Unverhüllt: Audi e-tron GT Concept

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Audi AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Bekanntermaßen wurde der Audi e-tron GT concept auf der Los Angeles Motorshow 2018 vorgestellt. Mittlerweile gibt es auch erste Fotos des E-Autos von Audi, welches ab 2020 auf die Straße kommen soll. Im unverhüllten Zustand ist definitiv nicht mehr zu verleugnen, dass sich der Porsche Taycan und der Audi e-tron GT Concept eine Fahrzeugplattform teilen werden. Auf dem Genfer Automobilsalon wird er erstmalig in natura zu sehen sein.

Der e-tron GT verfügt über eine sogenannte Flachbodenarchitektur mit einer 90 kWh Batterie, die den gesamten Unterbodenbereich zwischen den Achsen einnimmt. Die Reichweite wird voraussichtlich über 400 km im WLTP-Testzyklus betragen. Nicht nur die Batterie, sondern auch eine leichte Karosserie sind der Schlüssel zu einer langen Reichweite. Die Leichtbau-Karosserie des viertürigen Coupés ist in Multimaterial-Bauweise gefertigt ist. Hier finden sich eine Dachpartie aus Carbon ebenso wie zahlreiche Aluminium-Komponenten und tragende Elemente aus hochfestem Stahl. Die Technik dieses Automobils wurde in enger Zusammenarbeit mit Porsche entwickelt.

Der Audi e-tron GT Concept kommt mit 435 kW (590 PS) daher und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in gerade einmal 3,5 Sekunden und in kaum mehr als 12 Sekunden auf 200 km/h möglich sein. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 240 km/h zugunsten der Reichweite abgeregelt. Das Drehmoment gelangt über den permanenten Allradantrieb quattro mit Torque Vectoring an die Räder. Für die folgende Umsetzung zum Serienmodell ist die Performance-Tochter Audi Sport GmbH verantwortlich.

Den sportlichen Charakter erkennt man daran, dass der Audi e-tron GT Concept im Gegensatz zum Wettbewerb die Möglichkeit mit sich bringt, auch mehrmals nacheinander das Sprintvermögen des Antriebs voll auszukosten. Während andernorts der Antrieb aus thermischen Gründen in den Schongang zurückschaltet, kann der Dritte Audi e-tron durch seine ausgeklügelte Kühlstrategie dem Fahrer das volle Potential der beiden Motoren und der Batterie zur Verfügung stellen.

Auch im neusten Streich aus dem Hause Audi macht man sich das innovative Rekuperationskonzept des Audi e-tron Prototype zunutze. Dies verspricht, dass im Idealfall jeder Kilometer bergab rund einen Kilometer zusätzliche Reichweite mit sich bringt. Man kann festhalten, dass das Rekuperationssystem bei Audi E-Mobilen bis zu 30 Prozent zur Reichweite beiträgt – auch bei einem so sportlichen Fahrzeug wie dem Audi e-tron GT concept ist dies essentiell.

Hierzu kombiniert auch der Audi e-tron GT Concept verschiedene Rekuperationsarten miteinander: die manuelle Schubrekuperation per Schaltwippen, die automatische Schubrekuperation über den prädiktiven Effizienzassistenten und die Bremsrekuperation mit fließendem Übergang zwischen elektrischem und hydraulischem Verzögern. Mit einbezogen werden in die Rekuperation sowohl die beiden E-Maschinen als auch das elektrohydraulisch integrierte Bremsregelsystem.

Geladen wird der Akku des Audi e-tron GT concept auf mehrere Arten: zum einen per Kabel, das hinter der Klappe im linken vorderen Kotflügel angeschlossen wird, zum anderen kontaktlos per Induktion, mittels des sogenannten Audi Wireless Charging. Hier wird eine Ladeplatte mit integrierter Spule fest in den Parkplatz des Autos integriert, und an das Stromnetz angeschlossen. Das magnetische Wechselfeld induziert über den Luftspalt hinweg eine Wechselspannung in der Sekundärspule, die im Boden des Automobils montiert ist. Mit einer Ladeleistung von 11 kW lässt sich der Audi e-tron GT concept bequem über Nacht voll laden.

Wesentlich schneller erfolgt das Laden per Kabel, denn das viertürige Coupé ist mit einem 800-Volt-System ausgestattet. Dieses führt zur deutlichen Reduktion der Ladezeiten gegenüber konventionellen, heute üblichen Systemen – kennen wir so bereits vom Taycan von Porsche. So reichen etwa 20 Minuten, um die Batterie wieder auf 80 Prozent ihrer Kapazität zu laden und damit wieder auf eine Reichweite von mehr als 320 Kilometern (WLTP) zu gelangen. Jedoch lässt sich der e-tron GT concept auch an Ladesäulen mit geringerem Spannungsniveau aufladen und erlaubt seinem Fahrer damit Zugang zum gesamten Ladenetz.

Wahrscheinlich wird auch der dritte E-Audi auf den Audi e-tron Charging Service, als Teil eines ganzheitlichen Ladeangebots, zurückgreifen können. Die Audi eigene Ladekarte bündelt mehr als 72.000 Ladepunkte von 220 Anbietern und ermöglicht damit grenzenlose und sorgenfreie Elektromobilität.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 28. November 2018

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Marko:

`Man könnte auch einfach mal hinnehmen, dass nicht jeder das ökofaschistische Einheitsauto fahren will.

Volker:

Träumen kann man ja mal….aber ganz ehrlich wer soll / kann das bezahlen? Die sind immer noch auf ihren hohen Rössern und lernen nichts dazu. Die Quittung wird kommen und dann ist das Geschrei nach Staatshilfe da.

weotui:

Was fűr ein Monster mit Raubtiergesicht. Was will Audi damit zum Ausdruck bringen? Sparsamkeit, vornehme Zurűckhaltung, Intelligenz? Ziel verfehlt.

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