BMW: Drittes Quartal bringt deutliches E-Auto-Wachstum

Cover Image for BMW: Drittes Quartal bringt deutliches E-Auto-Wachstum
Copyright ©

BMW Group

Felix Katz
Felix Katz
  —  Lesedauer 5 min

Im vergangenen Quartal hat der Absatz von BMW weiter zugenommen. Der Münchner Autobauer verkaufte mehr als doppelt so viele Elektroautos als im Vorjahr. Besonders beliebt sind der neue 7er sowie die 4er-Reihe mit dem vollelektrischen i4. Ein bedeutender Absatzmarkt entwickelt sich allerdings schwach.

Wie aus einer aktuellen Pressemitteilung hervorgeht, hat die BMW Group im dritten Quartal 93.931 vollelektrische BMW und MINI Fahrzeuge verkauft und damit ein Absatzwachstum um plus 79,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Die Marke BMW konnte im dritten Quartal die Auslieferungen der vollelektrischen Fahrzeuge erneut verdoppeln (plus 100,3 Prozent). Ingesamt habe die BMW Group im dritten Quartal 621.699 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ausgeliefert. Damit verzeichne das Unternehmen ein Wachstum von plus 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Das Unternehmen habe im dritten Quartal seine starke Wettbewerbsposition in wichtigen Kernmärkten weiter ausgebaut. Von Januar bis September stieg der Absatz des Konzerns auf 1.836.563 Einheiten (plus 5,1 Prozent). In Europa erzielte BMW beim Absatz ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich, während in den USA die Auslieferungen an Kunden um 7,8 Prozent stiegen. Auf dem bedeutendsten Einzelmarkt, China, zeigte sich jedoch ein Absatzrückgang, da die Münchner 1,8 Prozent weniger Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr verkauften.

BMW: Drittes Quartal bringt BEV-Wachstum und Absatzplus
Im dritten Quartal konnten die BEV-Auslieferungen mit 83.211 Einheiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt werden (plus 100,3 Prozent), zusätzlich soll der neue BMW i5 für weiteren Aufschwung sorgen | Bild: BMW Group

Doppelt so viele Elektroautos als im Vorjahr verkauft

Wie das Unternehmen im August per Mitteilung bekannt gab, erwartet es im Gesamtjahr 2023 ein solides Wachstum der Auslieferungen (zuvor leichtes Wachstum). Zu den Wachstumstreibern zählen sowohl Modelle aus dem oberen Preissegment als auch vollelektrische Fahrzeuge. Für die vollelektrischen Modelle ist für 2023 mit einem Anteil von 15 Prozent am gesamten Fahrzeugabsatz zu rechnen. „Der Absatzerfolg im 3. Quartal zeigt: Unsere Kunden schätzen unser attraktives und breites Produktportfolio über alle technologischen Antriebsarten hinweg. Insbesondere unsere vollelektrischen Produkte erfreuen sich weltweit hoher Nachfrage – das zeigt sich in unserem BEV-Absatz, der in den ersten neun Monaten deutlich stärker gewachsen ist als der BEV-Gesamtmarkt, sagte Pieter Nota, Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb. „Insgesamt sind wir auf Kurs, unsere Wachstumsziele für 2023 zu erreichen“, so Nota weiter.

Die Marke BMW habe im dritten Quartal weltweit 549.941 Fahrzeuge ausgeliefert und erzielte damit ein Wachstum von plus 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere bei den vollelektrischen Fahrzeugen verzeichne allein die Marke BMW eine starke Nachfrage; im dritten Quartal konnten die Elektroauto-Auslieferungen mit 83.211 Einheiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum erneut verdoppelt werden (plus 100,3 Prozent). Von Januar bis September wurden 217.138 vollelektrische Fahrzeuge der Marke BMW an Kunden ausgeliefert. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die 4er-Baureihe und vor allem der vollelektrische BMW i4. Stark nachgefragt seien zudem der BMW iX1 sowie der X1. Auch Modelle aus dem oberen Preissegment, etwa die 7er-Baureihe, der erneuerte X7 sowie die Modelle X5 und X6 treiben das Absatzwachstum voran.

