Trump will Elektrifizierung der Postflotte rückgängig machen

Cover Image for Trump will Elektrifizierung der Postflotte rückgängig machen
Copyright ©

Matt Gush / Shutterstock / 1787979776

Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 3 min

Der designierte US-Präsident Donald Trump könne versuchen, einen bestehenden Vertrag des US-amerikanischen Postal Service für elektrische Postfahrzeuge kündigen, so Reuters. Trumps Übergangsteam erwäge diesen Schritt, da er die Elektrifizierung und Dekarbonisierung des Verkehrs als schädlich für die Wirtschaft ansehe.

Ein Schritt vor, zwei zurück

Den einen Schritt, den Joe Biden während seiner Amtszeit hinsichtlich der Elektrifizierung des Verkehrs gegangen ist, scheint Donald Trump doppelt zurückgehen zu wollen. Im Jahr 2021 erließ Biden eine Verordnung, in der er erklärte, dass die Hälfte aller neuen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeuge emissionsfreie Fahrzeuge sein sollten. Dazu habe Biden verschiedene Bundesbehörden angewiesen, neue Emissions- und Kraftstoffnormen zu erlassen, um die Einführung von Elektroautos zu beschleunigen, so Reuters.

Die geplante Politik Trumps könnte nun auch Verträge betreffen, die derzeit mit dem US-Postdienst bestehen. Die Zustellflotte des Postal Service sollte schrittweise auf Elektrofahrzeuge umsteigen, bis 2028 ist bislang geplant, dass 66.000 Fahrzeuge rein elektrisch sein sollen. Derzeit werde laut Reuters allerdings bereits geprüft, ob und wie die milliardenschweren Verträge der Post rückgängig gemacht werden können. Eine offizielle Bestätigung von Trump gab es nicht.

Die Verträge des Postal Service betreffen auch Abkommen für batteriebetriebene Lieferwagen und Ladestationen, unter anderem mit Oshkosh und Ford. Da der Postal Service eine autonome Bundesbehörde mit eigenem Verwaltungsrat ist, sei eine Vertragsauflösung rechtlich schwierig, so Reuters. Zugleich seien Trumps politische Ziele jedoch geeignet, die Grenzen der Exekutivgewalt zu testen.

Diese Entscheidung würde im Einklang stehen mit Trumps Wahlkampfversprechen, deren Umsetzung er ab dem 20. Januar angehen will. Die Verkehrspolitik des amtierenden Präsidenten Joe Biden zur Bekämpfung des Klimawandels bezeichnet Trump als unnötig und potenziell schädlich für die Wirtschaft.

„Präsident Trump wird die Freiheit der Amerikaner schützen, das Fahrzeug ihrer Wahl zu fahren, seine harten Zölle auf aus China importierte Autos erhöhen und die US-Autoindustrie für kommende Generationen retten.“ – Karoline Leavitt, Sprecherin des Trump-Übergangsteams

Im Rahmen dieses Politikwandels ist erst kürzlich auch die geplante Streichung einer Steuergutschrift für Elektroautos publik geworden. Dabei waren bisher umgerechnet knapp 7200 Euro beim Kauf eines Elektroautos subventioniert.

Elektrifizierung der Postzustellung

Der US-amerikanische Postal Service bekam 2023 umgerechnet knapp 2,85 Milliarden Euro für den Kauf von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Diese Gelder wurden vom US-Kongress im Rahmen eines milliardenschweren Klimagesetzes zur Verfügung gestellt.

Das Unternehmen plante damit den Kauf von rund 66.000 Elektroautos, um bis 2028 eine der größten elektrischen Flotten des Landes aufzubauen. Allein auf Oshkosh entfielen 45.000 der Lieferungen. Die ersten 14.000 Ladestationen kommen von Siemens, ChargePoint und Blink.

Quelle: Reuters – Exclusive: Trump may cancel US Postal Service electric mail truck contract, sources say

worthy pixel img
Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


adson:

Ja, ich kenne da einen Berater von Trump, der ihn wohl schon „einnorden“ wird!

Pedro G.:

He ein guter Absatzmarkt für VW Verbrenner die USA

Johannes:

Man darf nicht vergessen, dass der EV-1 sogar effizienter als ein Classic Ioniq war. Müsste nochmal in dem Buch „The car that could“ blättern, soweit ich mich erinnere waren es 90 Wh/km

Jakob Sperling:

Das mit dem EV1 ist ein Verschwörungs-Märchen. Rechne einfach mal kurz nach, was ein NiMH-Akku für 200 km damals gekostet hat, dann wird dir alles klar.

Rolando:

Mit Vollgas in die Vergangenheit. Alles muss so bleiben wie es ist. Vor allem die fossilen Gewinne. Zukunft ist was böses.

Stefan:

Was für ein Blödsinn…………

heinr:

Wenn es so kommt dann doch wohl nur damit einen Tag später Kumpel Musk das sichere Geschäft machen kann. Lasse machen….

Peter:

Ich denke eher die Post wird sagen, kein Problem machen wir, Subventionen oder Insolvenz, können sie sich aussuchen Herr Trump, alternativ bieten wir noch eine verdoppelung der Endkundenpreise, schließlich muss ja jemand die höhere TCO tragen.

Frank2:

Was in den US gemacht wird interessiert doch gar niemanden mehr – der Wechsel zu EV ist doch schon längst passiert.

In Asien haben die Lobby Gruppen die durch Oelprodukte reich werden, den Kampf schon längst verloren.

1400 Millionen Chinesen – gefolgt von 1400 Millionen Indern – gefolgt von 290 Millionen Indonesiern etc. etc. etc. bestimmen in Zukunft wo es lang geht.

Was wir bezüglich EVs in D machen, oder DT in USA ist heute der sprichwörtliche „Sack mit Reis der gerade in China umgefallen ist“!

Daniel W.:

Das was GM mit der Verschrottung des EV1 (E-Auto) im Kleinen gemacht hat, das könnte Trump nun im Großen machen.

—–
General Motors EV1

Das General Motors EV1 war in den 1990ern in Kalifornien das erste moderne speziell entwickelte und in Serie gebaute Batterie-Elektroauto mit Reichweite über 100 Kilometern mit Bleiakkus, später mit NiMH um die 200 km. … Die Fahrzeuge konnten nur geleast werden und wurden nach Abschwächung von Gesetzesvorgaben bis 2002 unter kontroversen Umständen zur weitgehenden Verschrottung wieder eingezogen.
(Quelle: Wkipedia)
—–

Ob Trump die E-Autos verschrotten lässt oder seine Anhänger diese abfackeln oder ob die E-Autos auf X und anderen Plattformen so nieder gemacht werden, dass sich kein E-Autobesitzer mehr damit sehen lassen kann, das wird die große Frage sein.

Mit Trump in den USA wird die E-Mobilität einen großen Dämpfer erhalten und womöglich Nachahmer in der EU und in Deutschland finden.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.