VW ID.3: Ultimativer E-Langstreckentest endet nach 65 Tagen & 28.198 km

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Ende September konnten wir berichte, dass sich der VW ID.3 Pro S zu einer rund 20.000 km langen Marathonfahrt durch Deutschland aufmacht.  Von Oberstdorf, der südlichsten Stadt Deutschlands, zum nördlichsten Parkplatz Deutschlands, westlich von List auf Sylt, soll es gehen. Anfang November konnten wir ein Halbzeitfazit ziehen, bevor der ID.3 von VW Anfang Dezember 2020 nach 65 Tagen und 28.198 Kilometer den ultimativen E-Langstreckentest erfolgreich gemeistert hat.

Neun Wochen sind vergangen, seit dem der Mannheimer Langstreckenrekordfahrer Rainer Zietlow und sein Beifahrer Dominic Brüner zu einer einzigartigen Marathonfahrt quer durch Deutschland aufgebrochen sind. Im VW ID.3 Pro S haben sich die beiden vom südlichsten Punkt des Landes aufgemacht, um den ultimativen E-Langstreckentest zu bestreiten. Zu Beginn war hierbei die Rede von über 20.000 km, welche man zurücklegen wollte. Gelandet ist das Team am Ende bei 28.198 Kilometern, als man auf dem nördlichsten Parkplatz bei List auf Sylt angekommen ist. Der Testwagen verbrauchte auf dieser Marathonfahrt durchschnittlich 19 kWh je 100 km Fahrtstrecke, die längste zurückgelegte Strecke ohne Zwischenladung betrug 420 Kilometer.

Gekrönt wurde dieses außergewöhnliche Projekt mit einem Weltrekordtitel der Guinness World Records, für die längste kontinuierliche Fahrt durch ein Land mit einem E-Auto. Viel spannender und lehrreicher ist jedoch die Tatsache, dass das Reisen mit einem E-Auto, auch über lange Strecken schon heute mehr als Alltagstauglich ist. Denn genau dies wollte der Mannheimer beweisen, der auf Reisen stets die Ladeinfrastruktur und das Ladeerlebnis der E-Autofahrer in Deutschland im Blick hatte. Entsprechende Erfahrungen hat er durch den Austausch an rund 652 Ladestationen selbst sammeln können, welche man im Rahmen der Langstreckenfahrt angefahren ist.

„Uns hat während des gesamten Projekts immer die Neugier der Menschen und viele Fragen rund um E-Mobilität begleitet. Der Informationsbedarf der Bevölkerung ist ungebrochen hoch und ich denke, dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir alte Gewohnheiten aus der Verbrennerwelt ablegen und uns definitiv der klimaneutralen Mobilität widmen. Die Branche ist bereit: Sowohl der VW ID.3 Pro S als auch die Ladeinfrastruktur haben diesen realitätsnahen Langstreckentest mit Bravour bestanden.“ – Rainer Zietlow

Zietlow gibt aber auch zu verstehen, dass die nächste Herausforderung für die E-Mobilität erst noch bevorsteht. Und zwar in Form der Markteinführung weiterer Elektro-Modelle, als auch dem Ausbau der Ladeinfrastruktur. „Die Ladeinfrastruktur muss rasant weiterwachsen, damit sie auch in Zukunft den Anforderungen des E-Mobilitätsmarktes entsprechen kann – bald schon wird die Nachfrage an öffentlichen Ladepunkten so hoch sein, dass die Industrie gefordert ist, den Ausbau des Ladeinfrastrukturnetzes noch schneller voranzutreiben“, so Zietlow abschließend.

Zum Laden an sich wurden folgende Informationen bekannt gegeben: „Die maximale Lade­kapazität des ID.3 Pro S von 125 Kilowatt konnte bei den meisten der getesteten Schnellladesäulen genutzt werden, der Zugang durch das We Charge-Bezahlsystem von Volkswagen gelang marken­übergreifend. Das Team hat in dem zweimonatigen Projekt Stationen von insgesamt 69 Ladestationsbetreibern (sogenannte Charge Point Operator) angefahren.“

Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 01. Dezember 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Frank Eusterholz:

Hallo zusammen, ich weis gerade nicht ob ich lachen soll oder vor Wut platzen… Ich habe vor einigen Wochen mit ein eCrafter von VW in 18 Tagen 7500km zurück gelegt und das im Urlaub (Nordkapp hin und Lofoten zurück) Mit dem ID3 kann man locker über 1000km am Tag machen, da frage ich mich was zum Teufel haben die gemacht?Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Hier ein kleiner Einblick meiner Nordkapptour https://www.youtube.com/playlist?list=PLfGkiz8Mb6KomcXbL0ebi1xfnSBDMMYRc

Vornachname:

Vor was bitte angst? Denkst du ernsthaft ein vollausgeschriebener Name verifiziert hier irgendjemand als echten Kommentareschreiber, wenn du keine angst hast schreibt deine komplette Wohnanschrift dazu, ansonsten finden sich hier einfach so viele Vollnamen wie nirgends sonst im Internet außer bei Gewinnspiel Fake Webseiten wo „Ralf.M“ schreibt wie viel er gewonnen hat. Das ist halt auffällig und typisch für Fake Kommentare kannst du deinen Chef ja weiter geben das Niemand der sich hier her verirrt solche Kommentare für voll nehmen wird.

