Weltpremiere BMW Panoramic iDrive: Mit anderen Augen

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Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 4 min

BMW verabschiedet sich von seinen klassischen Instrumenten und stellt auf der Consumer Electronic Show in Las Vegas mit dem Panoramic iDrive das Bedien- und Anzeigekonzept der Zukunft vor. Erster Serieneinsatz ab Ende des Jahres im neuen Elektroauto iX3 – und danach im jedem weiteren neuen BMW.

In Sachen Bedienung und Instrumente spielt BMW seit den 1970er Jahren in der ersten Liga. Gut ablesbare Rundinstrumente und die zum Fahrer hin geneigte Mittelkonsole waren seit Modellen wie dem 3er (E21) oder dem 5er (E12) stilprägendes Vorbild für viele internationale Autohersteller. Als Anfang der 2000er Jahre mit dem polarisierenden BMW 7er der Baureihe E65 das Bediensystem iDrive mit einem Dreh- / Drücksteller auf der Mittelkonsole seine Premiere feierte, war die Kritik groß – doch viele Wettbewerber aus Europa folgten, während sich gerade in Asien die Touch Screens durchsetzten.

Ähnlich erfolgreich verlief es beim Head-Up-Display, bei dem BMW nicht der erste Hersteller war, die Anzeigeprojektion in die Windschutzscheibe jedoch massentauglich werden ließ. Jetzt wagt BMW mit seinem sogenannten Panoramic iDrive auf der CES 2025 in Las Vegas den Sprung in ein neues Bedien- und Anzeigezeitalter – zunächst eingeführt bei den Elektroautos der Neuen Klasse wie iX3 und i3; dann jedoch auch für die großen Modellpflegen von 5er und 7er geplant.

Ein Blick auf die Instrumente des neuen BMW iX3 – und alles ist anders. Erstmals seit dem Luxusroadster Z8 blickt der Fahrer hinter dem BMW-Lenkrad nicht auf perfekt angeordnete und mittlerweile digitalisierte Instrumente, sondern alles dreht sich um ein Zentraldisplay, dessen wichtigste Inhalte sich auf ein schmales Band im unteren Bereich der Windschutzscheibe projizieren lassen. Was genau hier im Auto angezeigt wird, kann der Fahrer selbst entscheiden und die Contentinseln selbst mit den gewünschten Inhalten zur flexiblen Informationsfläche werden lassen. Tempo, Fahrerassistenz, Navigation, Entertainment oder Klimatisierung – der Auswahl sind kaum Grenzen gesetzt.

Dabei ersetzt die neue Anzeigeeinheit mit der Bezeichnung Panoramic iDrive nicht das normale Head-Up-Display, das bei den Modellen der neuen bayerischen Mittelklasse größer denn je im Sichtbereich den Fahrer informiert. Überraschender ist eher, dass sich das schmale Informationsband zwar von der linken bis zur rechten A-Säule zieht, es abgesehen vom Head-Up-Display und dem großen Infomonitor für die zentrale Bedienung keine Darstellungsfläche für den Beifahrer gibt, wie es bei vielen Wettbewerbern längst angeboten wird.

BMW Panoramic iDrive Cockpit
BMW / Press-Inform

Bedient werden die Funktionen beim neuen Panoramic iDrive entweder per Sprache oder auf einem völlig neuen Lenkrad, das auf haptische Taster verzichtet. Stattdessen gibt es Sensorflächen, die mit einer Struktur versehen sind, damit der Fahrer nicht von der Straße auf das Steuerrad blicken muss. „Beginnend mit dem ersten Serienmodell der Neuen Klasse Ende des Jahres wird das neue BMW Panoramic iDrive ein integraler Bestandteil aller neuen BMW-Fahrzeuge sein“, erläutert BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber.

Doch das digitale Infoband im unteren Bereich der Windschutzscheibe ist nur der sichtbare Teil der Neuerungen. Hinter dem Bedien- und Anzeigekonzept der Münchner liegt ein neues Betriebssystem, das unter der Bezeichnung Operating System X auf einem Android Open Source Softwarestack arbeitet. Durch diese neue Technik ist es nicht nur deutlich einfacher, dass Anwendungen von Drittanbietern, zum Beispiel für Streaming und Spiele, ins Auto integriert werden.

