Fauler Tesla-Deal? Laden kostenlos, Model S und X viel teurer

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der US-amerikanische Autohersteller Tesla hat derzeit auf vielen Märkten mit einem deutlich schwächelnden Absatz zu kämpfen. Auch in Deutschland wurden im Januar etwa 60 Prozent weniger neue Elektroautos der Marke zugelassen als ein Jahr zuvor, obwohl in Deutschland insgesamt gut 50 Prozent mehr Neuzulassungen zu verzeichnen waren. Allerdings gibt es hier aufgrund des Förderendes 2023 statistische Verzerrungen. Verfolgt man den aktuellen Diskurs, dann stellt man aber fest: Viele potentielle Tesla-Fahrer werden offensichtlich durch die politische Nähe zu sehr rechten politischen Kräften wie die AfD durch Tesla-Chef Elon Musk abgeschreckt.

Um die Absätze wieder anzukurbeln, hat Tesla ein Angebot an seine Kunden aus der Mottenkiste zurückgeholt. Wer ein neues Tesla Model S oder Tesla Model X kauft, der darf solange kostenlos an Tesla-Superchargern laden, solange er selbst das Elektroauto nutzt. Bei einem Weiterverkauf erlischt dieses Recht jedoch. Schon früher gab es lebenslanges kostenloses Laden für Tesla-Fahrer, wovon noch heute einige profitieren.

Allerdings gilt dieses Angebot nur für die beiden besonders hochpreisigen Modelle S und X, die deutlich häufiger verkauften Tesla Model Y und Tesla Model 3 sind davon ausgenommen. Und: Ausgerechnet die Modelle S und X werden nun in Deutschland bedeutend teurer, sodass der finanzielle Vorteil des kostenlosen Ladens schlichtweg verpufft. Wie die Automobilwoche berichtet, wurde das Tesla Model S vergangene Woche über Nacht stolze 17.000 Euro (entspricht etwa 18 Prozent) teurer und ist nun ab 109.000 Euro erhältlich. Und auch das Tesla Model X legte um 15 Prozent zu und kostet nun mindestens 114.900 Euro.

Auch in anderen Ländern seien die Modelle mitunter teurer geworden, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie in Deutschland. Und in Polen seien Model X und S nun gar nicht mehr bestellbar. Mit dem Blick auf die Bedeutung der beiden großen Modelle mit Blick auf den Gesamtabsatz dürfte das neue Angebot des Gratisladens also nur von einer sehr geringen Zahl an Kunden genutzt werden können, und zumindest in Deutschland gibt es angesichts der nun deutlich höheren Preise finanziell dafür keinen echten Anreiz. Denn um 17.000 Euro durch Ladekosten einzusparen, muss man schon sehr, sehr weit fahren.

Quelle: Automobilwoche – Tesla: Mit Gratis-Strom gegen die Absatzkrise

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Tom 1:

An die mit dem roten Daumen, könnt ihr rechnen oder einfach nur dagegen sein.?

egon_meier:

im Januar wurden in Deutschland 13 tmx und 13 tms verkauft. Das liest sich wie die Resterampe von Fisker.
Wahrscheinlich wird der Absatz jetzt explodieren .. mindestens um 10 %

Die Frage „was raucht der Kerl da“ ist eine allseits beliebte rhetorische Frage aber in diesem Zusammehang sollte sie ernst genommen werden.

Frank2:

Model S und X sind doch schon längst tot – die kauft doch in Europa kein Mensch mehr – und selbst in USA sind die Umsätze unterirdisch.

Ich denke das ist ein klassisches Lehrstück, dass man ca. alle 5-6 Jahre mit etwas optisch Neuem kommen muss um ein Modell am Leben zu halten – und da hapert es eben bei Tesla.

Das Model S geht jetzt ins 13. Jahr und derjenige der 100k für ein Auto auf den Tisch legt möchte eben zeigen, dass seins noch nicht 10 Jahre alt ist.
Hört sich doof an, aber so tickt nunmal die Masse.

Für 100k+ Euro gibt es inzwischen einen sehr schicken EQS 450+ der in so ziemlich allen Belangen besser sind als die Teslas.

Dani:

„Geniales“ Elon Marketing, das ihm wohl beim Gamen unter Ketamineinfluss eingefallen ist.

ediwi:

Entlarvender Täuschungsversuch von Musk.

Genau wie die afd-Anhänger sollen auch Tesla-Käufer für dumm verkauft werden.
Wenn das man nicht nach hinten losgeht.

Beide, afd und Musk, sind auf die nützlichen Leichtgläubigen dringend angewiesen.
Wenn diese Leichtgläubigen aber ihre rosaroten Brillen absetzen und die unerwünschten Folgen, für sie und für uns alle, deutlich sichtbar werden, besteht eine reelle Chance für ein Umdenken und ein entsprechend konsequentes Handeln.
afd und Musk sind ein NO-GO.

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