Alternative zu Lithium-Ionen für Solarbatterien gefunden: Kochsalz lautet das Zauberwort

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Nicht nur im Bereich der Akkus für Elektroautos ist man auf der Suche nach neuen Speichermöglichkeiten für Energie. Erst kürzlich hat das Fraunhofer IKTS einen neuen statiönären Stromspeicher auf Kochsalz-Basis vorgestellt. Der Akku setzt nicht mehr auf die bekannte Lithium-Ionen-Technologie, sondern arbeitet mit Natrium-Nickelchlorid-Zellen. Hierdurch ist die keramische Hochtemperaturbatterie cerenergy nur halb so teuer wie eine vergleichbare Lithium-Ionen-Batterie.

Je Kilowattstunden liegen die Speicherkosten auf Zellebene unter 100 Euro. Erreicht wird dies vor allem durch das verwendete Material. So setzt die Natrium-Nickelchlorid-Batterie, laut Roland Weidl, Abteilungsleiter beim IKTS, vor allem auf Kochsalz. Laut Weidl gibt es kaum einen billigeren und besser verfügbaren Rohstoff als diesen. Des Weiteren verzichte die neuartige Batterie komplett auf seltene Erden oder andere strategische Rohstoffe. Und dennoch ist die Technologie dabei sicher, wartungsfrei, robust und recyclingfähig.

Das Prinzip der Natrium-Nickelchlorid-Batterie sei schon seit den 1990er Jahren bekannt, erklärt Weidl weiter. Nun sei es allerdings gelungen die Batterie so anzupassen, dass diese in Solar-Heimspeichern eingesetzt werden kann. Ansatz war es Zellen und Systeme so kostengünstig wie möglich herzustellen. Dies zum Anlass hat man das Zell- und Systemdesign, die Materialien und die Fertigungstechnologien gesamthaft in den Blick genommen.

Bei der bereits erwähnten cerenergy-Batterie handelt es sich um eine fertig konfektionierte 5 Kilowattstunden-Batterie mit 20 Batteriezellen. Neben ihrem Hauptbestandteil Kochsalz besteht die Batterie aus einem keramischen Natrium‑Ionen leitenden Elektrolyt aus einem dotierten Aluminiumoxid sowie aus Nickel und Eisen. Interessant ist die Tatsache, dass der Gesamtwirkungsgrad bei über 90 Prozent liegt und die Energiedichte bei 130 Wattstunden pro Kilogramm angegeben wird.

Nun soll die Batterie auf Kochsalzbasis zur Produktionsreife herangeführt werden. Denn obwohl die Betriebstemperatur von keramischen Batterien bei 300 Grad Celsius liegt, lassen sie sich durch Vakuumisolation effizient und wirtschaftlich betreiben, so das Fraunhofer IKTS. Bei extremen Umgebungstemperaturen braucht es ebenfalls keine Klimatisierung..

Quelle: energyload.eu – Kochsalz als Alternative zu Lithium-Ionen für Solarbatterien

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Michael Clyde:

Ich muss die Schlagworte Weltneuheit, Technologischer Fortschritt, Pionierleistung in der Batterieentwicklung überlesen haben.

„Das Prinzip der Natrium-Nickelchlorid-Batterie sei schon seit den 1990er Jahren bekannt, erklärt Weidl weiter. Nun sei es allerdings gelungen die Batterie so anzupassen, dass diese in Solar-Heimspeichern eingesetzt werden kann. Ansatz war es Zellen und Systeme so kostengünstig wie möglich herzustellen. Dies zum Anlass hat man das Zell- und Systemdesign, die Materialien und die Fertigungstechnologien gesamthaft in den Blick genommen“.

Wie Sie bereits erwähnen ist löblich und richtig das „ZEBRA Battery System“ im stationären Bereich einzusetzen.
Warum diese nicht schon seit den 2000er in Solar-Heimspeichern eingesetzt wird, ist wohl auf die kürzlich erst gelungene Anpassung der Batterie zurück zu führen.Wie in dem Artikel zu lesen ist.

Joe Schmidt:

Täuscht es micht, oder soll hier die lang bekannte „ZEBRA-Batterie“ als Neuheit verkauft werden? Die werkelte schon 1997 in einer el. A-Klasse – mit praktischer Reichweite von 200km. Suche: „Mercedes_A-class_electric_zebra“ oder schaue in WP nach der Quelle „Prospekt der Daimler-Benz AG, 12/1997:The A-Class Electric Vehicle, Powered by the ZEBRA Battery System“.
Dass dies jetzt im stationären Bereich eingesetzt werden soll, ist löblich und richtig. Denn im stationären Bereich entfallen die Nachteile, die im mobilen Einsatz kritisch sind.
Nur diese Akkulösung als Neuheit zu präsentieren – das ist irgendwie daneben.

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