BMW-Betriebsrat: „nur E-Architektur könne E-Auto-Vorteile voll ausschöpfen“

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

BMW-Betriebsratvorsitzende Manfred Schoch gab zu verstehen, dass es für den bayrischen Automobilhersteller an der Zeit sei einen Kurswechsel vorzunehmen. Einen Kurswechsel hin zur E-Mobilität. Sprich, eine eigenständige Technologieplattform, nur für E-Autos müsse geschaffen werden. Man müsse wegkommen von der Entwicklung von Autos, die sowohl mit Elektro- als auch mit Verbrennungsmotoren ausgestattet werden können.

„Nur mit einer eigenen E-Architektur können wir die Vorteile eines Elektrofahrzeugs voll ausschöpfen“, sagte Manfred Schoch dem Spiegel. Schoch führte weiter aus, dass eine eigene E-Plattform notwendig sei, wenn der deutsche Luxusautohersteller nicht von Konkurrenten aus Kalifornien – wie dem Elektroautohersteller Tesla – oder aus China überholt werden wolle. Nicht nur Schoch ruft derzeit zu einem radikalen Wandel auf, intern diskutieren einige BMW-Manager bereits seit geraumer Zeit über eine neue Elektrostrategie.

BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter zeigte sich zuletzt noch erfreut über das Konjunkturpaket der Regierung, welches einen entsprechenden Wandel hin zu Alternativen Antrieben unterstützen will. „Die beschlossenen Maßnahmen werden noch mehr Kunden für nachhaltige Mobilität begeistern“, ist sich BMWs Finanzchef sicher. Angesichts der höheren Kaufprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybride sagt Peter, dass BMW nun die Kapazitäten erhöhen werde, aber das sei „natürlich machbar. BMW zumindest ist lieferfähig.“

Auf der anderen Seite gibt BMW zu verstehen, dass man „nicht an die eine Technologie, die all diesen unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen gerecht wird“ glaube und wolle den Kunden „vielmehr die Wahl lassen, was für sie Freude am Fahren bedeutet“. Dazu gehören auch PHEV. So weit so gut. Der neue BMW 5er etwa habe erstmals fünf verschiedene Hybrid-Varianten im Angebot. Die Frage die sich hier eher stellt, wann ist genug genug? Und welcher der fünf Hybride ist für den Kunden der richtige?

Intern scheint es zumindest so, dass die neue, reine E-Strategie favorisiert werde. Die Manager, welche darauf drängen, hoffen, dass das Unternehmen nun schnell zur Entwicklung einer reinen E-Plattform übergehen wird, die die Autos leichter machen und ihnen eine größere Reichweite der Batterien und einen größeren Innenraum verleihen würde. Auf den Bericht angesprochen, sagte ein BMW-Sprecher, das Unternehmen sei derzeit „optimal aufgestellt“ und lehnte es ab, sich zu Spekulationen über interne Diskussionen zu äußern.

Quelle: Reuters – BMW works council backs electric-only platform-report

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Tom:

…schon erstaunlich, wenn sogar der Betriebsrat „aufwacht“. Die gelten ja nicht als die fortschrittlichsten und innovativsten MAs ;-)
BMW war sehr „mutig“ und hat viel Geld in ihrem „Kohlefaser-Karosserie-Konzept“ verbrannt! Ich verstand nie, was eine komplette CF-Kiste bringen soll. Von der Wiederverwertung her betrachtet erst recht nicht. CFK kann man bis heute maximal „verbrennen“. Es gibt kein funktionierendes Verfahren, das großtechnisch funktionierte.
Dann bekamen sie kalte Füße und viele aus der E-Truppe sind davon gelaufen…..
Wenn BMW nicht ganz schnell in die Gänge kommt, dann sehe ich das Ende als eigenständiger Hersteller herauf ziehen!….. leider :-(

Titan:

schon erstaunlich wenn der Betriebsrat erkennt, dass das ganze Managment in die Falsche Richtung läuft!!!
Was ist mit der weiterentwickliung von i3 und i8
i3 bräuchte große (Famile & Taxi) und kleine (Stadtfloh) Brüder
i8 ist was fürs Herz und wird fehlen (Markenbotschafter)

Silverbeard:

Naja, die Technik wird doch nochmal im E-Mini aufgewärmt. Die lohnt sich so richtig!

