Aktien chinesischer Autohersteller sinken durch neue Anreize

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Maria Glaser
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Die Aktienkurse chinesischer Autohersteller wie BYD, Nio und Geely sind am Montag stark gesunken, nachdem BYD am Wochenende neue Anreize für mehr als 20 Modelle angeboten hat. Der Branchenführer für Elektroautos hat dadurch den Einstiegspreis seines billigsten Modells Seagull auf umgerechnet knapp über 6800 Euro gesenkt. Kund:innen müssen dafür ihre alten Autos in Zahlung geben, um die Subventionen zu erhalten. Geely hat Reuters zufolge am Montag mit ähnlichen Anreizen nachgezogen.

Die in Hongkong notierten Aktien von BYD verloren daraufhin 8,6 Prozent, während die Aktien von Geely Auto um 9,5 Prozent, von Nio um 3 Prozent und von Leapmotor um 8,5 Prozent fielen.

Chinas Autoindustrie in „ungesundem Zustand“

Der CEO von Great Wall Motors, Wei Jianjun, warnte inzwischen, dass die weltgrößte Autoindustrie in einem ungesunden Zustand sei. Bereits seit Jahren senken die Autohersteller ihre Preise stark, was einen harten und für manchen Hersteller ruinösen Konkurrenzkampf ausgelöst hat. Dabei ist der chinesische Markt global nicht nur für Elektroautos, sondern auch in der Batterieentwicklung maßgebend. Mittlerweile werden bisher als hochwertig angesehene Funktionen teils sogar serienmäßig verbaut, wie beispielsweise das intelligente, assistierte Fahren. Mit God’s Eye hat BYD erst im Februar sein neues, fortschrittliches Fahrassistenzsystem zu absoluten Niedrigpreisen vorgestellt. Leapmotor wiederum plant sein automatisiertes Fahren in Europa bereits ab 2026.

Die chinesische Automobilindustrie habe, so Wei Jianjun, ihren eigenen Evergrande. Dabei bezog er sich auf das schuldenbeladene Bauunternehmen, das zum Mittelpunkt einer Liquiditätskrise im chinesischen Immobiliensektor wurde. Ein Evergrande gebe es auch in der Automobilindustrie bereits, aber es sei noch nicht zusammengebrochen.

„Einige Produkte sind in den letzten Jahren von 220.000 Yuan (ca. 27.000 Euro) auf 120.000 Yuan (ca. 14.700 Euro) gesenkt worden. Welche Art von Industrieprodukten kann um 100.000 Yuan (ca. 12.300 Euro) reduziert werden und trotzdem eine Qualitätssicherung aufweisen? Das ist absolut unmöglich.“ – Wei Jianjun, CEO von Great Wall Motors

Weiter sagte Wei Jianjun, dass sich einige der wichtigsten Hersteller in China zu sehr bemüht hätten, den Marktwert zu steigern und ihre Aktienkurse zu erhöhen. Konkrete Marken nannte er nicht. Die gesamte Industrie befinde sich in einem ungesunden Zustand, da sie hohe Verluste eingefahren habe und der anhaltende Preiskrieg die Lieferketten belaste. Zulieferer müssten aufgrund des anhaltenden Drucks um sinkende Preise ums Überleben kämpfen.

Quelle: Reuters – China auto shares sink after BYD offers trade-in incentives

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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Groß:

Das ist eine Submarke und kein GWM.
Erkläre hier mal bitte welche die Marke GWM und seine Submarken, wenn Du doch so viel weist.

Und erkläre mal Diene beziehung zum chionesischen Automarkt.

Danke für Dein Verständnis.

Dalan:

So ein Blödsinn. GWM hat mit Ora einen aktuellen Elektroauto Hersteller, der sogar die ganzen BMW Elektro Minis herstellt.

Groß:

Der CEO von Great Wall Motors, Wei Jianjun, spricht hier als eine chinesische Copie westlicher CEO. weil auch er den Umstieg auf die E-Mobilität nicht sehen wollte. Und jetzt auf dem chinesischen Markt „hinterher rennt“.

Dalan:

In China verdient kein einziger Hersteller mit Elektroautos Geld. 150 Hersteller von Elektroautos mit 350 Marken. Davon werden vielleicht 3 bis 5 überleben. Der Rest wird wie Evergrande untergehen. Die Ironie daran ist, dass Evergrande sel St ins E Auto Geschäft eingestiegen war. In China denkt jeder Staubsauger und Kühlschrank Hersteller aufgrund von staatlichen Subventionen, dass er Autos ohne Expertise bauen kann.

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