Akku-Fabrik von Northvolt in Norddeutschland wird weitergebaut

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Northvolt

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Nachdem der schwedische Batteriehersteller Northvolt in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, dauern die Gespräche um die Rettung des Unternehmens weiter an. Klar ist aber offenbar, dass die Batteriefabrik in Heide in Schleswig-Holstein trotz der Gemengelage weitergebaut werden soll. Wie Heise berichtet, befinde sich Northvolt in einer vielversprechenden Restrukturierungsphase, zumindest laut Angaben des Unternehmens. „Zahlreiche Akteure haben ihr Interesse am Finanzierungsprozess von Northvolt bekundet“, sagte demnach ein Unternehmenssprecher. Man sei zuversichtlich, gestärkt aus der aktuellen Neustrukturierung hervorzugehen.

Für eine erste Erleichterung hatte zuvor eine Versammlung der Anteilseigner gesorgt, die sich mit einer klaren Mehrheit für den Weiterbetrieb des Unternehmens ausgesprochen haben. Presseberichten zufolge hat Northvolt mehr als fünf Milliarden Euro Schulden angehäuft und musste etwa 1600 Mitarbeiter entlassen. In den USA wurde ein Antrag auf Gläubigerschutz gestellt.

Das alles soll sich aber nicht auf den Bau der Fabrik in Heide auswirken. „Die Bauarbeiten für die Batteriezellfabrik bei Heide laufen und schreiten voran“, zitiert Heise einen Sprecher des schwedischen Unternehmens. Aktuell werden mehrere Tausend Pfähle gesetzt. „Die Erdarbeiten in der aktuellen Bauphase sind weitestgehend abgeschlossen, die Baustraßen hergestellt und der Sichtschutzwall errichtet“, sagte der Unternehmenssprecher demnach. Ab 2027 sollen dort Batterien produziert werden, die unter anderem als Fahrzeugbatterien in Elektroautos eingesetzt werden können.

Angeschlagener Hoffnungsträger

Northvolt galt lange als der große europäische Hoffnungsträger bei der Batterieproduktion. Denn der Großteil der heutigen Autobatterien wird in China hergestellt. Um aber eine vollständige Abhängigkeit von China zu verhindern, soll auch in Europa die Batterieproduktion vorangetrieben werden, so die wirtschaftspolitischen Überlegungen. Allerdings tun sich die europäischen Batteriehersteller angesichts der enorm starken chinesischen Konkurrenz sehr schwer. Neben Northvolt hat so auch der deutsche Hersteller Varta mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Dass es in Heide weitergeht, ist bei Weitem nicht nur im Interesse des Unternehmens selbst. Die Europäische Kommission hat 902 Millionen Euro für den Neubau des schwedischen Herstellers genehmigt, 564 Millionen Euro davon will der Bund übernehmen, 137 Millionen Euro das Land Schleswig-Holstein. Insgesamt soll Northvolt gut 4,5 Milliarden Euro in das Werk investieren. Direkt und indirekt sollen in der Region dank des Werkes fast 10.000 neue Jobs entstehen.

Quelle: Heise – Akkuhersteller Northvolt restrukturiert sich, Fabrik in Heide wird weitergebaut

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Pedro G.:

Wenn Europa immer am Gängelband von andern Großstaaten abhängig sein will braucht es keine EIGENE Fertigung bzw Rohstoffabbau wenn vorhanden ! !

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