KaiGo:

Habe ich hier nicht noch Anfang des Jahres gelesen, dass BMW zwar die Elektrifizierung bei der Neuentwicklung im Blick haben will (also von vornherein einplant), aber trotzdem dem Kunden bei jedem Modell die Wahl zwischen Verbrenner, PHEV, BEV und Brennstoffzelle lassen will? Da konnte man schon nur mit dem Kopf schütteln. Und jetzt kommt der Betriebsrat um die Ecke mit etwas was die Konkurrenz, vor allem VW (aber auch diverse andere) , quasi jetzt umgesetzt hat? Eine reine Elektro-Platform dauert Jahre in der Entwicklung. Oder wollen die vielleicht den MEB benutzen? Der soll ja wohl auch für andere Hersteller verfügbar gemacht werden. Und BMW ist lieferfähig? Die haben als BEV den i3. Das wars Stand heute. Der i3 ist 8 Jahre alt und leider überholt (klar, der Akku wurde ab und an mal angepasst). Nachfolger wird es keinen geben. Der ist nur noch im Programm (sollte ja ursprünglich glaube ich dieses oder letztes Jahr auslaufen), weil BMW nichts anderes hat.

Ralf:

Nicht jeder erkennt Sarkasmus!

Marc:

Warum Eigene E-Plattform … das xxx Management macht doch alles richtig. In Zukunft spielen doch E-Fahrzeuge nur eine untergeordnete Rolle ! China steuert mit Ihrer Politik doch die Weltwirtschaft… Es kommt von dort eine neue Motorengeneration für synthetische Kraftstoffe , also die klimaneutrale Mobilität für die Straße und in der Luft !

Robert:

wow der Betriebsrat hat erkannt was anderen schon seit Jahren (besonders auch VW mit ihrer ID-serie) klar war das mit umgebaute Verbrenner in ein paar Jahren kein Blumentopf zu gewinnen ist. Besonders nicht für den Anspruch den Premiumhersteller haben sollten (Aussage von MB: das Beste oder nichts)

Egon Meier:

In Sachen Meckern und IchWeißEsBesser sind alle Nichtentscheider immer sehr gut. Das ist wie mit der Opposition im Bundestag. Man kann schön schulmeistern denn man muss für nix gerade stehen.
Speziell AN-Vertreter sind da eine besondere Spezies. Das zeigt sich gerade bei BMW und VW. Herrn Osterloh und seinen Faulpelzen geht es alles zu schnell und bei BMW merkt man, wie der Markt davonrennt und kriegt es allmählich mit der Angst.

Wie schön wäre es, wenn Betriebsräte mal Unternehmen gründen und führen würden? Wow .. wäre das ein Gewinn für die gebeutelten Beschäftigten, die Umwelt, die Finanzämter und den Markt!!

Oder nicht?
Neue Heimat? Coop?

Jungs und Mädels bei den großen kfz-Konzernen Europas!! – Merkt ihr allmählich, dass es ganz schön schwierig mit euren Firmentarifverträgen wird wenn der Brötchengeber den Wind des Wettbewerbs um die Nase kriegt?

Wenn ich an eine Betriebsbesichtigung bei einem bekannten deutschen Automobilkonzern zurück denken und die Zettel mit den neuen Tarifen in der Kantine auf den Tische sah dachte ich: Bei eine Wiedergeburt werde ich dort als angelernter AN anfangen und ich weiß warum keine Handwerkbetrieb dort sein Personal halten kann.

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