Zurückhaltung? Fehlanzeige beim BMW XM Plug-In-Hybride

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Stefan Grundhoff
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  —  Lesedauer 4 min

Als vor Jahren die erste Generation des BMW X6 auf die Straßen rollte, war nur eines noch größer als der Aufschrei der Autofans: der Erfolg des Luxuscrossovers. Nun, der BMW X6 ist ein wahres Mauerblümchen gegen den neuen BMW XM, mit dem die M GmbH ihren 50. Geburtstag mit einem roten Ausrufezeichen und viel Gebrüll feiert.

Es hat lange gedauert, bis die M GmbH wieder einmal ein eigenes Fahrzeug entwickeln durfte. Normalerweise schärfen die Garchinger Dynamiker die allemal sportlichen BMW-Modelle mit allerlei technischen Dreingaben, bulligem Design und Motorleistung satt ordentlich nach. Doch diesmal wurde es anlässlich des 50. Geburtstags ein komplettes Fahrzeug – das erste eigene seit dem unvergessenen BMW M1.

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Etwas überraschend ist das neue Prunkstück der BMW-M-Familie nicht nur ein Crossover mit Plug-in-Hybridantrieb, sondern zugleich auch das teuerste Modell aus dem Hause BMW – zumindest was den Basispreis angeht. Für stattliche 170.000 Euro gibt es einen Sport-Crossover, der gerade in Sachen Design seinesgleichen sucht und viele Betrachter nur ungläubig staunen lässt. Denn Zurückhaltung ist nicht die Sache des 5,11 Meter langen BMW XM – und genau das könnte gerade in Übersee die neue Erfolgsformel werden.

Denn so war es auch beim ersten BMW X6. Einen normalen SUV gab es von den meisten Herstellern und viele Kunden wollen eben auch keinen Pick-Up, um sich abzuheben. So wurde ein SUV-Coupé kreiert, das sich alles andere als zurückhaltend war und prächtiger denn je fuhr. Mit dem neuen XM geht BMW mehrere Schritte weiter und die M GmbH knöpft mit dem XM die Bluse bis zum Gürtel auf. Kein Elektromodell mit Saubermann-Charme und grünen Genen, sondern ein Powerhybride, der seine Leistung offen und schamlos zur Schau stellt. Hallo – hier komme ich!

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Den Anfang macht der normale BMW XM, der ab dem Frühling kommenden Jahres 480 kW / 653 PS / 800 Nm leistet. Hierzu wird der doppelt aufgeladene Achtzylinder mit 4,4 Litern Hubraum mit seinen 360 kW / 489 PS von einem Elektromotor unterstützt, der weitere 145 kW / 197 PS beisteuert. Er beschleunigt aus dem Stand in 4,3 Sekunden auf Tempo 100 und bietet einen Normverbrauch von 1,5 Litern Super auf 100 Kilometer. Bei Tempo 270 km/h wird elektronisch abgeriegelt.

Doch damit nicht genug, denn im Herbst 2023 folgt der BMW XM in der besonders scharfen Red-Label-Edition, der 550 kW / 748 PS und 1.000 Nm maximales Drehmoment leistet und wohl 290 km/h schnell rennen darf. Das Batteriepaket im Unterboden des Allradlers mit seiner Kapazität von 25,7 kWh ermöglicht nicht nur brutale Zwischenspurts, sondern auch ein rein elektrisches Fahren auf einer Strecke von bis zu 88 Kilometern. Mit bis zu 7,4 kWh kann an der Ladesäule nachgeladen werden.

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Der Auftritt des BMW XM mit seiner martialischen Front, den mächtigen 23-Zöllern sowie Spoiler- und Schwellerzierrat rundum sind das eine, doch zudem gibt es für den 2,7 Tonnen schweren Bayern mit Produktionsort Spartanburg / USA eine Luxusausstattung sowie ein Hightech-Paket für das Fahrwerk inklusiv Wankstabilisierung und Allradlenkung. So bietet der XM eine hinterradbetonte Auslegung, drei wählbare Fahrmodi bis zu Fahren auf Sand und in den Dünen. Schließlich kennt BMW seine Kunden nach 50 Jahren M GmbH sehr genau.

In Europa wird der mächtige Kraftprotz keine große Rolle spielen, doch in den Arabischen Emiraten, den USA und Asien scharren viele Kunden bereits mit den Hufen, um eine Alternative zu Lamborghini Urus oder dem ebenfalls neuen Ferrari Purosangue zu haben. Dabei bietet der BMW XM dank seines 3,11 Meter langen Radstandes Platz fünf Personen und einiges an Gepäck. Der Laderaum schluckt 527 bis 1.820 Liter.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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Andreas:

Unter der Gürtellinie! „die M GmbH knöpft mit dem XM die Bluse bis zum Gürtel auf.“ Uff, jetzt ist auch der Verfasser des Artkels seinen tiefsten Niederungen erlegen. Völlig aus der Zeit gefallen – Schreiberling und Auto

rotzlöffel:

Sorry. Dat Ding sieht einfach nur Scheisse aus. Besonders die Front bereitet mir mehr als nur Bauchgrimmen. Dat Ding wirkt wie von WaltDisney geklaut. Die Katze aus Tom&Jerry, wutschnaubend vor dem Mauseloch.
BMW: gib zu: der designer war auf speed.

brainDotExe:

Es gibt schlicht keinen Grund einen solchen Monster – SUV herauszubringen ausser dem reinen Scheffeln von Profit.

Letztendlich ist Geld verdienen das oberste Ziel aller gewinnorientierten Unternehmen.
BMW bedient hier die Nachfrage und agiert damit wirtschaftlich vollkommen richtig.

Dass der XM und der neue 7er unseren europäischen Geschmack nicht treffen ist nicht verwunderlich, wir sind nicht die Zielgruppe. Es zwingt dich aber auch niemand einen zu kaufen.

Läubli:

Ja korrekt, das ist aber auch bei VW und Co. so… sonst würden die ihre ID Modelle nicht so hoch und unsportlich bauen!

Peter Bigge von Berlin:

…. und bietet einen Normverbrauch von 1,5 Litern Super auf 100 Kilometer…, entspricht etwa 15 kW auf 100 km.
Da hätte früher jeder gesagt, lass es raus BMW.
Nööö BMW, lass es drin, soviel PR-Fake verträgt unser Klima nicht mehr.
Wer sowas verkauft dem gehört die Lizenz beim Kraftfahrtbundesamt entzogen.
Sorry, sinnlos Abgase zu produzieren ist in Zeiten von Fridays for Futur sehr bedenklich.
Dieser BMW provoziert nur Abgase, in allen anderen Disziplinen muss es sich hinter fast jedem BEV verstecken.

Achim D.:

BMW scheint immer mal wieder auch hässliche bzw. sehr provokante Autos in seine Modellpalette einzustreuen. Der neue 7er ist mal wieder ein Beispiel für ein ausgesprochen hässliches Auto und dieser XM trägt sicher nicht dazu bei, dass die Agressivität auf unseren Straßen abnimmt.
Aber Geschmack ist halt Ansichtssache …
Jedenfalls zeigt sich mal wieder, dass der aktive Kampf gegen den Klimawandel bei BMW nur ein Lippenbekenntniss ist. Es gibt schlicht keinen Grund einen solchen Monster – SUV herauszubringen ausser dem reinen Scheffeln von Profit.

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