Volvo plant bis Mitte des Jahrzehnts E-Motoren selbst zu fertigen

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Volvo Cars

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Volvo Cars teilt Anfang Dezember 2020 mit, dass man künftig Elektromotoren im Antriebsstrangwerk in Skövde, Schweden, montieren wird. Bis Mitte des Jahrzehnts plant der Automobilhersteller zudem eine komplette hauseigene Produktion von E-Motoren aufzubauen. Zu diesem Zweck wird Volvo Cars in den kommenden Jahren rund 68 Millionen Euro investieren. Diese Bemühungen sollen auf das Ziel von Volvo einzahlen Anbieter für Premium-Elektroautos zu werden. Wobei der weltweite Absatz bis 2025 zu 50 Prozent aus vollelektrischen Autos bestehen soll, der Rest aus Hybridfahrzeugen.

Der Betrieb in Skövde ist seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1927 Teil der Geschichte von Volvo Cars. Die Aufnahme der Produktion von Elektromotoren in die Aktivitäten des Werks bedeutet, dass das historische Gelände in Skövde auch ein Teil der Zukunft des Unternehmens sein wird. Bereits zu Beginn des Jahres wurde angekündigt, dass man erheblich in die interne Konstruktion und Entwicklung von E-Motoren für die nächste Generation von Volvo-Fahrzeugen investieren wird. Mit den geplanten Investitionen in Skövde unternimmt das Unternehmen nun die ersten Schritte in Richtung betriebsinterner E-Motor-Montage und Fertigung.

Starten wird man jedoch zunächst mit der Montage, um zu einem späteren Zeitpunkt den gesamten Fertigungsprozess für E-Motoren in das Werk in Skövde zu verlagern. Dabei ist Volvo bewusst, dass E-Motoren, die die Rolle des Verbrennungsmotors im Automobilbau übernehmen, zusammen mit der Batterie und der Leistungselektronik ein grundlegender Baustein von Elektroautos sind. Das Zusammenspiel dieser drei Komponentenbereiche ist entscheidend für die Entwicklung von Premium-Elektroautos.

„Der allererste Volvo von 1927 wurde von einem in Skövde gebauten Motor angetrieben. Das Team ist hoch qualifiziert und engagiert, um die höchsten Qualitätsstandards zu erfüllen. Daher ist es nur passend, dass sie ein Teil unserer aufregenden Zukunft sein werden.“ – Javier Varela, Senior Vice President of Industrial Operations and Quality

Die Entwicklung und Produktion von E-Motoren im eigenen Haus wird es den Ingenieuren von Cars ermöglichen, die Elektromotoren und den gesamten elektrischen Antriebsstrang in neuen Volvos weiter zu optimieren. Dieser Ansatz wird es den Ingenieuren ermöglichen, die Energieeffizienz und die Gesamtleistung weiter zu steigern. Die Konstruktion und Entwicklung der Elektromotoren des Unternehmens findet in Göteborg, Schweden, und Shanghai, China, statt.

Die verbleibenden Aktivitäten im Motorenwerk in Skövde, die sich auf die Produktion von Verbrennungsmotoren konzentrieren, werden in eine separate Tochtergesellschaft von Volvo Cars mit dem Namen Powertrain Engineering Sweden (PES) überführt. PES soll, wie bereits angekündigt, mit den Verbrennungsmotorenaktivitäten von Geely zusammengelegt werden.

Quelle: Volvo Cars – Pressemitteilung vom 09. Dezember 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Strauss:

50% aus EVs und der Rest aus Hybridfahrzeugen, dies ist eine Ansage von Volvo. Im Klartext keine reinen Verbrenner mehr. Diese Denkweise ist besser als laufend am Herumkritisieren der PHEV s.
Weil eine Firma wie Mercedes Benz die wirklich das Mass aller Dinge, mit den 123 und 124 ern während rund 40 Jahren war, und heute nicht mehr, ist einfach zu erklären. Eine Fussballmannschaft die mehr verliert als gewinnt, hat halt einfach die falschen, und zu wenig gute Spieler.
Vor allem grosse Industriebetriebe die nicht so vorgehen, und zwar bis nach ganz oben, erhalten heute sehr schnell ihre Quittung.
Da nützen auch Finanzspritzen egal woher nichts.

Max:

BMW baut seine Elektromoteren schon lange selbst.
Auch den Synchronmotor des i3, der besonders effizient ist ;)

Wolfgang M.:

Endlich ein europäischer Automobilhersteller, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und die Fertigungstiefe in die Richtung der Kernkomponente eines Elektroautos, den Elektromotor, ausdehnt. Ich kann nicht verstehen, warum deutsche Hersteller nicht schon längst ihre besten Ingenieure darauf hetzen die Entwicklung eigener Elektroantriebe in die Hand zu nehmen. Solange diese noch daran arbeiten müssen, die Verbrennertechnik hochzuhalten, bleibt der Elektroantrieb nur Nebensache!!
Ein Gottlieb Daimler hätte niemals zugelassen, dass Komponenten in seine Fahrzeuge eingebaut werden, von denen er nicht überzeugt wäre, das es die besten sind, weil im Hause konstruiert.
Ich habe selbst bis vor fast 20 Jahren für 25 Jahre in dem Unternehmen gearbeitet und kenne diesen Anspruch aus eigener Erfahrung. Aber leider blieb vieles davon zugunsten der Profitgier auf der Strecke !!

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