Niko:

es gibt wirklich keine Probleme zumindest wer im Alltag zu Hause laden kann und auf Langstrecke unterwegs ist mit einem ID3 oder noch besser Tesla wird keine Probleme haben.

und wer unbedingt 500 km am Stück fahren möchte und danach 5 min Tankpause und dann wieder 500 km kann ja weiterhin seinen spassfreien stinke Diesel fahren

Thomas Jäger:

Mit Blick auf den aktuellen Energiemix sind wir, von „Klimaneutraler Mobilität“, auch mit E-Autos weit entfernt und Herr Zietlow hätte einen Großteil der 28000km schiebend zurücklegen müssen.
Ansonsten natürlich eine tolle Leistung!

Till Wagner:

Klar. Aber das ist, als wenn ich mir 20 e-Autos anschaue – aber nur 2 Probegefahren bin.

Da der Herr Zietlow laut Google ja fast exklusiv für VW solche Projekte macht, wird er sicherlich bei jeder Station zumindest geschaut haben, welche Ladeleistung es gab, ob sie in Betrieb war, Anschlüsse, Tarife… zumindest wäre das meine Vorgabe gewesen. Nicht nur „und fahren sie bei so vielen vorbei wie möglich“.

Also gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Grossteil der Ladestationen sind nur angefahren worden, ohne Daten zu erheben
  2. Diese Daten gibt es, aber sie sind nicht soooo rosig
  3. Diese Daten gibt es, aber VW will sie aus irgendeinem anderen Grund nicht rausgeben

Ich komme aus dem Qualitätsumfeld beruflich und Herr Zietlow verdient wahrscheinlich (hoffentlich) gut für seine Fahrten. Ich habe nach 3 Monaten und nicht 4000 km schon über ein Dutzend Rückmeldungen zum Fahrzeug (wegen meist kleinen Mängeln) an Mercedes geschickt. Das ist nunmal so wenn sich ein Qualitäts-Profi mit einem neuen Produkt auseinandersetzt – leider reagiert Mercedes viel zu wenig oder garnicht auf Feedback.

Auch Fehler werden ja aber bei ID3 nicht erwähnt – und damit kommt der Artikel schlicht übertrieben positiv rüber. Das soll keine Kritik an Ihnen, Sebastian, sein – einfach am Inhalt, den VW da rausgibt, weil er sehr mager ist.

Was kommt denn besser an: Offen ein paar Probleme eingestehen und dann zusammenfassend aber sagen können, dass vieles schon sehr gut läuft, oder pauschal „mit Bravour bestanden“ sagen, ohne die Kriterien dafür, was das denn heissen soll, anzugeben?

Wir e-Fahrer wissen doch um die Probleme, die man antrifft. Die erlebt man doch schon in kurzer Zeit, wenn man unterwegs laden will: meine ersten 5 Ladeversuche ausser Haus klappten nicht. Beim Zeil zwar Ladestation, aber falscher Stecker (1). Doppelte Ladestation, eine belegt, die andere ausser Betrieb (2). Navi meldet Ladestation… diese ist privat auf dem Hinterhof eines Laden (3). Navi schickt mich mit meinem Mercedes zu… VW (4). Navi schickt mich auf Ladestation beim Edeka. 2 Stunden für Kunden. Und schnorren ist nicht so mein Ding. (5).

Ist natürlich auch Pech und sicherlich übertrieben schlecht gelaufen, aber… 652 Ladestationen und keine Statistik, sondern nur „alles prima“… glaube ich schlecht nicht.

;)

Sebastian Henßler:

Wir haben es noch einmal deutlich betont im Artikel; nur weil die Ladestationen angefahren wurden, heißt dies nicht, dass an allen geladen wurde.

Peter Albrecht:

Sie kaufen also lieber Produkte die nicht getestet werden. Hut ab vor soviel Vertrauen in unsere so ehrliche Industrie

Till Wagner:

Also, der Artikel ist schon ein bisschen verschönernd. Wenn ich in 65 Tagen 28.198 km, also knapp 434 pro Tag fahre, und dabei sage und schreibe 652 Ladestationen, also 10 pro Tag und damit jede 43 km im Schnitte anfahre, ist das dann ein Langstreckentest?

434 km pro Tag ist sicher nicht schlecht, aber ganz sicher hätten die beiden Herren mehr geschafft, wenn sie nicht so viele Ladestationen angefahren hätten.

Und wenn man schon 652 Ladestationen anfährt, kann man auch mal beleuchten, wieviele davon super liefen, und wie viele nicht. Ich fahre erst seit drei Monaten rein elektrisch und dabei waren erst zwei „längere“ Reisen mit notwendigen Ladestopps.

