kein Management richtig hinbekommt.

Wie sagte Napoleon so schön: „Unterbrechen Sie Ihren Feind niemals, wenn er einen Fehler macht.“

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