SVolt: Batterie ohne Kobalt reif für die Serie

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Svolt (Symbolbild)

Wolfgang Plank
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Die Zukunft der E-Mobilität ist stets auch mit der Diskussion um sensible Rohstoffe verbunden. Weltweit arbeiten Forscher und Ingenieure deshalb daran, diese Materialien nach und nach zu ersetzen. Das Unternehmen SVolt Energy mit Hauptsitz in China, hat nun nach eigenen Angaben die weltweit erste serienreife Batterie ohne Kobalt (NMX) vorgestellt. Das geht aus einer Mitteilung hervor. Das erste Fahrzeug, das von dem neuartigen Akku profitiert, sei der ORA Cherry Cat von Great Wall Motors, heißt es. Er wurde auf der diesjährigen Chengdu Motor Show ausgestellt.

Wie das Unternehmen erklärt, enthielten die in den ORA Fahrzeugen montierten kobaltfreien Hochvoltspeicher standardisierte MEB-Module mit Wärmedämmungsmaterialien in Luft- und Raumfahrtqualität. Seit 2020 werde das System in ORA-Prototypen einem Härtetest auf den Straßen unterzogen. Auf mehr als 800.000 Kilometern habe die Batterie umfangreiche Leistungs- und Sicherheitstests bestanden.

Laut SVolt kann die kobaltfreie Batterie bei einer Energiedichte von 170 Wh/kg insgesamt 82,5 KWh Strom speichern. Unter normalen Temperaturbedingungen schaffe der ORA Cherry Cat damit eine Reichweite von mehr als 600 Kilometern – bei einer Beschleunigungsleistung von 0 auf Tempo 100 in weniger als fünf Sekunden. Zusätzlich sei die Dichtigkeit gegenüber Wasser und Staub nach IP67 zertifiziert.

Um die NMX-Batterien zur Serienreife zu bringen, hat SVolt nach eigenen Angaben mehrere Jahre intensiv in die kobaltfreie Forschungs- und Entwicklungstechnologie investiert. Umgerechnet mehr als 65 Millionen Euro seien in die Forschung und Entwicklung der neuen Technologie geflossen. Rund 1200 Mitarbeitende sowie 120 ausgewiesene Material- und Batterieexperten seien an dem Projekt beteiligt.

„Die Verfügbarkeit von Kobalt ist ein wichtiges Thema, da die weltweiten Reserven auf nur circa 7,1 Millionen Tonnen geschätzt werden“, wird SVolt-Europa-Chef Kai-Uwe Wollenhaupt in der Mitteilung zitiert. Kobalt werde in einigen Jahren also knapp werden und der Preis weiter steigen. Deshalb wolle SVolt innerhalb der Batterieindustrie weiterhin eine Führungsrolle einnehmen. „Wir betrachten die Batteriezelle ohne Kobalt als einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Elektromobilität.“

Quelle: SVolt – Pressemitteilung vom 3. September 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Daniel W.:

Infos zu LFP-Batterien.

Nach heutiger Einschätzung spricht viel dafür, dass nicht aufwendige High-End-Zellen mit kostspieligem Beiwerk das Rennen machen, sondern gut gemachte Low-Tech, bei der Reichweiten-Abstriche hingenommen werden können.

Besonders attraktiv wirkt zurzeit die von BYD vorgestellte Kombination aus robuster und kostengünstiger LFP-Zelle im Cell-to-Pack-Verfahren sowie einem 800-Volt-Bordnetz.

(Quelle: heise.de – 30.08.2021)

Und in Zukunft sind es dann vermutlich…

Natrium-Ionen-Zellen könnten die härteste Konkurrenz von LFP-Zellen werden. Branchenkreise halten 30 Dollar pro Kilowattstunde für denkbar.

Wenn es stimmt, was CATL ankündigt, werden Natrium-Ionen-Zellen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts einen Siegeszug antreten.

(Quelle: siehe oben)

Der Weg zum preiswerten E-Auto ist schon deutlich sichtbar.

steinpilz:

Wieviel werden da produziert am Tag? Oder ist es serienreif, aber ohne Fabrik??

Wolfbrecht Gösebert:

„SVolt Energy […], hat nun nach eigenen Angaben die weltweit erste serienreife Batterie ohne Kobalt (NMX) vorgestellt.“

Schon dieser Satz ist unsinnig –> LFP-Batterien (sind ebenfalls Lithium-Ionen-Batterien aber) enthalten schon seit Anbeginn (vor über 10 Jahren) kein Kobalt!

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