Bentley, der britische Hersteller von Luxusautos, will den Übergang zur Elektromobilität flexibler gestalten. Die zum Volkswagen-Konzern gehörige Marke hat angekündigt, bis mindestens 2035 zweigleisig zu fahren und neben Elektroautos weiterhin Verbrennungsmotoren bzw. Hybride im Produktportfolio zu führen.
Der Hersteller passt seine Strategie Beyond100+ an, die ursprünglich darauf abzielte, ab 2035 nur noch reine Elektroautos anzubieten. Auf einer Pressekonferenz erklärte CEO Frank-Steffen Walliser, Bentley verfolge ab sofort, unter Berücksichtigung der „aktuellen Markt- und Kundenperspektiven“, einen technologieoffenen Ansatz.
Demnach sollen Verbrennungsmotoren mindestens bis 2035 ein Teil der Produktpalette bleiben. Reine Verbrennungsmotoren bleiben fest im Programm, während Plug-in-Hybride in Zukunft den Großteil der Verbrenner-Flotte ausmachen werden.
Planmäßig will Bentley Ende nächsten Jahres sein erstes vollelektrisches Modell vorstellen, das ab Anfang 2027 ausgeliefert werden soll. Dabei handelt es sich um ein 5 Meter langes Urban-Luxury-SUV mit ultraschneller Ladefähigkeit. Innerhalb von sieben Minuten soll das Elektroauto von null auf 100 Meilen (ca. 161 Kilometer) Reichweite laden können. Laut dem Hersteller schreitet die Entwicklung des ersten E-Autos zügig voran und Vorserien- sowie Prototypfahrzeuge werden bereits weltweit getestet.
Als Kontrast zu dem Elektro-SUV hat Bentley in New York seinen neuen Supersports vorgestellt, der laut eigenen Aussagen der „leichteste, fahrerorientierteste und erste allradgetriebene Continental GT überhaupt“ sein soll. Mit dem Supersports zeigt die Marke ihre sportliche DNA und richtet sich an Kunden, die Exklusivität und maximale Fahrdynamik suchen.
„Durch die fortgesetzte Einführung neuer Modelle mit Verbrennungsmotoren und das Angebot von Hybridantrieben bis mindestens 2035 stellen wir sicher, dass jeder Bentley-Kunde weiterhin das volle Spektrum unserer Leistung und Handwerkskunst erleben kann“, sagte Bentley-Chef Walliser.
Wie viele andere Hersteller sieht sich die Luxusmarke mit unterschiedlichen Erwartungen der Kunden auf den globalen Märkten konfrontiert. Während Elektromobilität in Europa langsam, aber stetig Fahrt aufnimmt, zögern etwa US-Kunden unter Donald Trump, auf reine Elektroautos umzusteigen. In Regionen wie dem Mittleren Osten bleiben leistungsstarke Verbrenner und Hybride gefragt.
Quelle: Automobilwoche – Bentleys Doppelstrategie: Verbrenner bleiben, Elektro kommt langsamer







Kommentare (Wird geladen...)