Darüber hinaus erhalte das Unternehmen sehr positives Kundenfeedback zur neuen 5er-Baureihe und vor allem zum vollelektrischen i5. „Mit dem neuen BMW i5 bringen wir ein weiteres attraktives vollelektrisches Fahrzeug auf den Markt, das den Hochlauf der Elektromobilität weiter beschleunigen wird. Die Auftragseingänge spiegeln bereits heute die hohe Begeisterung unserer Kunden für dieses neue Modell wider“, so Pieter Nota. Mit dem Start des BMW i5 verfüge die BMW Group über ein vollelektrisches Angebot in praktisch jedem ihrer Kernsegmente.

BMW: Drittes Quartal bringt BEV-Wachstum und Absatzplus
Zwischen Juli und September verkaufte Mini 10.720 vollelektrische MINI Cooper SE und MINI Cooper SE Cabrio, ein leichtes Minus von 0,4 Prozent | Bild: BMW Group

M GmbH und Mini mit Absatzplus, Rolls Royce schwächelt

Mit weltweit 48.978 abgesetzten Einheiten im dritten Quartal und damit einer Absatzsteigerung von plus 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr läuft es auch bei der M GmbH sehr gut. Dabei setze auch der vor sechs Monaten neu eingeführte BMW XM positive Impulse. Mit Produktionsstart Juli sind die beiden Modelle BMW i7 M70 und i5 M60 die neuesten Mitglieder in der M Familie. Entsprechend zuversichtlich blicke die M GmbH auf das kommende letzte Quartal und nehme Kurs auf ein weiteres Rekordjahr.

Die Marke Mini hat im dritten Quartal 70.384 (plus 2,6 Prozent) Fahrzeuge an Kunden weltweit ausgeliefert. Die neuesten limitierten Editionen – die John Cooper Works „1to6 Edition“ und die Clubman Final Edition –, beide mit exklusiven Design- und Ausstattungsmerkmalen, sollen zur Beliebtheit der Marke beitragen. Zwischen Juli und September verkaufte Mini 10.720 vollelektrische Cooper SE und Cooper SE Cabrio (minus 0,4 Prozent). Mit dem kürzlich vorgestellten neuen elektrischen Cooper und dem elektrischen Countryman, die 2024 auf den Markt kommen sollen, verfolge auch die Marke Mini konsequent ihren Weg zu einer vollelektrischen Modellpalette.

Abschließend noch ein paar Zahlen aus der Luxus-Ecke: Rolls-Royce habe im dritten Quartal 1374 Fahrzeuge verkauft – und damit minus 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieses Ergebnis entspreche den Erwartungen, da die Produktion von Dawn und Wraith im zweiten Quartal eingestellt wurde und die Produktionsstätte der Marke in Goodwood sich auf die ersten Kundenauslieferungen des Rolls-Royce Spectre in den kommenden Wochen vorbereite. Das Interesse an dem vollelektrischen Supercoupé sei weiterhin außergewöhnlich hoch, der Auftragsbestand reiche bereits bis 2025. Rolls-Royce liefere weiterhin Coachbuild- und Bespoke-Kreationen, die Nachfrage nach den Modellen Phantom, Ghost, Cullinan und Black Badge sei noch immer stark. Mit einem Absatz von 4555 Fahrzeugen (minus 3,1 Prozent) seit Jahresbeginn und einem starken Auftragsbestand blickte das Unternehmen mit Zuversicht auf das Jahresende.

Quelle: BMW Group – Pressemitteilung vom 10.10.2023

worthy pixel img
Felix Katz

Felix Katz

Felix Katz liebt alles, was vier Räder und einen oder gleich mehrere Motoren hat. Nicht nur Verbrenner, sondern vor allem Elektroautos haben es ihm angetan. Als freiberuflicher Autojournalist stromert er nicht nur fast jeden Tag umher, sondern arbeitet seit über zehn Jahren für viele renommierte (Fach-)Medien und begleitet den Mobilitätswandel seit Tag eins mit.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


MMM:

Vielleicht habe ich den falschen Job (und Arbeitgeber), aber genau das habe ich erwartet.
Schon mangels (BMW-eigener) Alternative in der Mittelklasse war klar: wer dort einen elektrischen BMW will, muss einen i4 nehmen. Einen entsprechenden 3er gibt es hierzulande ja nicht zu kaufen!
Gäbe es den, wäre die Stückzahlplan für den 4er wohl richtig gewesen, aber diese Kleinigkeit hat man übersehen.

