Amprius fertigt in Colorado Batterien mit Silizium-Anode

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Amprius

Iris Martinz
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Der kalifornische Batteriehersteller Amprius Technologies hat eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Besonderheit entwickelt: Auf der Anode wird Silizium statt Graphit verwendet, was nach eigenen Angaben die höchste Energiedichte unter den Lithium-Ionen-Zellen ermöglicht. Für die Produktion der Innovation wurde jetzt mit Brighton, Colorado, ein Produktionsstandort fixiert. Die Fertigung soll 2025 starten.

Amprius erklärt, seine Batterien mit Silizium-Anode – im Pouchzellen-Format – würden eine Energiedichte von bis zu 450 Wattstunden/Kilogramm bzw. 1150 Wattstunden/Liter aufweisen. Gängige Lithium-Ionen-Batterien haben durchschnittliche Energiedichten von 180 bis 260 Wattstunden/Kilogramm. Die Batterien von Amprius sollen also bis zu zweimal so hohe Energiedichten bieten. Mit dieser Technologie könnte das Gewicht der Batterie in einem Elektroauto daher signifikant reduziert werden. Oder man stattet das Fahrzeug bei gleichem Gewicht mit deutlich mehr Reichweite aus.

„Neue, gutbezahlte Jobs in der Region“

Der Letter of Intent für das Grundstück in Brighton sei bereits unterzeichnet, so Amprius. In der ersten Bauphase sollen Fertigungslinien für 500 Megawattstunden realisiert werden, im Endausbau sollen es bis zu zehn Gigawattstunden sein. Damit wäre es das größte Batteriefertigungswerk in Colorado. Die Entscheidung für Colorado sei aufgrund der Tatsache gefallen, dass auf dem Grundstück bereits eine Fertigungshalle steht, deren Energieversorgungssystem und Anordnung ideal für eine Batteriefertigung im Gigawatt-Bereich ist. Der Standort liegt in der Nähe von Materialzulieferern und Transportinfrastruktur, was Logistik- und Betriebskosten senkt. „Die Festlegung des Standortes in Colorado für unsere Gigawatt-Fabrik ist ein wichtiger Meilenstein für Amprius„, erklärt Dr. Kang Sun, CEO von Amprius Technologies. Der Staat Colorado und die Stadt Brighton hätten das Unternehmen umfassend unterstützt. Colorados Governor Jared Polis freut sich, „Amprius in Colorado begrüßen zu dürfen, das 330 neue gutbezahlte Jobs in die Region bringt und Teil von Colorados innovativer und kooperativer Business Community wird„.

Produkt- und Produktionsentwicklung des Unternehmens verbleiben am Stammsitz in Freemont, Kalifornien, und werden künftig vom aktuellen COO Jon Bornstein geführt. Bornstein hat die Entwicklung der Silizium-Anode über zehn Jahre verantwortet und bringt entsprechend viel Erfahrung mit. Finanziert wird der Standort teilweise über einen 50 Millionen Dollar schweren Zuschuss des us-amerikanischen Energieministeriums, auf Basis des von Präsident Joe Biden verabschiedeten Bipartisan Infrastructure Law zur Erweiterung der heimischen Batterieproduktionskapazität.

Quelle: Amprius – Pressemitteilung vom 6. März 2023

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Josie:

Das Fabrikgebäude soll gekauft werden ( Letter of intent ) , ob dann PV installiert wird, wird man sehen, wenn nicht dann meckern

Smartino:

Und womit füllen sie die Batterien und betreiben die Klimaanlage? Mit Atomstrom? So ein riesiges Fabrikdach ohne PV ist eine Riesenverschwendung! Die sollen sich schämen!

Tom 1:

Was gab es schon in der Vergangenheit für ankündigungen da wollten Israelische Forscher eine Handybatterie bauen die mehr als einen Monat durchhält,ist so fünf Jahre her,nix auf dem Markt.Und so ist es mit vielen Ankündigungen.

Daniel W.:

Die Batterienentwicklung geht weiter, siehe auch

US-Forscher entwickeln Polymerbeschichtung für langlebigere Batterien

Die Beschichtung sei auch als Batterie-Bindemittel vielversprechend, der die Lebensdauer einer Lithium-Ionen-Batterie von durchschnittlich 10 Jahren auf etwa 15 Jahre verlängern könnte.

Die HOS-PFM-Beschichtung könnte die Verwendung von Elektroden ermöglichen, die bis zu 80 Prozent Silizium enthalten. Ein solch hoher Siliziumgehalt könnte die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien um mindestens 30 Prozent erhöhen, sagte Liu. Und weil Silizium billiger sei als Graphit, könnten die Batterien auch günstiger werden.

(Quelle: electrive.net – 08.03.2023)

Eine Verlängerug der Lebensdauer in Verbindung mit höherer Energiedichte und günstigeren Preisen dürfte einer Halbierung der Akkukosten gleichkommen – FCEV und E-Fuels müssen sich warm anziehen.

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