Xiaomi meint es ernst mit E-Mobilität und investiert Milliarde zu Beginn

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Xiaomi Tech, der derzeit zweitgrößte chinesische Smartphone-Hersteller, konzentriert sich künftig auf Elektromobilität. Nach aufkommenden und recht zeitnah dementierten Gerüchten, über den Einstieg in die E-Mobilität, verfolgt man diesen Weg nun doch. Konsequent. So habe Xiaomi mittlerweile die offizielle Anmeldung seiner neuen Elektroauto-Sparte abgeschlossen. Mit der Elektromobilitäts-Sparte firmiert man künftig unter dem Namen Xiaomi EV Corp Inc.

Innerhalb der nächsten zehn Jahre plane Xiaomi insgesamt zehn Milliarden Dollar für Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität ein. Das Geld dafür stamme aus dem gut laufenden Geschäft mit Smartphones, Fernsehern und anderen elektronischen Produkten für Smart Homes. Gestartet wird mit einem Kapital von etwa 1,31 Milliarden Euro. Geleitet wird die Tochterfirma von Xiaomi von Lei Jun. Mittlerweile habe man zudem um die 300 Mitarbeiter eingestellt. Weitere sollen folgen. Auf der Suche nach diesen befindet man sich aktuell.

Unklar ist derzeit noch, wie Xiaomis Strategie aussehen wird, um auf dem Automobilsektor Fuß zu fassen. Auch über geplante Fahrzeugtypen ist nichts konkretes bekannt. Gerüchten zufolge sollen die Fahrzeuge von Partnern gefertigt werden. Hier wurden zuletzt Gerüchte laut, dass Apples Auftragsfertiger Foxconn die Finger im Spiel hat. Dieser ist zudem bereits mit anderen Marken als Auftragsfertiger für E-Autos im Gespräch.

Für die Findung der eigenen Strategie und damit auch Ausrichtung konzentriere man sich auch auf die Endkunden. So hätten in einem Zeitraum von fünf Monaten bis Ende Juli rund 2000 Befragungen stattgefunden, um potenzielle Kundenwünsche zu eruieren. Der Austausch mit Zulieferer, Automobilhersteller sowie vor- und nachgelagerten Partnern habe bereits stattgefunden. Konkrete Partnerschaften sind aber noch nicht vereinbart worden.

Quelle: heise.de – Xiaomi meldet Elektrofahrzeug-Geschäft an

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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David:

Mit der Einstellung kriegst du aber ganz schön Gegenwind von den Tesla-Gläubigen. Denn da gilt es als Grundgesetz, dass ein Fahrzeug mit gehobener Ausstattung kommen muss, egal wie teuer es dann wird.

Aber, gut, wenn sie im Einsteigersegment ihre Autos platzieren, muss eine extrem effiziente Produktion auf Basis einer extrem effizienten Konstruktion erfolgen. Für ihre bisherigen Fahrzeuge haben sie bestehende Designs genommen und bewährte Firmen des Segments als Auftragsfertiger betraut (z.B. Segway für die eScooter). Ich denke, das kann man beim Auto nicht machen.

Farnsworth:

Andere wollen einfach nur ein günstiges Transportmittel, was einen von A nach B fährt. Dacia verkauft ja auch Autos. Außerdem, wer sagt denn, dass die ersten Autos von Xiaomi auf den Europäischen Markt abzielen? Die werden erstmal in China wachsen.

Farnsworth

David:

Ein Elektroauto ist ein Auto. Nur muss es besser gebaut sein, weil man ohne Geräusch und Vibration vom Motor jedes andere Fehlgeräusch stärker wahrnimmt. Vor allem ist der Kunde zukünftig immer mehr kein Elektroautokunde, sondern ein Autokunde. Er will Service und Ansprechpartner vor Ort, er will ein gutes Leasingangebot, Inzahlungnahme, Kundenerlebnis.

Wenn man nur schaut, dass Tesla ganz tief in Industrie 1.0 steckt, indem man MCU zähneknirschend austauscht, Chassisteile stolz gießt und hoffnungsvoll neue Lackieranlagen baut, um irgendwann mal die Farbe weiß ohne Schlieren und Mattstellen hinzubekommen, dann ahnt man: Ist wohl nicht so einfach, der Fahrzeugbau. Hat sich Tesla ganz anders vorgestellt. Und bei Xiaomi wird man noch den Tag verfluchen, als man den Entschluss fasste, ein Elektroauto zu bauen.

Dec Kimbal:

Wie kommt es dann das dort Microsoft, Apple, Steam und Tesla alle in China so erfolgreich aktiv sind?
Kein Mensch hat VW, Microsoft, Tesla, Apple, Steam, McDonalds, Starbucks und co gezwungen nach China zu gehen…die gingen/gehen dort freiwillig hin und machen dort enorme Gewinne: sonst wären sie ja nicht dort. Und die meisten davon machen mittlerweile Großteile ihres Umsatzes in China.

Apple hat etwa letztes Jahr 274,5 Milliarden US-Dollar gesamt Umsatz eingefahren: davon 80 Milliarden Dollar in China.

Bei Steam (größter US Gaming Anbieter) sind mehr als 1/3 der Kunden mittlerweile Chinesen

und Tesla hat zuletzt 1/3 seiner Autos in China verkauft.

Dessen ungeachtet sind die Joint Ventures für die deutschen Autohersteller ein super Geschäft.
50% der im Jahr 2020 verkauften Autos in China waren von deutschen Herstellern. Und China ist der größte Automarkt überhaupt

“ 2020 exportierten die deutschen Autokonzerne VolkswagenDaimler und die BMW-Gruppe 5,4 Millionen Fahrzeuge nach China. Das waren 38,2 Prozent der insgesamt weltweit abgesetzten 14,16 Millionen Neufahrzeuge dieser Hersteller.“

Ohne den gewaltigen chinesischen Markt wären die deutschen Hersteller also nur mehr halb so groß.

Dec Kimbal:

Zieht euch warm an!  Wohl Golf- und Poloklasse zum Kampfpreis bei guter Ausstattung.
Wenn der Konzern das genau so clever macht wie mit den anderen Produkten aus dem weit gefächerten Firmenuniversum, dann gute Aussichten für Kunden und schlechte für die traditionellen Autohersteller

Farnsworth:

Laut Wikipedia ist es seit Mitte 2021 sogar der größte Smartphone Hersteller. Wahnsinn, was in China abgeht. Das Unternehmen wurde 2010 gegründet.

Aber die Chinesen haben ja auch erfolgreich verhindert, dass Europäische Firmen sich dort niederlassen. Das ging immer nur als Joint-Venture mit einer chinesischen Firma. Jetzt haben die Chinesen das Geld.

Farnsworth

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