Was man da erlebt, ist teils super (Ionity hat bei mir immer super geklappt), teils ernüchternd (350 kW Ladesäule, die mein Auto mit knapp 14 kW lud – und mein EQC verträgt 110), teils surreal: Ladestation in Tiefgarage in Freiburg, bei der man zum Laden einen QR Code scannen soll – aber in der Tiefgarage gibt es keinen Funkempfang. Da hat mich die Mercedes Me Charge Karte gerettet.

Hinzu kommt, dass das Prozedere schlicht noch zu unterschiedlich ist – bei manchen Anbietern braucht man zwingend die eigene App, bei anderen soll man einen Station-Nummer eingeben, die nirgends sichtbar ist, und wieder andere funktionieren nicht. Einige muss man vor dem Zahl-Prozess einstecken, andere wenn 50€ reserviert sind, einige rechnen nach Zeit, andere nach Verbrauch, mit oder ohne Preis für Inbetriebnahme, und ein paar machen sogar noch Flatrate (7,95 €!), wo man als Neuling dann denkt, man setzt sich nach dem Kaffee wieder ins Auto und wartet dort noch ein bisschen – nur damit der Ladeprozess bei Öffnen des Wagen abgebrochen wird.

Es gibt noch verdammt viel zu tun, und die EU sollte bitte mal klare Vorgaben machen, damit meinetwegen erst ab 2022 zumindest dann alle Anbieter einen einheitlichen Prozess haben, denn wie im Artikel erwähnt: 69 verschiedene Betreiber wurden dort angefahren… da will man sicherlich nicht bei jedem zweiten eine App laden müssen. Und die Preise sollten auch Transparent ausgeschildert sein, sowie die Ladesäulen selbst: eine Tankstelle sieht man aus 200 Meter Distanz und die Preise sind klipp und klar, die Ladesäulen findet man teils selbst mit dem Navi nur sehr schwer und für die Tarife darf man meist erst auf dem Handy suchen.

Ich denke nicht, dass ich jemals wieder ein nicht reines e-auto fahren werde, trotz allem – vor allem aber, weil ich halt zuhause mit Wallbox autonom bin, und das reicht in 95% der Fälle. Für Langstrecken ohne Zwangszwischenstopps nehmen wir halt den Hybrid meiner Frau – unserer Tochter zu liebe kann man Stopps damit besser planen, und wird nicht gezwungen.

Gerade eine Statistik zu den Ladestationen in dem Artikel aber wäre doch der Mehrwert: wenn 99.5% gelaufen sind, ist das super und dann tatsächlich „mit Bravour bestanden“ – aber so ist es nur Werbetrommel von und für VW, weil rein garnichts ausser längste Fahrt ohne Stopp und ein paar Eckdaten in den Artikel geworfen wurden.

Und damit ist dieser so ziemlich belanglos.

panib:

Pete, ich denke schon, dass Ihre Einschätzung richtig ist! Für mich wird in der ganzen e-Mobilitätsdiskussion zu viel schön geredet. Ich wiederhole mich- wenn man sich auf YouTube umschaut, kann einem schlecht werden angesichts sehr häufig abenteuerlicher Berichte. Die beiden Tester haben ein Team gebildet und ich bin mir ganz sicher, dass sie jeden einzelnen Tag ihrer Rekordfahrt akribisch vor- und nachbereitet haben. Damit entspricht dieser Test vermutlich nicht annähernd der Alltagsrealität von Langstreckenfahrten.
Ich hole in der nächsten Woche unseren Renault Zoe beim Händler ab. Eine Testfahrt zu einem Freund, der 560 km von uns entfernt wohnt, ist angedacht, obwohl der Zoe mit seiner mickrigen 50 kW-Ladebeschränkung ganz sicher kein Langstreckenfahrzeug ist. Meine Frau hat schon abgewinkt und mir jetzt schon viel Spaß gewünscht ;-). Ich denke, dass es Frühjahr 21 wird, bis ich fahre. Ich werde berichten…

Djebasch:

Das Herr Sinn schon viel Unsinn in Sachen Emobilität von sich gegeben hat wissen Sie schon oder?
In dieser Aktion ging es darum möglichst viele Ladesäulen zu testen also klar das hier nicht wenig Stops gemacht wurden.
Also was Langzeitkosten anbelangt kann man diese im Netz sehr schnell finden…
Also wenn ein Akku sehr schnell geladen wird altert er schneller , allerdings arbeitet man daran Größere Packs zu bauen 1000km oder mehr wodurch 350KW Ladung und mehr möglich sind, das würde bedeuten das eine Volladung sehr schnell erfolgt oder zumindest eine große Teilladung in wenigen Minuten
Außerdem würden Ihnen Verkehrspsychlogen empfehlen nach 2 Stunden Fahrt 15min Pause zu machen , diese reichen wahrscheinlich jetzt schon bei einigen Fahrzeugen weitere 2 Stunden zu fahren :)

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