Wo sich E-Auto-Fahrer mehr Ladestationen wünschen

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Michael Neißendorfer
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Die Standzeit beim Einkaufen, dem Freizeitparkbesuch oder am Arbeitsplatz wollen Fahrer von Elektroautos nicht verschenken, sondern gerne auch als Ladezeit nutzen: eine aktuelle Umfrage von Eon unter mehr als 1000 Fahrerinnen und Fahrern vollelektrischer Fahrzeuge geht der großen Bedeutung des sogenannten Destination Charging nach. Gefragt danach, wo sie heutzutage im Alltag Ladestationen erwarten, nennen 70 Prozent der E-Autofahrerinnen und -fahrer an erster Stelle Einkaufszentren, Outlets und Baumärkte – also Einkaufsgelegenheiten, an denen das Auto auch mal mehrere Stunden steht.

„Auf diesen Parkflächen bieten sich sowohl Normal- als auch Schnellladestationen an. An Supermärkten und Lebensmittelgeschäften mit einer Aufenthaltsdauer von meist unter einer Stunde werden primär Schnellladestationen mit 50 Kilowatt und mehr verbaut – 61 Prozent der E-Mobilisten erwarten, dass sie die Zeit während des Wocheneinkaufs effizient zum Laden nutzen können“, so Christoph Ebert, Geschäftsführer bei Eon Drive Deutschland.

Am zweithäufigsten genannt werden innenstädtische Parkhäuser – beispielsweise während eines Stadtbummels wollen 65 Prozent ihr E-Auto aufladen. Durch eine längere Standzeit reichen hier zumeist Wallboxen mit Ladeleistungen von 11 oder 22 Kilowatt aus. So lädt das Auto über mehrere Stunden und es ist kein zwischenzeitliches Umparken notwendig. Gemeinsam mit dem Parkraumbetreiber Contipark elektrifiziert Eon derzeit zahlreiche Parkhäuser in deutschen und österreichischen Städten. Bislang wurden im Rahmen der Kooperation mehr als 1000 Ladepunkte in 22 Städten errichtet. Die Ausstattung weiterer Contipark Parkhäuser läuft derzeit.

Auffällig ist, dass Familien einen höheren Bedarf anmelden, um das Laden möglichst nahtlos in den Alltag integrieren zu können. Beispielsweise geben 73 Prozent der befragten Eltern an, an Bahnhöfen und Flughäfen Ladestationen zu benötigen (alle Befragten: 50 Prozent) und naturgemäß ist der Wunsch nach Ladestationen an Freizeitparks oder Zoos (73 vs. 45 Prozent) und Sportstätten wie etwa Schwimmbädern (42 vs. 26 Prozent) deutlich höher als beim Durchschnitt der Befragten.

Um wiederum das Pendeln zwischen dem Zuhause und dem Arbeitsplatz effizient zu gestalten, wünschen sich zudem 55 Prozent der Befragten mit Kindern Ladestationen an ihrem Arbeitsort. Bei den Arbeitnehmern ohne Kinder sind es 44 Prozent. „Das Laden des E-Autos am Arbeitsplatz ergibt für viele Arbeitnehmerinnen und -nehmer absolut Sinn – nicht nur für diejenigen, die keine eigene Wallbox zuhause haben. Mit Standzeiten von mehreren Stunden reichen hier Ladeleistungen von elf Kilowatt aus“, ordnet Ebert ein.

Viele E-Auto-Fahrer laden kostenlos am Arbeitsplatz

Entsprechend seien Anschaffung und Installation der notwendigen AC-Ladeinfrastruktur vergleichsweise günstig und unkompliziert. „Dynamisches Lastmanagement sorgt für eine optimierte Auslastung des vorhandenen Netzanschlusses und ermöglicht günstigere Ladepreise“, erklärt Ebert weiter. Geht es um mehr als zehn Ladepunkte, sei es sinnvoll, gemeinsam mit einem Experten eine effiziente und skalierbare Aufbau- und Nutzungsstrategie zu besprechen, um das Wachstum der eigenen E-Flotte sowie der Besucher- oder Mitarbeiterflotte gerecht zu werden. „Und wo es möglich ist, bietet es sich unbedingt an, die Ladeinfrastruktur mit Photovoltaik und einem stationären Batteriespeicher gesamtheitlich zu planen.“

Aktuell können laut der Eon-Umfrage 24 Prozent der Berufstätigen mit E-Auto kostenlos am Arbeitsplatz laden und 22 Prozent gegen Bezahlung des Ladestroms. Neun Prozent der E-Autofahrerinnen und -fahrer geben an, ihr Auto am häufigsten bei der Arbeit aufzuladen.

Quelle: Eon – Pressemitteilung vom 10.07.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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