BMW startet Serienfertigung des iX

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

BMW hat mit der Serienfertigung des vollelektrischen iX begonnen. Im Werk Dingolfing in Niederbayern, das größte BMW-Werk in Europa, laufen damit Fahrzeuge mit allen Antriebsvarianten, also Verbrenner, Plug-in-Hybride und vollelektrische Modelle vom gleichen Band. „Mit dem Anlauf des BMW iX haben wir einen weiteren Meilenstein im Ausbau der Elektrifizierung erreicht. Unser Produktionsnetzwerk beweist damit die erfolgreiche Transformation in Richtung Elektromobilität und Digitalisierung“, sagt Milan Nedeljkovic, Produktionsvorstand der BMW AG.

Der iX wird auf einer Montagelinie flexibel im Mix mit Fahrzeugen der 5er, 7er und 8er Reihe gebaut. Um diese Flexibilität und Antriebsvielfalt darstellen zu können, wurde die Dingolfinger Fahrzeugmontage erweitert und umstrukturiert. Insgesamt investierte die BMW Group für den iX in dem Werk mehr als 400 Millionen Euro. Viele der Umbau- und Strukturmaßnahmen für den iX kommen bald auch den Nachfolgegenerationen des BMW 7er und 5er zugute, die in den nächsten Jahren in Dingolfing vom Band laufen: Denn für beide Modellreihen sind ebenfalls vollelektrische Varianten angekündigt.

Schon in diesem Jahr plant die BMW Group mit dem iX und weiteren Plug-in-Modellen allein im Werk Dingolfing eine Verdopplung des Anteils elektrifizierter Fahrzeuge am Produktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr. Bis zur Mitte des Jahrzehnts wird die Hälfte der in Dingolfing produzierten Fahrzeuge elektrifiziert sein, so BMW in einer aktuellen Mitteilung. Eine wichtige Rolle soll dabei das neue Modell spielen. „Bereits nächstes Jahr wird der BMW iX eines der volumenstärksten Modelle am Standort sein“, sagt Nedeljkovic. Dem iX, ein SUV im X5-Format, folgt im Herbst die Elektro-Sportlimousine i4, die im Münchner Stammwerk produziert wird. Ende nächsten Jahres werden alle deutschen Werke mindestens ein vollelektrisches Fahrzeug produzieren.

BMW-Produktion-Elektroauto-iX-Batterie
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Die Fertigung des iX in Dingolfing profitiere von dem breiten Know-how und der Kompetenz der am Standort angesiedelten Technologien. Durch deren enges Zusammenspiel werden BMW zufolge eine hohe Eigenleistungstiefe, kurze Wege und ein produktionstechnisches Gesamtoptimum erreicht. Auch das vollelektrische Herz des iX, der hochintegrierte E-Antrieb und die Batterie der fünften Genera­tion, sowie die komplette E-Achse entstehen am Standort im Zusammenspiel der Dingolfinger Komponentenwerke. Die Fertigungskapazitäten sollen konsequent erweitert werden. Ab 2022 können in Dingolfing E-Antriebe für mehr als eine halbe Million elektrifi­zierte Fahrzeuge gebaut werden.

Der BMW iX als Wegbereiter

Mit dem iX hält bei BMW eine Vielzahl von Innovationen im Produkt wie in den Produktionsprozessen Einzug ins Werk – gerade im Bereich Bordnetzarchitektur, Soft­ware, digitale Services, Vernetzung und automatisierte Fahrfunktionen. Das Fahr­zeug habe damit eine wichtige Wegbereiter-Funktion und mache Dingolfing als Leit­werk Oberklasse der BMW Group „e-car-“ und „smart-car-ready“.

Den iX bezeichnet BMW als einen wichtigen Wegbereiter auch in der Produktion, der Zukunftstechnologien ins Produktionssystem einziehen lasse – etwa bei digitalen Metho­den der Mitarbeiterqualifizierung, der Automatisierung von Logistikprozessen, der virtuellen Inbetriebnahme und der Absicherung von Fahrerassistenzsystemen.

