Diese neuen Steuervorteile für E-Autos sind geplant

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die Ampel-Koalition hat die angekündigten Steuervorteile für Elektroautos im kommenden Jahr auf den Weg gebracht, der Bundestag muss diese noch absegnen. Allerdings werden dabei lediglich Dienstwagen und gewerblich genutzte E-Autos berücksichtigt. Die breite Masse, wie sie noch von der Ende 2023 eingestellten Umweltprämie von der E-Auto-Förderung profitiert hatte, wird damit nicht erreicht. Dennoch erhofft sich die Bundesregierung davon einen deutlichen Schub für die Elektromobilität.

Während Verbrenner-Dienstwagen anhand der 1-Prozent-Regelung versteuert werden, also monatlich ein Prozent des Listenpreises als geldwerter Vorteil berücksichtigt werden muss, sind es bei Elektroautos nur 0,25 Prozent. Dies galt bislang für Autos mit einem Listenpreis bis zu 70.000 Euro, teurere Elektroautos mussten wie Plug-in-Hybride mit 0,5 Prozent des Listenpreises als monatlicher geldwerter Vorteil berücksichtigt werden. Diese Grenze wird nun rückwirkend ab Juli 2024 auf 95.000 Euro angehoben. Nun können also auch die Fahrer von noch teureren Elektroautos als bisher von der günstigeren Steuerlast profitieren, was sich in dieser Preisklasse gleich umso deutlicher lohnt.

Sonderabschreibung für Unternehmen

„Darüber hinaus ist geplant, ebenfalls rückwirkend zum 1. Juli 2024 für Unternehmen die Möglichkeit einer Sonderabschreibung für neu angeschaffte vollelektrische Firmenwagen einzuführen“, schreibt die Vereinigte Lohnsteuerhilfe über die zweite Förderung von Elektroautos. Diese könnten dann über einen Zeitraum von sechs Jahren schneller abgeschrieben werden – im ersten Jahr mit 40 Prozent des Anschaffungswerts, im zweiten Jahr mit 24, im dritten mit 14, im vierten mit 9, im fünften mit 7 und im sechsten Jahr mit 6 Prozent. Diese Möglichkeit soll zunächst befristet für im Zeitraum von 1. Juli 2024 bis 31. Dezember 2028 neuangeschaffte Elektrofirmenwagen gelten. „Das sorgt für zusätzliche Liquidität bei Unternehmen“, heißt es in der entsprechenden Mitteilung der Bundesregierung.

Während andere Länder also bereits die Elektromobilität in der Breite fördern, beschränkt sich Deutschland weiterhin auf das Mittel, die Elektroautos im gewerblichen Kontext zu fördern, damit diese dann später in den Gebrauchtwagenmarkt sickern.

Sonderlich vielversprechend dürften die beiden eher kleinen Förderschritte objektiv betrachtet nicht sein, doch der Bundesregierung dürfte ein anderer Umstand in die Karten spielen: Weil ab 2025 die Flottengrenzwerte für CO2 erstmals seit fünf Jahren wieder strenger werden, sind die Hersteller gezwungen, ab Januar wieder deutlich mehr Elektroautos in den EU-Ländern abzusetzen. Schon jetzt purzeln bei vielen Herstellern die Preise – fast immer unter der Prämisse, dass erst 2025 geliefert wird.

Quelle: Vereinigte Lohnsteuerhilfe – Pressemitteilung vom 21. Oktober 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Pedro G.:

Eine gute “ E-Auto Förderung “ vom Staat wäre
Der Autogrundprieß + Zusatzausstattung – Rabatt = Gesamtpreis
und darauf die Umsatzsteuer !
Für vollelektische Autos eine gestaffelte Umsatzsteuer
♧ bis 20.000 € wäre es 5%
♧ bis 25.000 € wäre es 7%
♧ bis 30.000 € wäre es 9%
♧ bis 35.000 € wäre es 11%
♧ bis 40.000 € wäre es 13%
♧ bis 45.000 € wäre es 15%
♧ bis 50.000 € wäre es 17%
Auch für Gebrauchte bis 2035 wäre eine gute Idee !
z.B.
Tesla gebraucht 20.000 €
Mit 5% Steuer ist 21.000 €
Jetzt wären es 23.800 €

Das wäre für Endverbraucher die richtige Entlastung !

