Blume folgt auf Diess als Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Entsprechende Gerüchte gab es schon länger, der Zeitpunkt kam dann doch etwas überraschend: Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat in einer Sitzung Ende Juli den Porsche-CEO Oliver Blume zum neuen Vorstandsvorsitzenden des VW-Konzerns ernannt. Er wird diese Position mit Wirkung zum 1. September 2022 in Personalunion zu seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Porsche AG übernehmen und werde diese auch nach einem möglichen Börsengang des Sportwagenherstellers weiter ausüben. Herbert Diess scheidet im gegenseitigen Einvernehmen zum selben Zeitpunkt als Vorstandsvorsitzender aus, so VW in einer aktuellen Mitteilung.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch dankte Herbert Diess im Namen des gesamten Gremiums: „Herbert Diess hat sowohl in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen als auch des Konzerns die Transformation des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben. Der Konzern und seine Marken sind zukunftsfähig aufgestellt, die Innovations- und Ertragskraft gestärkt. Herr Diess hat eindrucksvoll bewiesen, mit welchem Tempo und mit welcher Konsequenz er tiefgreifende Transformationsprozesse umsetzen kann“. Dabei habe er das Unternehmen nicht nur durch extrem schwieriges Fahrwasser gesteuert, sondern auch strategisch grundlegend neu ausgerichtet.

Diess hat aus Sicht des Aufsichtsrates vor allem zahlreiche Produktimpulse gesetzt, Produktportfolios neu ausgerichtet und die klare Ausrichtung auf Elektromobilität auf den Weg gebracht. Hier wurden wegweisende Technologie-Plattform-Konzepte wie beispielsweise zuletzt bei der Batteriezelle ebenso initiiert wie für Mobilitäts-Dienstleistungen. Die organisatorische Neuausrichtung des Konzerns mit selbständigeren Regionen, die Einführung von Markengruppen und Baureihen ist ihm ebenso zuzuschreiben wie die personelle Neuausrichtung des Top-Managements und der Markenvorstände. Zudem wurde die Kapitalmarktausrichtung des Konzerns vorangetrieben und die Zukunftsfähigkeit zentraler Standorte des Konzerns gesichert.

In seiner Sitzung hat der Aufsichtsrat ebenso beschlossen, dass Konzern-Finanzvorstand Arno Antlitz zusätzlich die Funktion eines Chief Operating Officer (COO) ausüben und damit Blume im operativen Tagesgeschäft unterstützen wird.

Der gebürtige Braunschweiger Oliver Blume trat 1994 in den Volkswagen Konzern ein und war seitdem in führenden Funktionen der Marken Audi, Seat, Volkswagen und Porsche tätig. Seit 2015 ist er Vorstandsvorsitzender bei Porsche und seit 2018 Mitglied des Konzernvorstands. „Oliver Blume hat in verschiedenen Funktionen im Konzern und mehreren Marken seine operativen und strategischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und führt die Porsche AG seit sieben Jahren wirtschaftlich, technologisch und kulturell mit großem Erfolg. Er ist aus Sicht des gesamten Aufsichtsrates jetzt die richtige Person an der Spitze, um die Kundenorientierung sowie die Positionierung der Marken und Produkte weiter zu schärfen“, erklärte Pötsch. Blume soll zudem mit dem gesamten Vorstand die Transformation weiter vorantreiben – mit einer Führungskultur, die den Teamgedanken in den Mittelpunkt stellt.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 22.07.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Peter:

Vielleicht war der Abstand zur Branche Gerstners Vorteil. Den hat Blume allerdings nicht. Wenn man den Gazetten glauben darf, sogar im Gegenteil: die Extrawürste von Porsche und Audi haben CARIAD offenbar maßgeblich gebremst.

panib:

Medien und deren Leserschaft wissen, wo’s lang geht mit der Elektromobilität? Ich weiß es auch nicht, aber ich bin mir ganz sicher, dass Diess auf dem goldrichtigen Weg war.

Reinhard Preuk:

Leider geht Blume angeschlagen als Quatschtante, der seinem Parteifreund zur Seite springt, ins Rennen.
Was für ein grandioser Fehlstart.

Tobi:

1a

K. Melsab:

Wird schwierig auch für den neuen Chef.
Die alten 10 Mio. produzierten und verkauften Fahrzeuge auf VW-Konzernebene der 2010er Jahre kehren nicht mehr zurück, der Markt hat sich zu sehr verändert mittlerweile und verändert sich weiter (Rolle der asiatischen und allgemein der neuen Hersteller nimmt weiter zu usw.). Kfz.-Bedeutung und -Wertschätzung sinkt in einigen bedeutenden Märkten, auch in Deutschland. Wie will man da 600‘000 Mitarbeiter in 100+ Werken weltweit weiterhin auslasten??

Smartino:

Diess ist ein knallharter Manager. Er hat die Entwicklung des Elektroautos massgebend vorangetrieben. Dazu ist er fair und er respektiert seine Marktmitbewerber und auch die Leistung des Elektroautopioniers. Er ist ein Mann vom Fach. Der frustrierte Dauerstänkerer David könnte viel von Diess lernen! 

Norbert Seebach:

Herr Diess mag keinTeamplayer gewesen sein, aber er hat die Transformation zur E-Mobilität glaubwürdig und mit Überzeugung vorangetrieben! Ich denke nicht, dass er mit TESLA „gekuschelt“ hat – vielmehr hat Musk hier eine Messlatte aufgelegt, die Diess übertreffen wollte. Dabei ist leider auch sehr deutlich zu Tage getreten, in welchem Bereich VW noch gigantischen Nachholbedarf hat: bei der Software nämlich, wo die ausgegründete „Cariad“ massenhaft Probleme einfach nicht in den Griff bekam. Diess’s Vision von VW als „Softwarekonzern“ war offenbar doch ein paar Nummern zu groß für ihn. Dass sein rückwärtsgewandter Nachfolger (Stichwort E-Fuels) das besser hinbekommt, ist nicht zu erwarten; vielmehr gehe ich davon aus, dass VW’s Elektrostrategie aufgeweicht wird und der Konzern hier erheblich Marktanteile verlieren wird.

Thomas Kühn:

Ich bin kein Tesla-Basher. Tesla ist mir, mit Verlaub, herzlich egal. So egal wie Benz oder Audi oder Hyundai…
https://www.autohaus.de/nachrichten/schadenbusiness/tuev-verband-e-fahrzeuge-bei-der-hu-maengelauffaellig-3123577

Hiker:

Wo geht es in diesem Artikel eigentlich um Tesla? Warum sollte Tesla auf dem absteigenden Ast sein? Von was faselst Du da ganz konkret? An was knüpfst Du diese Behauptung? Was sollte Blume VW schon gutes bringen? Ich bin beunruhigt was diesen Rauswurf von Diess betrifft. Er hat wenigstens versucht VWs verstaubtes Image zu modernisieren. Und jetzt Blume mit seiner haarsträubenden Idee mit den e-fuels? Gute Nacht VW!

Hiker:

Würde täte wäre. Keine eine Ahnung was dieser Beitrag substantielles bringen soll. Alles haltlose Behauptungen wie man es von Tesla Bashern gewohnt ist. Sowieso, es geht in dem Artikel um eine Änderung in der Führungsstruktur von VW. In keinster Weise um Tesla.

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