VWs PowerCo bestätigt Feststoffzellen-Erfolg

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die Feststoffzelle gilt als Zukunftstechnologie und nächster großer Schritt in der Batterieentwicklung. Die Technologie verspricht höhere Reichweiten, kürzere Ladezeiten und maximale Sicherheit. Etwas, was alles Automobilhersteller für ihre E-Autos nutzen wollen. So auch der Volkswagen-Konzern. Der VW Konzern bündelt die weltweiten Batterieaktivitäten in der PowerCo, die nun von aktuellen Fortschritten bei der Entwicklung von Feststoffzellen berichtet.

QuantumScape, ein führendes Unternehmen in den USA, hat demnach im A-Muster-Test vielversprechende Ergebnisse erzielt, die nun von PowerCo bestätigt wurden. Deren Feststoffzelle habe mehr als 1000 Ladezyklen erfolgreich absolviert und damit die Erwartungen weit übertroffen. Bei einem Auto mit einer WLTP-Reichweite von 500 bis 600 Kilometern bedeutet das eine rechnerische Laufleistung von über einer halben Million Kilometer. Das Besondere daran: Die Zelle habe kaum an Leistungsfähigkeit eingebüßt und verfügte demnach am Ende des Tests immer noch über 95 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität.

Die über Monate andauernden Tests fanden in den Batterie-Laboren der PowerCo in Salzgitter statt. Frank Blome, CEO von PowerCo, unterstreicht die Bedeutung dieser Ergebnisse. Er sieht in der Feststoffzelle nicht nur eine Bestätigung für das Potenzial dieser Technologie, sondern auch den Wegbereiter für eine neue Generation von Batteriezellen. Diese könnten nicht nur Elektroautos mit höheren Reichweiten antreiben, sondern auch in kürzerer Zeit geladen werden und praktisch nicht altern. Die Zusammenarbeit mit QuantumScape werde daher mit Hochdruck fortgesetzt, um die Feststoffzelle bald in Serie zu bringen.

In der Batterieentwicklung ist die Robustheit ein entscheidendes Kriterium. Hier hat die Feststoffzelle von QuantumScape die branchenüblichen Ziele nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Sie hat nicht nur eine signifikante Anzahl von Ladezyklen überstanden, sondern auch bei anderen Kriterien wie Schnellladefähigkeit und Sicherheit überzeugt.

QuantumScapes Gründer und CEO Jagdeep Singh betont die außergewöhnlichen Leistungen der anodenlosen Festkörper-Lithium-Metall-Zellen. Der nächste Schritt sei nun die Perfektionierung und Skalierung der Fertigungsprozesse. Die von der PowerCo entwickelte Einheitszelle ist bereits auf die Integration der Feststoffzellentechnologie vorbereitet.

Quelle: PowerCo – Pressemitteilung vom 03.01.2024

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Marc:

Die Charge und die Discharge Rate beschreiben den Versuchsaufbau, der zu dem Resultat geführt hat. Sie stellen nicht die Systemgrenzen dar. Der Versuchsaufbau mit diesen Werten ist realistisch bis ambitioniert. Denn wenn du den durchschnittlichen Verbrauch eines Elektroautos nimmst, und ebenso die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit bei 90% Heimladequote bist du deutlich unterhalb dieser Werte. Ich rechne das gerne:

Der Feststoff Akku dürfte bei VW in kleinster Stufe auf 100 kWh projektiert sein. Wenn man diese 100 kWh nimmt, wären 1C Ladeleistung oder Leistungsaufnahme 100 kW. Im Test wurden durchschnittlich 1/2 C abgerufen, also 50 kW. Nehmen wir mal den ID.7, der als Versuchsträger in Frage kommt, dann dürfte der allenfalls in Nardo bei Dauervollgas 180 in die Nähe dieses Wertes kommen. Ein Durchschnittsverbrauch dürfte deutlich unter der Hälfte liegen. Ähnlich verhält es sich mit der Ladegeschwindigkeit mit einem Durchschnitt von 1/3 C, also 33 kW. Wenn man 90 % der Zeit zu Hause mit 11 kW lädt und 10 % der Zeit unterwegs schnell lädt, dann müssten es unterwegs schon bisher unerreichte 230 kW durchschnittlich sein, damit sich 1/3 C ergibt.

Da hat man also keine WLTP-Wohlfühlwerte bemüht, sondern ist eher ambitioniert herangegangen.

Marius:

Danke fürs Herausarbeiten, wichtiger Punkt. Wobei im zweiten Bild eher 85 bis 90 % bei 1000 Zyklen zu erkennen sind. Aber selbst das ist noch ein sehr guter Wert.
Ich bin wirklich gespannt, was mit den Speichertechnologien noch so passieren wird. Vielleicht gelingt VW ja ein großer Wurf.

Malthus:

Hmmm…
> auch bei anderen Kriterien wie Schnellladefähigkeit… überzeugt.

Zweifel:
>Charge Rate: C/3*
https://scr3.golem.de/screenshots/2401/quantumscape/quantumscape_010.jpg
*Zumindest für die 95% nach 1000 Zyklen ;-)

Denn „quält“ man eine einlagige Version davon mit 1C, werden’s schnell mal nur 80% – im Labor:
https://scr3.golem.de/screenshots/2401/quantumscape/thumb620/quantumscape_020.jpg

Und das mit VW’s „Einheitszellformat“ müsste dann auch noch irgendwie erreicht werden – so isses ’ne Scheckkarte.

egon_meier:

Das fragt sich jeder bei jedem Unternehmen, dass in diesem Bereich forscht.

Einfach zurück lehnen und abwarten

Marc:

Die Firma gehört VW und dem chinesischen Staat.

Ralf:

Die „Fahrpläne für Akku Technologie“ werden jedes Jahr neu geschrieben und hängen extrem stark vom Fortschritt der Forschung und Entwicklungstätigkeiten ab und jedem Unternehmen in der Automobilbranche ist klar, dass von der verfügbaren Akkutechnologie das Überleben im Markt abhängt. Ich denke wir werden in diesem Jahrzehnt noch heftige Technologiesprünge in diesem Markt erleben. Z.B. haben die Chinesen soeben ihr erstes Elektromodel mit Natrium-Ionen-Akku käuflich verfügbar gemacht, siehe „JAC Yiwei 3“

egon_meier:

Die Meldung von VW in Sachen Feststoffakku lesen sich belastbarer als die Pressemeldungen, die Toyota quartalsweise verlauten lässt.
Von konkreten Daten ist dort niemals die Rede ..

Peter:

Bin mal gespannt wan die Feststoffakkus von VW und Quantumscape kommen :P

Marc:

Alle haben immer Erfolge. Da darf man sich nicht von blenden lassen, die Fahrpläne für Akku Technologien in diesem Jahrzehnt sehen weder Feststoff- noch Natriumionen-Akkus in großen Stückzahlen vor. Beides wird in diesem Jahrzehnt auf ein Niveau entwickelt, wo dann sehr klar ist, ob man damit gegen die etablierten Techniken konkurrieren kann. Wenn ihr VW genannt wird, ist es in der Tat bemerkenswert, dass sie bei allen aktuellen Techniken mit dabei sind. Gleiches gilt übrigens auch für BMW. Nur wird VW ja auch selber Zellen herstellen.

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