Volkswagen erhöht Zellkapazität im Batteriewerk Salzgitter auf 24 GWh

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Um weniger abhängig von Lieferanten aus Asien zu sein, stellt Volkswagen künftig eigene Batteriezellen her. Schon vor dem Produktionsstart hat VW nun die Kapazität der geplanten Batteriezellfabrik in Salzgitter um die Hälfte erhöht. Statt für die zunächst vorgesehenen 16 soll das Werk für bis zu 24 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr ausgelegt werden, wie die Nachrichtenagentur DPA aus dem Unternehmen erfahren habe. Dafür soll das Werk in Niedersachsen nach der ersten Stufe eine Erweiterung erhalten, für welche im März der Bauantrag eingereicht werden soll.

Gemeinsam mit seinem schwedischen Partner Northvolt will der Autohersteller eine Fertigung für Batteriezellen in insgesamt drei Linien aufbauen. Anfang 2021 sollen die Arbeiten an dem Werk starten, als Zieldatum für den Produktionsanlauf in Salzgitter gilt Anfang 2024. Ende September hatte VW bereits mit der Herstellung von Zellen für Prototypen begonnen. Rund 300 Experten entwickeln, erproben und pilotieren seitdem am Standort innovative Fertigungsverfahren zur Produktion von Lithium-Ionen-Akkus. Mehr als 100 Millionen Euro investiert Volkswagen im ersten Schritt in die eigenen Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen. Diese Pilotlinie dient vor allem der weiteren technischen Abstimmung – die Erfahrungen sollen aber auch in das Großserien-Joint-Venture mit Northvolt einfließen.

Bis zum Jahreswechsel 2023/24 investiert Volkswagen in Salzgitter mehr als eine Milliarde Euro, mittelfristig sollen mehr als 1000 neue Jobs entstehen. Zur Eröffnung der Pilotlinie im Herbst teilte der Autohersteller mit, langfristig eine Batteriekapazität von konzernweit 150 Gigawattstunden anzustreben.

Der Volkswagen Konzern hat für sein Batteriezellprojekt in der Einheit Konzern Komponente das eigene Geschäftsfeld Batteriezelle geschaffen. Hier soll im Zusammenspiel mit Zulieferern die Batteriezelle für den künftigen Einsatz in den Elektroauto-Modellen des Konzerns weiter verbessert werden. Das Spektrum reicht von der Erhöhung der Kapazität für mehr Reichweite über die Reduzierung seltener Rohstoffe und die Optimierung nachhaltiger Fertigungsprozesse bis zum Recycling der Batteriesysteme.

Der Großteil der Beschäftigten am VW-Standort Salzgitter ist derzeit noch in der Produktion von Verbrennungsmotoren eingesetzt. Eigene Batteriezellen sind ein wichtiger Baustein in der Elektroauto-Offensive des Konzerns. Bis 2024 fließen konzernweit insgesamt rund 33 Milliarden Euro in die E-Mobilität, bei der Kernmarke VW Pkw sind es 11 Milliarden Euro. Eine Pilotanlage für das Recycling von Batterien befindet sich ebenfalls am Standort Salzgitter im Aufbau und soll 2020 in den Betrieb überführt werden.

Quelle: DPA-Newskanal auf SZ.de — VW: Kapazität für Batteriezellwerk deutlich aufstocken

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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