Volvo sieht sich „auf einem guten Weg in die neue Zeit“

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Volvo

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Herrik van der Gaak leitet seit 2018 das Geschäft des Autoherstellers Volvo in den Niederlanden, seit 2021 zusätzlich auch das in Deutschland. In einem aktuellen Interview mit Edison sprach der Manager über Volvos E-Auto-Strategie, warum sich die Elektromobilität letztendlich durchsetzen wird und warum Volvo schärferen CO2-Flottengrenzwerten und dem Verbrenner-Aus in der EU ab 2035 gelassen entgegenblickt.

Van der Gaak sieht Volvo „auf einem guten Weg in die neue Zeit“, womit er auf die Transformation zur Elektromobilität und den Abschied vom Verbrenner anspricht. Bei der schwedisch-chinesischen Marke werde bereits zwei Drittel der Autos mit einem Stecker-Anschluss ausgeliefert, sei es als reines Elektroauto oder Plug-in-Hybrid. „Das letzte Drittel sind Mildhybride, die fahren also auch mit elektrischer Unterstützung“, ergänzt van der Gaak, zudem habe 2024 bei Volvo den Abschied vom Diesel mit sich gebracht.

Daher müsse sich Volvo auch nicht an der von einigen Experten erwarteten Rabattschlacht in der zweiten Jahreshälfte beteiligen, damit Hersteller, die bei der E-Mobilität hinterherhinken, ihre seit Jahresbeginn deutlich strengeren CO2-Vorgaben der EU einhalten können. Volvo stehe in dieser Hinsicht „nicht unter Handlungsdruck“, da der Hersteller schon heute „weit unter den neuen Grenzwerten“ liege.

Zu beobachten sei auch, so der Manager weiter, dass Volvo anderen Herstellern Kunden abluchsen könne, da „die Attraktivität unserer Marke also offenbar zugenommen hat, vor allem im Flottengeschäft.“ Mit als Grund dafür nennt van der Gaak den vollelektrischen EX30, der erst seit Ende 2023 ausgeliefert wird und sich aus dem Stand in die Top 3 der beliebtesten Elektroautos in Europa katapultiert hat.

Gleichzeitig sei er viel damit beschäftigt, Vorurteile gegenüber der Elektromobilität abzubauen: „Deutschland redet viel über Elektroautos, aber viele Deutsche haben noch nie in ihrem Leben in einem Elektroauto gesessen“, sagt er, am Ende sei „das Fahren eines Elektroautos Ausdruck einer Haltung, eines Mindsets.“ Und eigentlich passe der Elektroantrieb „sehr gut zu den technikaffinen und umweltsensiblen Deutschen.“

„Es ist doch längst klar, dass die Zukunft elektrisch ist“

Viele kritisieren, dass Elektroautos teurer sind als Verbrenner, die Preisparität stellt sich in der Tat erst langsam mit den ersten Modellen ein. Erst bei den Gesamtbetriebskosten über einen längeren Zeitraum können E-Autos diesen anfänglichen Nachteil oft ausgleichen. Staatliche Förderungen für den Kauf von Elektroautos lehnt van der Gaak dennoch ab. Zum einen sei er „überzeugt, dass es für ein Angebot und ein Produkt immer besser ist, wenn sich der Kunde aus freien Stücken dafür entscheidet – und nicht, weil es Incentives und Subventionen gibt.“ Andererseits könne man Steuergelder besser investieren, etwa „in die Ladeinfrastruktur oder die Verbesserung des Zugangs dazu.“

Eine Aufhebung des sogenannten Verbrennerverbots in der EU, das ab 2035 den Verkauf von fossil betriebenen Autos untersagt, wäre „keine gute Entscheidung“, sagt van der Gaak: „Es ist doch längst klar, dass die Zukunft elektrisch ist“, merkt er an. Für Volvo geht er davon aus, dass „bis 2030 in Deutschland 90 bis vielleicht sogar 100 Prozent unserer Autos mit einem Stecker verkauft werden, als reines Batterieauto oder als Plug-in-Hybrid.“ Zumal Elektrofahrzeuge immer attraktiver werden, da sich „in den kommenden Jahren die Technologie stark weiterentwickeln“ dürfte.

