Audi und JLR stoppen den Auto-Export in die USA

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Der deutsche Automobilhersteller Audi und der britische Hersteller Jaguar Land Rover (JLR) haben einem Bericht der Automobilwoche zufolge ihren Export von Neuwagen in die USA gestoppt. Hintergrund sind die neuen Zölle, die US-Präsident Donald Trump ausgesprochen hat. Beide Hersteller wollten sich zunächst Zeit verschaffen und Strategien entwickeln, wie sie künftig mit den Zöllen umgehen wollen.

Volkswagen-Tochter Audi produziert für die USA in Mexiko Autos, teilweise werden sie auch aus Europa nach Amerika gebracht – vor allem aus Györ (Ungarn), Neckarsulm (Deutschland) und Bratislava (Slowakei). Alle Autos, die nach Inkrafttreten der Zölle in Höhe von 25 Prozent am 2. April ins Land gekommen seien, sollen nun erst einmal zurückgehalten werden, heißt es in der Automobilwoche. Dies ist zunächst einmal unkritisch, denn der deutsche Hersteller habe knapp 40.000 produzierte Autos in den USA vorrätig. Auf sie fallen die Zölle noch nicht an und können in den kommenden Wochen zu den bisherigen Konditionen verkauft werden.

„Wir konzentrieren uns darauf, unser Händlernetz bestmöglich zu unterstützen und die Auswirkungen auf Kunden und Handelspartner zu minimieren“, teilte Audi in einer Stellungnahme mit. Kommunikationsstrategien und Vorgaben zum Umgang mit der neuen Situation sollen zudem zeitnah an die Händler weitergereicht werden.

Auch Tata-Tochter JLR liefert erst einmal keine Autos mehr in die USA aus. „Die USA sind ein bedeutender Markt für die Luxusmarken von JLR“, zitiert die Automobilwoche einen Unternehmenssprecher. „Wir ergreifen kurzfristige Maßnahmen – darunter ein Lieferstopp im April – während wir mittel- und langfristige Strategien zur Abfederung der Zölle entwickeln.“ Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der britische Hersteller etwa jedes vierte seiner 430.000 abgesetzten Autos in den USA verkauft. Die Times of London hat jedoch bereits berichtet, dass auch JLR erst einmal genügend vorproduzierte Autos in den USA vorrätig habe, sodass der Verkauf weitergehen kann. Nur wie es bei beiden Herstellern irgendwann mit dem Nachschub weitergehen soll, ist aktuell noch offen.

Quelle: Automobilwoche – Audi und JLR stoppen US-Auslieferungen wegen Trump-Zöllen

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Thomas Schmieder:

> Auf sie fallen die Zölle noch nicht an und können in den kommenden Wochen zu den bisherigen Konditionen verkauft werden.

Bisher wollte man uns doch immer beibringen, dass Verknappung von Gütern diese zum Luxus macht und dadurch den Preis erhöht.

Audis sind (ohne die Dieselsoftware, von der bis heute eigentlich keiner weiß, wer Bosch die eingeredet hat), gerne gefahrene Fahrzeuge in den USA und sie werden, nur weil jetzt der Preis steigt, nicht sofort ihre Fans verlieren. Echte Fans erzeugt man nicht über den Preis.

Und wenn DT den US-Amerikanern durch die Hintertüt verbieten will, deutsche Autos zu fahren, dann gibt es bestimmt noch ganz viele (Demokraten), die „jetzt erst recht!“ sagen. Die dicken US-Proletenschüsseln sind doch eher was für Trump-Anhänger.

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