VW und Redwood Materials schaffen Lieferkette für das Recycling von E-Auto-Batterien

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Michael Neißendorfer
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Die Volkswagen Group of America und das Recycling-Unternehmen Redwood Materials wollen gemeinsam eine Lieferkette zum Recycling von Elektroauto-Batterien in den USA aufbauen, mit dem Ziel, US-amerikanischen Fahrer:innen nachhaltigere Elektromobilität zu bieten. Durch die Weiterentwicklung der Strategie des Volkswagen Konzerns Amerika, alle wichtigen Kompetenzen für seine Transformation Richtung E-Mobilität zu lokalisieren, sowie Redwoods Ziel, eine in sich geschlossene Lieferkette für Lithium-Ionen-Batterien zu schaffen, stelle die Zusammenarbeit einen wichtigen Schritt in der nordamerikanischen Elektroautoindustrie dar, so VW in einer aktuellen Mitteilung.

Für Volkswagen bedeutet All-in bei der Elektrifizierung, auf Schritt und Tritt nachhaltige Lösungen zu fördern“, sagt Scott Keogh, Präsident und CEO der Volkswagen Group of America. „Redwood Materials ist ein großartiger Partner, um uns zu helfen, die Einführung von Elektroautos in Amerika zu beschleunigen“. Die neue Zusammenarbeit ermögliche es dem Autohersteller, seinem Ziel, den Kreislauf für eine E-Auto-Wirtschaft zu schließen, näher zu kommen – und so auch den amerikanischen Verbrauchern einen weiteren Grund zu geben, elektrisch zu fahren.

Die neue Zusammenarbeit beim E-Auto-Batterie-Recycling werde durch das bundesweite Netzwerk von rund 1000 Händlern erleichtert, welche die Marken Volkswagen und Audi abdecken. Der Schlüssel zur Zusammenarbeit sei ein ganzheitlicher Ansatz für den Batterielebenszyklus. Durch eine nachhaltigere Nutzung von Batteriekomponenten von dem Moment an, in dem Fahrzeuge die Montagelinie verlassen, bis zum Ende ihres Lebenszyklus, soll die Zusammenarbeit die lokale Batterieindustrie unterstützen.

Während die Marken des Volkswagen Konzerns planen, den US-amerikanischen Verbrauchern bis 2030 mehr als 25 neue batteriebetriebene Elektroautos vorzustellen, zielt VW-Amerika jetzt darauf ab, auch die Batterierecycling-Fähigkeiten für aktuelle und zukünftige E-Fahrzeuge in Nordamerika aufzubauen. Darüber hinaus soll die neue Zusammenarbeit beim Recycling von Elektroautobatterien auch Prototypbatterien aus den Forschungseinrichtungen von Volkswagen wie dem Battery Engineering Lab in Chattanooga integrieren. Redwood Materials werde direkt mit Händlern und anderen Volkswagen-Einrichtungen zusammenarbeiten, um Altbatterien und Materialien zu sammeln und sie dann zu ihren eigenen Einrichtungen in Nevada zu transportieren.

Die elektrische Transformation bedeutet, in vielen Bereichen unseres Geschäfts Verpflichtungen einzugehen“, sagt Daniel Weissland, Präsident von Audi of America. „Neben unserem Sortiment an vollelektrischen Audi e-tron-Modellen ist es entscheidend, gleichgesinnte Partner wie Redwood Materials zu haben, um die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus jedes Elektroautos weiter zu reduzieren.“

Jedes Jahr recycelt Redwood bereits mehr als 6 GWh Lithium-Ionen-Batterien, was gut 60.000 E-Auto-Batterien entspricht. Die Batterien, die zu Redwood kommen, bestehen aus alten Verbrauchergeräten, Schrott und Abfälle aus der Batterieproduktion sowie Elektroautobatterien. Redwood recycelt daraus wertvolle Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer, Nickel und Lithium und veredelt und verarbeitet sie zu kritischen Batteriekomponenten, Anodenkupferfolie und Kathode, bevor es diese Produkte dann wieder an inländische Batteriezellenhersteller zurückgibt.

VW-Redwood-Elektroauto-Batterie-Recycling
Volkswagen

Der Übergang zum elektrischen Verkehr und sauberer Energie kommt und die Batterien, die diese Technologien antreiben, bieten eine unglaubliche Chance. Da jedes Jahr immer mehr Batterien das Ende der Lebensdauer erreichen, wird eine zunehmende und unendlich recycelbare Ressource verfügbar“, sagte JB Straubel, Gründer und CEO von Redwood Materials und ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter von Tesla. Redwood arbeitet bereits mit einigen anderen Autoherstellern am Recycling von E-Auto-Batterien, wie etwa Ford, Tesla und Toyota. „Redwood und die Volkswagen Group of America teilen die Vision, eine inländische und zirkuläre Lieferkette für Batterien zu schaffen, die dazu beitragen wird, den ökologischen Fußabdruck von Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern, ihre Kosten zu senken und damit den Zugang zu und die Einführung von Elektroautos zu verbessern.“

Der Volkswagen Group of America geht davon aus, dass 55 Prozent ihres US-Umsatzes bis 2030 voll elektrisch sein werden. Um dieses Ziel zu erreichen, baut das Unternehmen seine Aktivitäten in der nordamerikanischen Region aus: Es soll ein industrielles E-Auto-Kraftpaket entstehen, mit lokalen F&E-Fähigkeiten, einer eigenen E-Auto-Montage und Komponentenproduktion für seine Marken. Außerdem gibt es Pläne für eine dedizierte Batteriezellenproduktion.

Quelle: VW – Pressemitteilung vom 12.07.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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