Neue Klasse iX3 Panoramic iDrive Cockpit BMW
BMW / Press-Inform

Noch wichtiger ist, das Betriebssystem unabhängig von Fahrzeug und Plattform aktuell zu halten. Daran hakt es aktuell bei vielen traditionellen Autoherstellern aus der Verbrennerwelt, denn die Entwicklungszyklen der Software passen nicht zu denen für neue Fahrzeuge oder Modellpflegen, die zumeist zwischen drei bis acht Jahren liegen. In Sachen Software sind die Aktualisierungen ebenso wie bei Elektroautos deutlich kürzer.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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Titanmanfred:

Die Honks, welchen den Daumen nach unten recken, möchte ich hören wenn ihr Kind hinter der Mutter vom SUv Panzer überfahren wird, wie erst kürzlich in Starnberg geschehen

Talis:

Level 4-5 kommt nur leider dieses Jahrzehnt nicht mehr, auch wenn bestimmte Typen das sagen (die sagen aber auch schon seit 10 Jahren auf’s Neue, dass es nächstes Jahr aber wirklich alles toll autonom wird…). Und auch L3 steckt noch in den Kinderschuhen. Dieses „lohnt sich doch alles nicht mehr“ ist das „Die oberen Trauben sind eh bitter!!!11“ von Fanboys von komfortbefreiten Fahrzeugen.

Titanmanfred:

Wichtiger wäre eine kollisionswarnung und Überwachung vor dem Fahrzeug! Wieviel Kleinkinder müssen noch zu krüppeln werden bis die Sicht nach vorne wieder in den Fokus der Entwicklung kommt …

Philipp:

Zitat „was es schon lange gibt“
Das habe ich angezweifelt. Ob es so toll ist, muss man erst selber sehen.

Philipp:

Elon sagt schon seit über 6 Jahren, dass seine Autos in unter 3 Jahren autonom fahren werden.
Gibt bessere Quellen als Elon.

Pedro G.:

Mann und Frau sehen bei einer Testfahrt ob das Wirklich so viel besser ist !

Ferry:

Wenn ich mir die ganzen Kommentare durch lese, ist das Mal wieder typisch, nur dumm Daherreden schaut euch doch einfach Mal das Bild genau an die Leiste ist weiter unten angebracht und das Cockpit endet etwas niedriger als sonst. Also stört das Display nicht und es soll einen informieren aber nicht im direkten Blickfeld deshalb gibt es ja auch noch weiterhin das Head-Up Display ..Ich finde es Klasse das BMW sich weiterentwickelt und auch in einem Honda e gab es sowas noch nicht, also informiert euch bevor ihr solche Kommentare schreibt. Zudem nochmal für die die meinten wenn es das Autonome fahren kommt das man sowas nicht braucht …dann denke Mal ein bisschen weiter da man dann diesen Display auch vergrößern kann um die Fahrgäste zu unterhalten. Aber solange es noch nicht mit dem autonomen fahren Stufe 5 geht solange sollte man den Weg dort hin mit Innovationen glänzen da kein Hersteller diese Technik verwendet .

Hiker:

Was bitte ist so bahnbrechend an einem dünnen Display längs der Unterkante der Frontscheibe? Beim Tesla meckert man über ein Mäusekino. Und was bitte ist denn das anderes? Wo ist da der Nutzen einer solchen Spielerei? Ein autonom fahrendes Auto level 3-5 braucht kein Flugzeug Cockpit. Da fährt BMW gerade wieder fadengerade hinterher. Mit Displays alleine ist man nicht „dabei“. Solche Spielereien im Auto sind bereits wieder passé. Das Gesamtkonzept ist viel wichtiger. Wann endlich kapieren das die Deutschen? BMW war einmal innovativ. Heute sind Sie nur noch Nachahmer. So wie die ganze Deutsche Auto Idustrie auch.

Hiker:

Und das ist ja sooo innovativ nicht wahr? Wenn die Autos in zwei drei Jahren autonom fahren werden, dann braucht es dieses irritierende, störende Flackerbild direkt im Sichtfeld des Fahrers nicht mehr.

Philipp:

Könnte Elon auch machen. Der BMW kommt zusätzlich noch mit OHD und normalen Blinkerhebel.

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