Audi Neckarsulm: Effizientere Ladeinfrastruktur dank Second-Life-Speicher

Cover Image for Audi Neckarsulm: Effizientere Ladeinfrastruktur dank Second-Life-Speicher
Copyright ©

Audi

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der Audi-Standort Neckarsulm schafft 72 zusätzliche Ladepunkte für Elektroautos durch den Einsatz sogenannter Cubes, die gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien als Stromspeicher nutzen. Die Second-Life-Batterien stammen aus zerlegten Erprobungsfahrzeugen von Audi.

Zwei der Cubes speisen insgesamt 48 Ladepunkte und erweitern im Parkhaus 1 im Südosten des Audi Werks die Ladekapazitäten für Mitarbeitende und Besucher:innen des Standorts Neckarsulm. Ein Cube mit weiteren 24 Ladepunkten steht auf dem Parkplatz an der nordöstlichen Werkgrenze. Die Stromspeicher ersparen dem Autohersteller den aufwändigen Aufbau einer kostenintensiven Infrastruktur mit Mittelspannungszuleitung und Transformatoren.

In jedem der drei Cubes dienen jeweils 198 ausgediente Batteriemodule mit je zwölf Zellen als Energiespeicher. Die Kapazität lässt sich bei Bedarf auch noch erweitern: In jedem der Cubes ist Raum für 132 weitere Module vorhanden. Zusammen speichern die Containerwürfel am Standort in Neckarsulm eine Energiemenge von 1,58 MWh. Eine 70-kW starke Zuleitung pro Cube genügt, um die Speichermodule über Nacht aufladen zu können.

Mitarbeitende und Besucher:innen können die Cubes über Wallboxen mit einer Ladeleistung von jeweils bis zu 11 kW für ihre E-Autos nutzen. Eventuelle Bedarfsspitzen federt der Puffer aus den gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien ab. „Aus der relativ geringen Anschlussleistung mit 70 kW gewinnen wir dank der Batterien in den Cubes 300 kW Ladeleistung für die Wallboxen“, erklärt Jannik Mastall, Projektverantwortlicher für den Ausbau der Ladeinfrastruktur am Standort. Das System funktioniere wie eine Regentonne: Die einfließende Anschlussleistung wird konstant in die Energiespeicher geleitet. Zukünftig könnten Photovoltaikmodule auch selbst erzeugte grüne Energie für die Cubes liefern.

Neben den neuen Cubes und den rund 40 Ladepunkten im Parkhaus am Audi Forum Neckarsulm, die bereits seit rund zwei Jahren genutzt werden, hat Audi weitere 150 Ladepunkte im Parkhaus 2 an der östlichen Werkgrenze in Betrieb genommen – gespeist von einer Trafostation. Mittlerweile gibt es auf dem Werkgelände und an den Werkgrenzen von Neckarsulm und Heilbronn etwa 600 Ladepunkte für E-Fahrzeuge, davon sind rund 20 Schnellladepunkte. Sie werden – genau wie der gesamte Standort – mit Grünstrom betrieben. „Mit unseren Ladepunkten machen wir unseren Standort fit für die Elektrifizierung unserer Modelle und geben darüber hinaus den Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre E-Autos auch während der Arbeitszeit zu laden“, sagt Alexander Jakob, Leiter der Werkstrukturplanung Neckarsulm. Ein Teil der jeweiligen Ladepunkte sei zudem öffentlich zugänglich. So könnten auch E-Fahrer:innen der Region das Angebot gleichermaßen nutzen.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 13.01.2023

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Groß:

Audi ist nicht das Maß der Dinge, weil Audi nicht mehr an der Spitze der Technik befindet.
Audi kann nur noich reden und auf andere Schimpfen aber selber kommt nichts neies mehr.

egon_meier:

Das Konzept ist schon oft diskutiert worden Es deckt das allseits bekannte Szenario ab, dass Ladestationen Peaks und lange Leerstände haben. Für die Peaks kann man keine Anschlussleistung zur Verfügung stellen bzw sie wäre viel zu teuer.
Das federn die Speicher ab.

Jetzt fehlen noch ausreichend Akkus aus dem Second life – wahrscheinlich muss man dazu ein paar Jahre warten, dann wird es Alltagstechnik. Dann werden die Ladeparks an den BAB um weitere Lader erweitert und die Anschlüsse bleiben die alten.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.