Blume sieht sich dauerhaft an der Spitze des VW-Konzern und Porsche

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Porsche

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der neue VW-Chef Oliver Blume will weiter auch Porsche-Chef bleiben. Dabei dürfte er sowohl an der Spitze des VW Konzerns, als auch in seiner Funktion als CEO von Porsche künftig noch stärker gefordert werden. Zu einem steht weiterhin der massive Umbau zur E-Automarke bevor, begleitet vom Porsche Börsengang der für Ende September oder Anfang Oktober angestrebt und wohl bis zum Jahresende umgesetzt werden soll.

Bei seinem ersten Auftritt als neuer Chef des Volkswagen-Konzerns stellte Oliver Blume klar, dass am grundlegenden Kurs in Richtung Elektroautos nicht gerüttelt werde. Eher werde das Tempo sogar noch forciert, wie er Anfang September in Lissabon vor 500 VW-Managern sagte. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ äußerte sich Blume , dass die die „Doppelfunktion eine Voraussetzung“ war, dass er den Job als VW-Konzern-Chef angenommen habe. Hierzu führt er weiter aus: „Die beiden Rollen ergänzen sich ideal: Operativ eng in die Prozesse und Technologien einer Marke eingebunden sein, um strategisch im Konzern die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Blume nannte es einen „Riesenvorteil“, dass er bereits für die vier Konzernmarken Audi, Seat, Volkswagen und Porsche gearbeitet hat. Blumes Vorteil ist somit, dass er sein gesamtes Berufsleben im Konzern verbrachte – er startete vor 28 Jahren als Trainee bei Audi – und fast „jeden Winkel des Unternehmens“ kenne, wie er in einem anderen Interview zu verstehen gab. Eben diese Marken wolle er bewusst stärken. Die einzelnen Konzernmarken, wie etwa Audi, Porsche, Skoda und Seat, sollen mehr Kompetenzen und Aufgaben erhalten. Der Konzern könne nur so erfolgreich sein, wie es „seine fantastischen Marken sind“.

Das eigene Kernteam hat Blume direkt zu Beginn verkleinert. Vertrieb, Beschaffung, Produktion und Entwicklung sollen demnach in einer Art „Synergien-Ressort“ aufgehen – dieses firmiert zusätzlich als „erweiterte Konzernleitung“. Dadurch bleiben insgesamt neun Einzelposten auf der obersten Führungsebene übrig. Blume selbst werde sich als Vorsitzender „dabei auf Strategie, Qualität, Design sowie die Software-Tochter Cariad konzentrieren“, hieß es nach einem Beschluss des Aufsichtsrats. Personell verändert sich auf den obersten Rängen jedoch kaum etwas.

In seiner Funktion als Porsche-Vorstandschef äußerte er sich zudem zum bevorstehenden Börsengang: „Das ist ein historischer Moment für Porsche. Wir glauben, dass ein Börsengang für uns ein neues Kapitel mit größerer Eigenständigkeit als einer der weltweit erfolgreichsten Sportwagenhersteller aufschlagen würde.“ Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat beschlossen, ein öffentliches Angebot von bis zu 25 % der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien des Luxusautomobilherstellers anzustreben. Mit dem milliardenschweren Verkauf der Anteile an dem Sportwagenbauer würden die Familien Porsche und Piëch, die bei der Porsche SE das Sagen haben, eine Sperrminorität bei der Porsche AG bekommen. Damit könnten wichtige Entscheidungen nicht ohne sie getroffen werden.

Quelle: Automobil-Industrie – Oliver Blume will VW-Konzern und Porsche dauerhaft leiten // Porsche Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Tobi:

Frust ablassen kann gut tun, gell Dave.

David:

Was für Zahlen? Die der Kunden, die abends bei Tesla die Assistenzsysteme ausschalten müssen, um überhaupt noch Licht anmachen zu können? Die der Zahnärzte, die Tesla-Opas neue Zähne einsetzen müssen, weil die alten durch die Betonfederung rausfgeallen sind? Die der Regentage im Jahr, wo der Tesla-Intervallwischer zuverlässig nicht funktioniert? Oder meinst du die Neuzulassungen an Elektroautos in Deutschland? Da ist der VW-Konzern vorne, trotz Chipkrise und Krieg.