Auch für die Kleinst/Microfahrzeuge die es jetzt schon gibt !

Alle Steuererleichterungen auf CO² Kraftstoffe streichen !

Oliver:

Es bleibt also bei der Energiewende für die Reichen. Wieder mal hat sich die Partei durchgesetzt, die sich in den Umfragen mittlerweile unter Sonstige etabliert hat. Bringt der Automobilindustrie und deren Mitarbeitern nichts. Bringt aber Stimmen für AFD und BSW. Weiter so. Ich bin übrigens privilegiert und habe einen E-Dienstwagen.

rabo:

Dienstwagen – früher (war ja in der Tat manches besser) hatte der Chef und evtl. noch der Prokurist einen Diesnstwagen zur privaten Nutzung. Heute (Fachkräftemangel) habe ich fast den Eindruck, daß alle – bis zum Lehrling – einen solchen Dienstwagen gestellt bekommen….und dann dürfen es auch gern die größeren Verbrenner-SUVs sein. Strafbesteuerung dieses Unsinns und gleichzeitig Förderung von E-Dienstwagen würde unserem sozialen und meteorologischen Klima guttun .

Lutz Stöhr:

Also dehnen Vorteile verschaffen die viel Geld haben, wie immer. Dann sollen die aber gezwungen werden diese Auto auch länger zu fahren z. B. Mindestens 5 Jahre, denn sonst werden das auch nur wieder Autos um Steuern zu senken und Geschenk abholen und für den Preis über Ihren eigenen Kaufpreis zu verkaufen, weil die Prämie ja schon Geld gebracht hat. z.B. kaufen 60.000€ Prämie 9.000€ ! Kassieren und nach 6 Monaten für 50.000€ verkaufen schaden für uns normalo Steuerzahler.

Niko8888:

Dank der Dienstwagen Besteuerung hat Deutschland einen sehr starken Heimatmarkt für Premium Fahrzeuge, was die starke Stellung von Mercedes, BMW, Porsche & Co auf dem Weltmarkt sichert und damit tausende von Arbeitsplätzen. Denn billige Autos werden nicht in D produziert.

So jedenfalls die Argumentation der Autolobby, und da könnte auch was dran sein

Mathias:

Hallo Michael, immer gerne. Danke fürs korrigieren :).
Schöne Grüße Mathias

Michael Neißendorfer:

Hallo Mathias, danke fürs Mitdenken und den Hinweis, das stimmt. Das Gesetz wurde zwar im Bundestag diskutiert, aber noch nicht darüber abgestimmt. Wir haben die entsprechende Passage korrigiert. Schöne Grüße, Michael

vector3d:

Früher, so vor 20J, war ein neuer VW Passat zu 90% ein Dienstwagen in seiner ersten Ehe. Erst danach kamen die privaten ins Bett. Der Golf machte damals die Preisgrenze, ab der, Neufahrzeuge mehrheitlich von privaten gekauft worden sind.
Aktuell ist es schon Polo.

Mathias:

Der Artikel ist meiner Meinung leider falsch. Hier steht, dass der Bundestag die Gesetze auf den Weg gebracht hat. In der Quelle steht aber lediglich, dass die Gesetze von der Bundesregierung geplant sind. Bitte Quelle vorher genauer lesen.

MiMaTu:

Ja irgendwer muss die teuren Fahrzeuge ja irgendwie in den Verkehr bringen. Gerade Private profitieren doch aktuell von den leasingrückläufern, die man sehr günstig unterhalb der normales Wertverlust kaufen kann.

Kein privater hat sich normalerweise einen NEUwagen gekauft, eher einen jungen Gebrauchten der zuvor übers Leasing in den Markt kam und den größten Wertverlust schon hintersich hat.

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