Robert:

also im jahr 2023 sollte es absolut niemanden mehr überraschen das E-Autos eine hohe Nachfrage haben ich bin immer wieder überrascht das die Hersteller überrascht sind seit Jahren hört man das von nahezu jeden Hersteller dass man von der hohen Nachfrage überrascht wäre

Robert:

nach 2035 werden keine Verbrenner mehr verkauft weil es da dann keine mehr gibt haben doch die Hersteller doch alle mehr oder weniger schon bekanntgegeben BMW hält sich zwar noch die hintertür geöffnet aber ich denke auch sie werden keine Verbrenner mehr herstellen wie auch alle anderen Autohersteller.

brainDotExe:

Beim i4 war das Problem, dass die Nachfrage viel viel höher als erwartet war.
Wer hätte denken können, dass sich der i4 als Antriebsvariante des Nischenmodells 4er fast so gut verkauft wie die komplette Baureihe sonst?

brainDotExe:

Warum sollte man seine Aussagen anzweifeln?
Denkst du er belügt seine Kunden und Investoren?

Ich vertraue ihm.

Das ist der Gleiche, der jahrelang H2 und E-Fuel BMWs propagiert?

Den heckangetriebenen iX5 Hydrogen als Vorzeigeprojekt feiert?

Wo ist das Problem?

Niemand hat beim iX5 von Großserie oder Allrad gesprochen und kein anderer Deutscher Hersteller hat ein solches Prestigeprojekt.

Auch E-Fuels werden gebraucht, wenn man nach 2035 in der EU noch Verbrenner verkaufen will.

Wenn es so positiv wäre, könnten sie ja Zahlen Sprechen lassen

Warum sollte man Firmeninterna veröffentlichen wenn es nicht notwendig ist?

MMM:

Die passende Antwort dazu findest in jedem „Tesla vs. VW“ Thread, wo gute lokale VW-Zahlen gekontert werden mit „interessiert nicht, nur global ist wichtig“.
Also: lokal interessiert nicht, nur global ist wichtig.

Gerne geschehen!

MMM:

„Alles richtig gemacht“ würde ich jetzt nicht sagen, man hat für den i4 deutlich zu geringe Produktionskapazitäten eingeplant und hechelt jetzt der Realität hinterher.
Dazu hat man sich auch mit den eigenen Kunden nach dem Motto „friss oder stirb“ angelegt, was auch schon einige dazu gebracht hat, ihre Bestellung wieder zu stornieren. Ich persönlich habe jegliche Bestrebungen in dieser Richtung eingestellt, da ich einfach keine Zeit und keine Lust habe, mich mit ahnungslosen Verkäufern oder einer arroganten Kunden“betreuung“ rumzuschlagen.
Man muss unterscheiden: die BMW Ingenieure haben mit dem i4 und dem iX1 Fahrzeuge gebracht, die insgesamt sehr gut geworden sind – in Anbetracht der Plattformkompromisse sogar herausragend.
Das Management hat’s aber beinahe versemmelt, weil man selbst nicht an den Erfolg geglaubt hat.
Ich denke, die meisten sind inzwischen aber wach. Nur die verkraulten Kunden muss man zurückgewinnen – die gar nicht wegen schlechter Autos gegangen sind, sondern sich einfach ver****t vorkamen. Das wäre nicht nötig gewesen.

Roman L.:

Das ist der Gleiche, der jahrelang H2 und E-Fuel BMWs propagiert? Den heckangetriebenen iX5 Hydrogen als Vorzeigeprojekt feiert? Naja, find ich nicht vertrauenswürdig. Wenn es so positiv wäre, könnten sie ja Zahlen Sprechen lassen, immerhin unterscheiden sie bei der restlichen Kommunikation zwischen Verbrenner, BEV etc.
Bis dahin Vorstandsblabla ohne Kennzahl.

brainDotExe:

1) An der Förderung bezüglich des Fahrzeugpreis hat sich im 4. Quartal nichts geändert, das tritt erst zum neuen Jahr in Kraft.

2) Deutschland spielt für den internationalen Absatz nur eine geringere Rolle.

Matthias Geiger:

Mal sehen wie das 4-Quartal bei BMW, AUDI, Mercedes usw. läuft, wenn der Staat die überteuerten E-Autos nicht mehr subventioniert. Im 3 Quartal wurden nochmals schnell die Subventionen abgeschöpft, daher ist das 3 Quartal 2023 eine Ausnahme.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.