Dass du es für erwähnenswert hältst, wenn ein Tesla 10 tkm durchhält, spricht für sich. Wir haben übrigens zwei elektrische Autos, Premiumautos, die in Deutschland gebaut wurden und technisch führend sind. Da kannst du als Tesla-Fahrer nur weinen. Wenn du wüsstest, wie viel besser es geht. Weißt du aber nicht, weil du nur in deinem Plastikinnenraum bleibst.

Tobi:

Hi Dave
Wie gehst du mit all den aktuellen Tesla Zahlen um? Das muss ja der blanke Horror für dich sein… Habe gerade in 3 Monaten 10’000 Tesla Kilometer runter. Kann ich dir nur empfehlen. Ich bin noch nie so günstig und komfortabel gereist….

David:

Ich weiß gar nicht ob du weißt, dass alle VW Modelle über lange Zeiträume ausverkauft sind und Bestellungen der Plattform nicht nur von Ford, sondern auch von Mahindra für Indien getätigt wurden. Ford hat 600.000 geordert mit Option auf mehr, die schon gezogen wurde. Bei Mahindra geht man vorsichtig von 1 Million Einheiten aus. VW braucht also gar nichts zu machen, die Kunden rennen Ihnen die Türen ein. Beim ID.Buzz hat man mutwillig die Preise erhöht und damit keinesfalls die Schmerzgrenze getroffen. Ein Blick auf die Verkaufszahlen in Deutschland zeigt, trotz Chip-Krise, Produktions-Krise, Krieg, ist VW mit weitem Abstand Marktführer. Obwohl die Tesla Community jeden Tag laut schreit, wie viel sie alle verkaufen.

David:

Gibt es große Nischenproduzenten? Man hat sich ganz bewusst für einen Menschen entschieden, der intern alle mitnehmen kann, weil er ein guter Kommunikator ist. Einen Irren, der die Leute aus dem Homeoffice treibt, wegen Rassismus in der Firma verurteilt wurde und sämtliche Versprechen bricht, brauchen sie bei VW wirklich nicht.

Zumal sich VW mit der Größe keine Fehlentwicklungen leisten kann, wie sie Tesla mit den kamerabasierten Assistenzsystemen gerade macht. Nicht einmal das Abblendlicht schaffen sie damit zu steuern. Das ist schon gut, dass Tesla den Menschen hat. Denn ich finde es gut, wie Tesla gerade seinen Vorsprung im Markteintritt völlig verschenkt und ohne CarPlay, v2h, HUD, 800 V technisch dahin dümpelt zumal sie auch größeren Taschenlampenbatterien nicht gebacken bekommen.

Tom62:

OBversusEM??? lächerlich:)
sorrybraindotnoexe ;)

Tobi:

An massloser Selbstüberschätzung leidend, wird er kläglich scheitern. Er wäre wohl gerne ein Musk. Effektiv ist er ein CEO eines kleinen Nischenproduzenten – der auf unerklärliche Weise und miserabel evaluiert VW leiten soll. Manchmal wäre externes Wissen und etwas Demut angebrachter. Aber die VW Mafia zieht weiter ihre Fäden.

Läubli:

Porsche wird es erfolgreich in die E-Mobilität schaffen, das bezweifle ich nicht. Aber… wird es auch VW selbst schaffen? …das bezweifle ich. Da gibt es immer noch keine brauchbaren sportliche FZ a la Golf R, GTI usw. es gibt nur lahme Gurken ohne Power mit miserablen Kurvenlagen, so die Tests. Das ist schade! Ist denn bei VW etwas R oder GTI mäßiges in der Pipeline? …ich wüsste nichts. Das wäre aber genau jetzt, in der Anfangszeit sehr wichtig!

brainDotExe:

Im Falle Porsche heißt es eher, time has told ;)

Läubli:

Die Elektromotoren, nicht die Batterien, waren dem Verbrenner eigentlich immer überlegen in allen wichtigen Punkten: Ansprechverhalten, Wartung, Power, Baugröße, Entwicklungskosten, Betriebskosten. Daher wundert es nicht, heute – mit bereits sehr guten Akkus – dass die E-Mobilität starken Einzug hält. Der Verbrenner ist heute schon totgesagt, zu Recht, denn… was hat er für Vorteile? Nur Taktzeit (Tanken) und Sound, nichts anderes. Leider ist Walter Röhrl ein eingesottener Benzinblüter, den kann und muss man ja nicht umpolen, er darf aber ausatmen, denn er muss sein Leben lang wohl keinen E-Porsche fahren, die rauchenden gibt es nach lange auf der Straße.

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