Quelle: Edison – Volvo EX90: Der Labrador unter den Elektro-SUVs

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Pheaton:

Also, schaue dich doch mal um. Care by Volvo ist ein ABO – Programm was in Europa und den USA ausgerollt wurde. In Deutschland hatten diese Fahrzeuge das Kennzeichen K- CB. Diese Fahrzeuge wurden von der Consumer Bank Santander geleast. Dann gibt es die Schwedenflotte mit dem Kennzeichen K -SF. Da kannst du solche Fahrzeuge mieten. Da bin ich mir nicht sicher ob die über Volvo Car Germany oder auch über die Santander Bank laufen. Und dann haben wir noch Hertz, AVIS, Sixt, Europcar, Starcar, usw.
Quartal 4 2024 wurde das Care by Volvo komplett eingestellt, schon komisch das dann auch Ende 2024 ein Gewinneinbruch erfolgte.

Der schwedische Autobauer hat nach einem schwachen vierten Quartal ein „turbulentes“ Verkaufsjahr angekündigt. Das operative Ergebnis knickte um ein knappes Drittel ein.

Das Care by Volvo, hat Geld gekostet und nicht einmal den Deckungsbeitrag erwirtschaftet. Aber es wurden Zulassungen generiert. Zulassungen wurden auch durch die Mietwagengesellschaften generiert und durch die Schwedenflotte. Das man so etwas nicht über einen längeren Zeitraum subventionieren kann, dass sollte doch jedem klar sein. Bei Einführung vom EX30 2024, hat man etwa 1500 FAHRZEUGE zugelassen um Probefahrten realisieren zu können. Das gibt natürlich auch Zulassungszahlen. Denke, das sollte erst mal reichen

Spiritogre:

Günstiger Preis bei Volvo und Polestar?

Da habe ich irgendwie ganz andere Vorstellungen, was günstig ist…

Jeff:

Ok, dann liefere doch bitte einen Beweis für folgende Aussage von oben: „In vielen Fällen steht kein wirklicher Endverbraucher hinter den Zulassungen“

Und Marketing ist immer taktisch btw…

Jeeeeez:

Wenn Du die Fakten nicht kapierst pder verdrehst spricht gar nix für sich

Pheaton:

Tja, als ob man nach außen
wirklich immer das kommuniziert was zu trifft. Und schon mal für das Jahr 2025 diverse Probleme angekuendigt.
Und welche Lügen?
Ich habe nur behauptet das man am Ende zusammen rechnen muss.
Und die Fakten sprechen für sich.

Jeff:

Typische Pheaton-Lügen mal wieder, nichts als substanzlose Worthülsen. Wie ich schon mehrmals geschrieben habe. Und man sollte, wenn man schon ne Quelle nennt, sie auch lesen und verstehen: „Mitverantwortlich dafür war eine Abschreibung in Höhe von 1,7 Milliarden Kronen auf ein ehemals mit dem kriselnden schwedischen Batteriehersteller Northvolt betriebenes Gemeinschaftsunternehmen.“ Zufällig wäre Volvo in Q4 ohne diese Abschreibung im Plus. Na sowas aber auch…

Pheaton:

Wie ich schon mehrmals geschrieben habe. Taktisches Marketing, Rekorde im Bereich Zulassungen und Rekord der weltweiten abgesetzten Fahrzeuge. In vielen Fällen steht kein wirklicher Endverbraucher hinter den Zulassungen

https://www.kfz-betrieb.vogel.de/volvo-cars-warnt-nach-gewinneinbruch-vor-turbulenzen-a-b77594cd33ece35624317988e1ad9350/

Sir Beelzebub:

Vollkommen richtig, Volvo hat seine alten Qualitäten neu entdeckt, es ist eine Freude die entsprechende Qualität (und Service) für den äußerst fairen Kaufpreis zu bekommen – meine Frau hat zum Hochzeitstag einen EX40 Black Performance bekommen, selbst fahr ich einen Polestar 2pp und beide sind wir, trotz des günstigen Preises hoch zufrieden!

Peter Bigge von Berlin:

Vorsprung durch Technik.
Volvo macht einfach seinen Weg, unbeirrt ob nur mit 180 kmh oder kompakt wie ein Fels in der Brandung.
Der chinesische Einfluss wird sicherlich einiges dazu beitragen. Schön, wenn sich Dinge anders entwickeln, als diverse deutsche Verhinderer und Blockierer.

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