BMW-Elektroauto-iX-Rot-Teaser
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Das Thema Nachhaltigkeit sei fest im Unternehmen verankert, wird BMW nicht müde zu betonen. Ein besonderer Fokus liege dabei auf der Verbesserung der CO2-Bilanz – gerade auch bei der Produktion von Elektroautos. So bescheinigten unabhängige Prüfinstanzen dem BMW iX xDrive40 gegenüber einem vergleichbaren Sports Activity Vehicle mit Verbrennungsmotor ein um rund 45 Prozent geringeres Treib­hauspotenzial.

Wir sind schon heute Benchmark unserer Industrie bei Nachhaltig­keit, investieren aber auch zukünftig in ressourcenschonende Technologien und setzen uns anspruchsvolle Ziele für die nachhaltigste Produktion“, betont Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic. Die BMW Group verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Senkung der CO2-Emissionen und Minimierung des Ressourcenverbrauchs, der die gesamte Wertschöpfung und damit neben der Lieferkette und der Nutzungsphase auch die Produktion umfasst.

Der BMW Group ist es dabei gelungen, den Ressourcenverbrauch je produziertem Fahrzeug im Zeitraum von 2006 bis 2020 bereits mehr als zu halbieren, die CO2-Emissionen konnten sogar noch deutlicher gesenkt werden, und zwar um 78 Prozent. Bis zum Jahr 2030 sollen die CO2-Emissionen in der Produktion je gefer­tigtem Fahrzeug um weitere 80 Prozent sinken. „Dazu haben wir im Werk Dingol­fing eine Reihe von Maßnahmen um- und zusätzlich neu aufgesetzt“, sagt Werk­leiter Christoph Schröder. So wird der BMW iX ausschließlich mit regionalem und direkt bezogenem Grünstrom aus zwei Wasserkraftwerken an Isar und Lech gefertigt. Das gesamte Werk wird wie alle Standorte der BMW Group darüber hinaus bereits mit dem laufenden Jahr über entsprechende Kompensationen und Zertifikate bilanziell CO2-neutral gestellt.

BMW-Produktion-Elektroauto-iX-Elektromotor
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Weitere Facetten des Themas Nachhaltigkeit reichen von einem energieeffizienten Anlagenpark, der Verpackungsplanung über die Verkehrslogistik und das Recycling bis hin zu Themen wie Biodiversität und Wassermanagement. Die Recyclingquote im Werk Dingolfing liege somit bei mehr als 90 Prozent, die Verwertungsquote sogar bei mehr als 99 Prozent. Der Wasserbedarf werde zu mehr als 40 Prozent über werkseigene Brunnen gedeckt. Somit werden Trinkwasserreserven der Region geschont. Insgesamt wurde bei der BMW Group der Wasserverbrauch seit 2006 bereits um mehr als 30 Prozent reduziert.

Der iX als Katalysator des Wandels: Aktiver Kompetenzumbau.

Der BMW iX bringt – wenngleich viel Erfahrung und Expertise vorhanden ist – auch Qualifizierungsbedarf mit sich, so der Hersteller. Er wirke damit als Beschleuniger des Kompetenzumbaus im Produktionsnetzwerk und trage dazu bei, die Belegschaft fit für die Anforderungen einer neuen Zeit zu machen. So werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gesamten Unter­nehmen in Richtung Digitalisierung und E-Mobilität entwickelt. In der größten Weiterbildungsoffensive der Unternehmens­geschichte werden 75.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Zukunftsthemen geschult.

