VW will Trennung nach Marken aufweichen und bessere Synergieeffekte erreichen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Der Volkswagen Konzern plant einem Medienbericht zufolge, die Zusammenarbeit zwischen seinen Geschäftsbereichen und Marken VW Pkw, Skoda, Seat / Cupra und VW Nutzfahrzeuge zu intensivieren, um größere Synergieeffekte erzielen zu können. Thomas Schäfer, der zum 1. Juli die Gesamtleitung der Volumenmarken des VW-Konzerns übernehmen wird, skizzierte die Pläne in einem Interview mit dem Fachblatt Automobilwoche. „Bei den Zielgruppen der Marken sind wir gut aufgestellt, aber im Maschinenraum gibt es noch viel Potenzial“, sagte er und nannte die Produktion sowie den Einkauf und die Beschaffung als konkrete Bereiche, in denen weitere Synergiepotenziale bestehen.

Schäfer nannte auch zwei Beispiele für neue Formen der Zusammenarbeit von Marken: Erstens soll die tschechische Marke Skoda federführend werden bei der Entwicklung der neuen Generationen von Mittelklassewagen wie dem VW Passat und Modellen von Skoda. Der neue Passat und der Skoda Superb etwa werden ab dem kommenden Jahr beim VW-Konzern im slowakischen Bratislava gebaut. Zuvor lief der Passat in Emden in Deutschland vom Band, wo nun nach und nach auf reine Elektromodelle umgeschwenkt wird. Zweitens sollen das spanische Markenduo Seat und Cupra für die Entwicklung der neuen Familie batterieelektrischer Kleinwagen des VW-Konzerns für die Marken Volkswagen, Skoda und Seat verantwortlich sein. Gebaut sollen diese Modelle in Seat-Werken in Spanien.

Weitere Projekte dieser Art seien bereits geplant. „Wir haben bereits gesehen, dass so etwas mit den richtigen Leuten und den richtigen Strukturen auch funktioniert“, sagte Schäfer und fügte hinzu, dass noch ein enormes Potenzial für Synergien bestehe. „Die Marken sind heute alle noch sehr eigenständig, was im Prinzip nicht schlecht ist. Aber wir wollen mehr Zusammenarbeit und sind dabei, gemeinsam die Leitlinien dafür festzulegen.“

Dazu gehören unter anderem gemeinsame Ziele für die Marken der Volumengruppe. „Wir werden künftig Ziele für die gesamte Markengruppe definieren und nicht mehr Ziele für die einzelnen Marken“, sagte Schäfer. Daher werden unter anderem bereits seit dem ersten Quartal verstärkt die Finanzkennzahlen der einzelnen Markengruppen unter die Lupe genommen.

Neben seiner Verantwortung für die Volumenmarken des VW-Konzerns im Vorstand des Autoherstellers wird Schäfer zum 1. Juli auch Leiter der Marke VW Pkw. Er wechselt von Skoda in die nach Fahrzeugverkäufen größte Sparte des VW-Konzerns. Bei der Marke Volkswagen tritt er die Nachfolge von Ralf Brandstätter an, der ab August neuer Leiter des China-Geschäfts von Volkswagen wird.

Quelle: Automotive News Europe – VW Group’s new volume brands supremo outlines how VW, Skoda and Seat/Cupra will work together

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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André:

ID Komplett ausverkauft…..ohne VW würde es beide Marken schon lange nicht mehr geben.

Silverbeard:

Mein Vorschlag: Einfach nur das Logo austauschen. Das reicht doch als unverwechselbarer Markenkern.
ich würde auch gleich noch Porsche dazunehmen.

Mal ernsthaft, mir ist nicht ganz klar, wieviel gleicher als mit der MEB Plattform VW denn noch Autos bauen will. Vom Skoda Enyak bis zum VW Buzz ist die Antriebseinheit mit Batterie und Fahrzeugboden doch sowieso 100% identisch.

Birger:

Tja, Herr Diess hatte doch schon angekündigt Skoda zur Billigmarke zu machen und Seat auslaufen zu lassen! Höchste Zeit diesen Typen dort abzulösen!
Skoda hat Chic und Charme und einfach tolle Ideen bei den Fahrzeugen!
Seat ist genau so toll mit den sportlich gestalteten Modellen!

Kein Wunder, das VW die aus dem Haus haben will, da beide Marken die VW Modelle in Grund und Boden stampfen vom äußerlichen. Und was die E Zukunftsmodelle bei VW angehen, sind die ID Modelle auch nicht der Bringer. Da war der Golf Plus ja ein Schmuckstück gegen!

Norbert Seebach:

Schade! Für mich war bislang Skoda immer der bessere VW! Wenn Skoda nun in Material-Qualität und Verarbeitung zum VW-Standard „downgraded“, sich beim Preis aber an VW orientiert, dann war’s das für mich in Zukunft mit Fahrzeugen aus dem VAG-Konzern!

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