Chinas Batteriemarkt wuchs 2024 um 41,5 Prozent

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Im Jahr 2024 wurden in China insgesamt 548,4 GWh an Batteriekapazität produziert. Das bedeutet einen Zuwachs von 41,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese 548,4 GWh beschreiben die gesamte Menge an Energie, die alle in diesem Zeitraum hergestellten Batterien speichern können, wenn sie vollständig geladen sind.

Davon entfielen 25,3 Prozent auf NMC-Batterien (Nickel-Mangan-Kobalt), deren Kapazität 139 GWh betrug. Dieser Wert stieg im Jahresvergleich um 10,2 Prozent. Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) erreichten einen Anteil von 74,6 Prozent, was einer Kapazität von 409 GWh entspricht. Hier lag der Zuwachs bei 56,7 Prozent.

Im Dezember 2024 betrug die produzierte Kapazität für Batterien in China 75,4 GWh. Das entspricht einem Anstieg von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und einem Plus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. NMC-Batterien erreichten 14,3 GWh und machten 19 Prozent der Gesamtkapazität aus. Im Jahresvergleich gingen sie um 13,4 Prozent zurück. Lithium-Eisenphosphat-Batterien erreichten hingegen 61 GWh, was 80,9 Prozent der Gesamtkapazität entspricht. Hier lag der Zuwachs bei 95,1 Prozent.

Blick auf die Batteriehersteller Chinas

BYD konnte seinen Marktanteil von 15 Prozent im Jahr 2020 auf 25 Prozent im Jahr 2024 steigern und erreichte im vierten Quartal 26 Prozent. Im gleichen Zeitraum fiel der Anteil des Weltmarktführers CATL auf 43 Prozent. Insgesamt installierte CATL 2024 eine Kapazität von 256 GWh, während BYD 135 GWh erreichte. Beide Unternehmen überschritten bei Lithium-Eisenphosphat-Batterien die Marke von 100 GWh. CATL kam hier auf 152 GWh, BYD auf 135 GWh.

Cui Dongshu, Generalsekretär der China Passenger Car Association (CPCA), betonte die klaren Unterschiede zwischen den Marktführern CATL und BYD. Obwohl BYD seinen Marktanteil erheblich gesteigert hat, bleibt ein deutlicher Abstand zu CATL bestehen. Die beiden Unternehmen dominieren den Markt, aber ihr gemeinsamer Anteil sank 2024 leicht auf 70 Prozent, verglichen mit 72 Prozent im Jahr 2022. Die verbleibenden 30 Prozent verteilen sich zunehmend auf kleinere Wettbewerber wie EVE Energy, CALB, Sunwoda und Gotion Hi-Tech. Diese Firmen konnten ihre Marktposition durch spezifische Stärken verbessern.

Die Produktvorteile von Lithium-Eisenphosphat-Batterien wurden deutlicher. BYD durchlief zu Jahresbeginn eine Anpassungsphase, in der Preissenkungen zu einem höheren Absatz führten. Im ersten Quartal 2024 übertraf CATL BYD bei der Kapazität von Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Ab dem zweiten Quartal holte BYD auf, hatte jedoch im Jahresverlauf Produktionsengpässe. Gleichzeitig zeigten Hersteller wie Svolt und Gotion eine starke Leistung, während LG Energy Solutions trotz Teslas gestiegener Verkaufszahlen in China nur durchschnittliche Ergebnisse erzielte.

Die Marktanteile im chinesischen Batteriemarkt für 2024 verteilen sich wie folgt:

  • CATL: 45,2 Prozent
  • BYD: 25,1 Prozent
  • CALB-Tech: 6,9 Prozent
  • Gotion: 4,5 Prozent
  • EVE Battery: 3,4 Prozent
  • SVolt: 3,0 Prozent
  • Sunwoda: 3,0 Prozent
  • REPT Battero: 2,2 Prozent
  • Zenergy: 1,9 Prozent
  • LG New Energy: 1,5 Prozent

Quelle: CarNewsChina.com – CATL claimed 45.2% of power battery market in China, BYD claimed 25.1% in 2024 / BitAuto – Cui Dongshu from the China Passenger Car Association: CATL and BYD’s combined market share of power batteries reached 70% in 2024

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Frank2:

Wasserstoff für langfristige Speicherung (so wie heute die Gasreserve) wird wohl irgendwann mal kommen – vor allem weil man den dann auch in Gaskraftwerken verbrennen kann und nicht teueres LNG aus Qatar und US kaufen muss.

Aber bis dahin geht es wohl noch eine Weile.
Finanziell macht das wohl erst dann Sinn wenn wir mit Solar und Wind so um die 200-300% des benötigten Stromes in Spitzenzeiten produzieren.

Ab dann ist es sicher besser mit schlechter Effizienz Wasserstoff herzustellen als den Strom gratis ins Ausland abzugeben.

Spiritogre:

Ja, Batteriespeicher für Strom sind ein großes Problem. In dem Fall könnte dann wiederum tatsächlich mal Wasserstoff in die Bresche springen (wir reden hier nicht von Autos). Wasserstoff lässt sich wesentlich günstiger speichern.

Frank2:

Die reinen Zahlen sind manchmal ein wenig unhandlich – was bedeuten 548,4 GWh eigentlich?

Kann man schön veranschaulichen:

Mit der Batteriekapazität die da in nur einem Jahr zugebaut wurde, könnte man ganz Deutschland für ca. 8h mit Strom versorgen.
Ohne AKW, Kohle, Gas, Wasserkraft, Solar, Wind, Biogas, Geothermie, Fliesswasser und Pumpspeicher.

Ich denke immer noch, dass Batterien in der Zukunft eine entscheidente Rolle bei der kurz- und mittelfristigen Speicherung spielen werden.
Es wird immer enger für die Dunkelflauten-Anhänger :-)

Aber fairer Weise muss man natürlich auch zugeben, dass die Kosten für diesen Speicher (550 GWh) so in der Grössenordnung von 30-50 Milliarden Euro liegen dürfte.

steinpilz:

Natrium wäre auch mal interessant.

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