Allein in Dingolfing übernahmen seit 2012 mehr als 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen neuen, zukunftsträchtigen Arbeitsplatz. Aktuelles Beispiel ist der Auf- und Ausbau des Kompetenzzentrums E-Antriebsproduktion am Standort, in dem im abgelaufenen Jahr die Mitarbeiterzahl von 600 auf über 1200 mehr als verdoppelt wurde. Bis Ende des laufenden Jahres soll die Zahl weiter auf mehr als 1900 anwachsen.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 02.07.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Anonymous:

Blöd nur, daß das mit dem Volumen mit BEV im Weltmarkt nicht so richtig klappt – Im Heimatmarkt noch vor Tesla – im Weltmarkt wo genau?
Mal sehen, wie die „Strategie“ der vielen Modelle (BMW) bei VW so laufen wird.
Irgendwann sollte man mit den BEV ja auch einmal Geld verdienen, wenn für jedes verkaufte BEV ein Verbrenner weniger verkauft wird ;-)

Mike:

Mit dem ID.3 (+ Schwestermodelle) ist aber schon ein Big Player im Spielfeld, dagegen wird es das Model 2 sehr schwer haben.

Mehr Absatz als BMW oder Mercedes ist auch logisch. Volumenhersteller (und so einer will Tesla sein/werden) haben immer mehr Absatz als Premiumhersteller.

Mike:

Wertigkeit und bullig (beim Smartphone tatsächlich weniger relevant als beim Auto) schließen sich ja nicht aus.
Nach Apple bin ich über HTC, Samsung, LG, Motorala inzwischen bei HMD Global (Nokia).
Am meisten ennthäuscht war ich dabei von LG.

Anonymous:

Mit dem Model 2 wird Tesla in nicht allzu ferner Zukunft auch dieses Segment erfolgreich erobern – und dann auch noch das Thema „Bulli“ angehen
Also die Pipline ist gut gefüllt , was Segmente angeht!
2022 oder spätestens 2023 wird Tesla Volumenmäßig wahrscheinlich BMW oder Daimler hinter sich gelassen haben – auch wenn BMW bis dahin x neue Modelle auf den Markt wirft ;-)

Mark my words :-)

Anonymous:

Also wenn Dir ein protziges Auftreten offenbar so wichtig ist, du dich aber „schon lange von Apple abgewendet hast“ ????
Stehst Du dann wirklich auf Hartplastik?
Aber nein inzwischen haben ja Samsung und HTC auch gemerkt, daß Wertigkeit angesagt ist. ;-)

Yoyo:

Die Niere ist zum Potenzersatz geworden, quasi Viagra auf Rädern.

Mike:

2 bis 3 Autos sind aber definitiv zu wenig.
Wenn du z.B. ein Auto der Kompaktklasse willst, aber nur Obere Mittelklasse und Mittelklasse angeboten werden, wirst du dich wahrscheinlich bei einem anderen Hersteller umsehen.

Mike:

Wie schon erwähnt, dass ist auch einer der Gründe warum ich Apple inzwischen meide. Funktionales Design ist mir nicht so wichtig wie die generelle Optik, lieber etwas Aerodynamik opfern um besser auszusehen.
Tesla trägt definitiv zu wenig auf, zumindest für die klassischen Autofans, siehe Car Maniac Video zum Model Y.

Mike:

Wenn ich aber lieber einen Wolf im Wolfspelz haben will?
Wenn ich ein elegantes Auto haben wöllte, ja dann käme ein Model 3 vielleicht in Frage, oder ein Mercedes oder Porsche.

Ich will aber ein Auto, wo die Leute auf den ersten Blick sagen: „Boah, das sieht ja richtig böse aus“.
Bis auf das Model S (vor Facelift noch mehr) bietet das kein Tesla Modell.

Tobi:

Die Anzahl Modelle interpretiere ich als ein Zeichen der Unsicherheit. Wer wild um sich schiesst verfehlt meistens das Ziel. 2 bis 3 überzeugende Autos wären sicherlich besser. BMW treibt hier Kosten hoch ohne Sicherheitsnetz. Wer Nieren mag geht besser zum Fleischer.

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