Batterieriese CATL will Akkurecycling in Europa aufbauen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Contemporary Amperex Technology aus China, besser bekannt unter seinem Kürzel CATL, will in Europa Kapazitäten zum Recycling von Elektroauto-Batterien aufbauen, wie Bloomberg berichtet. Der mit Abstand weltweit größte Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge sei mit mehreren europäischen Regierungen im Gespräch, um mögliche Standorte auszuloten, darunter auch Ungarn, so Jason Chen, CATLs regionaler Betriebsleiter.

In Ungarn baut CATL derzeit eine neue Anlage zur Produktion von Batteriezellen auf, sie soll planmäßig in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 den Betrieb aufnehmen, sagte er. Und fügte hinzu: „Jetzt, da wir hier sind, hoffen wir, hier bald auch einen geschlossenen Kreislauf von der Herstellung bis zum Recycling zu haben“, so Chen. CATL sucht laut Chen auch nach lokalen Lieferanten, etwa für Rohstoffe. Mehrere europäische Unternehmen kommen demnach als potenzielle Partner infrage.

Wie viele andere chinesische Akteure der Automobilbranche sieht auch CATL nach der Etablierung seines Geschäfts im Heimatland Wachstumspotenzial im europäischen Markt. Die Einrichtung eines Recyclingbetriebs könnte CATL, einem Zulieferer unter anderem von Tesla und BMW, auch dabei helfen, Umweltbedenken hinsichtlich der Produktion und Entsorgung von Batterien auszuräumen.

Chen wies Zweifel hinsichtlich der Geschwindigkeit der Umstellung auf Elektroautos zurück, obwohl Automobilhersteller wie Volkswagen und Mercedes-Benz, ein wichtiger Kunde für CATLs Produktion in Ungarn, ihre Elektrifizierungsziele abgeschwächt haben. „Wir haben bisher keine großen Auswirkungen gesehen und sind nicht von einem einzigen Kunden abhängig“, sagte Chen und fügte hinzu, dass die Elektrifizierung des Verkehrssektors ein „unumkehrbarer Trend“ sei.

Die Anlage in Debrecen, etwa 2,5 Autostunden von Budapest entfernt und unweit eines neuen Werks von BMW für die Produktion von Elektroautos der Neuen Klasse, ist die größte Greenfield-Investition der Chinesen in Ungarn. CATL strebt in der ersten Phase der Zellfabrik eine Jahreskapazität von 40 GWh an und will diese nach und nach auf 100 GWh erweitern, was ausreichen würde, um mehr als 1 Million Elektroautos mit Batterien auszustatten.

Quelle: Bloomberg – China’s CATL in Early Talks on EV Battery Recycling in Europe

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Rolando:

Auch hier sind die Chinesen wieder Vorreiter!

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