Studie: EU-Batterierecycling könnte bis 2025 profitabel sein

Cover Image for Studie: EU-Batterierecycling könnte bis 2025 profitabel sein
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 495179749

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Eine Kostenstudie des Nomura Research Institute (NRI) zeigt auf, dass das Batterierecycling in Europa bis 2025 weitgehend profitabel sein wird. Spätestens zu diesem Zeitpunkt soll es Europa gelungen sein zu China aufzuschließen, welche bereits heutzutage in der Lage sind von recyceltem Batteriematerial zu profitieren. Die Unterschiede werden deutlich, wenn man die Kosten auf US-Dollar-Basis betrachtet. In Europa fallen 62$/kWh und in China 32$/kWh fürs Recycling an. Die Einnahmen aus dem Verkauf von recyceltem Material wurden in Europa und China auf 42$/kWh geschätzt.

Ein einfacher Blick auf die Zahlen zeigt somit, dass die Kosten für das Recycling in Europa höher waren, als die daraus entstehenden Einnahmen. Sprich, pro recyceltem kWh fährt man derzeit in Europa ein Verlust von rund 20 US-Dollar ein. Dies wird auf höhere Kosten bei metallurgischen Prozessen geschoben, die in Europa 21$/kWh betragen, aufgrund geringerer Skaleneffekte als in China. Dort liegen die Kosten für den gleichen Prozess bei um die 13$/kWh. Die Transport- und Demontagekosten in Europa wurden mit 5$/kWh beziehungsweise 15$/kWh ebenfalls höher geschätzt. Die höheren Kosten sind wiederum auf geringere Skaleneffekte beim Transport aufgrund der geringen Mengen an Material, die derzeit recycelt werden, und auf hohe Arbeitskosten bei der Demontage von Batterien zurückzuführen.

China profitiert laut der Studie des NRI stark von den Skaleneffekten, welche bei den verschiedenen Prozessschritten zum Tragen kommen. Transport und Demontage kosten dort nur 3$/kWh und fallen somit deutlich geringer aus, als es in Europa der Fall ist. Bis 2025 schätzt das NRI, dass die Kosten für das Recycling von Batterien in Europa aufgrund der Vorteile, die ein Wachstum des Marktes mit sich bringt, auf etwa 40$/kWh sinken werden. Die sinkenden Kosten für den Transport (von 5$/kWh auf 3$/kWh ) und die metallurgischen Prozesse (von 25$/kWh auf 15$/kWh) sind größtenteils auf die Vorteile des Ausbaus von Recycling-Fabriken zurückzuführen.

Derzeit werden mehrere solcher Projekte in Europa von von Batterie- und Chemieproduzenten wie Northvolt, BASF und Umicore vorangetrieben. In ihrem Bericht hat das NRI zudem eine Senkung der Demontagekosten von 15$/kWh auf 8$/kWh angenommen, was auf Investitionen in die Demontagetechnologie zurückzuführen ist. Einen Ausblick, wie hoch die Menge an recycelten Batterien in 2025 ausfällt hat das NRI nicht getroffen. Wagt aber auf den Blick zurück, welcher aufzeigt, dass der Recyclingmarkt für Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2018 97.000 Tonnen erreichte. Davon entfallen entfielen 69.000 Tonnen auf China, 19.000 Tonnen auf Südkorea, und die restlichen 12.000 Tonen teilten sich die USA, die EU und Japan.

Quelle: Argus Media – Mitteilung vom 19. Januar 2021

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for TÜV-Report: Mängelquoten steigen erneut, Tesla enttäuscht

TÜV-Report: Mängelquoten steigen erneut, Tesla enttäuscht

Michael Neißendorfer  —  

Der technische Zustand des Pkw-Bestands verschlechtert sich mit steigendem Alter der Fahrzeugflotte. Besonders enttäuschend schneidet Tesla ab.

Cover Image for Günstige E-Autos: Hyundai Inster gewinnt im ADAC-Test

Günstige E-Autos: Hyundai Inster gewinnt im ADAC-Test

Michael Neißendorfer  —  

Elektrische Kleinwagen haben sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert und werden immer alltagstauglicher, wie ein Test des ADAC zeigt.

Cover Image for Renault und Nissan prüfen Neustart der Allianz

Renault und Nissan prüfen Neustart der Allianz

Sebastian Henßler  —  

Die Allianz von Renault und Nissan könnte vor einem Neustart stehen. Personalwechsel, Verluste und strategische Zwänge öffnen Raum für neue Kooperationen.

Cover Image for Xiaomi produziert 500.000 E-Autos in 21 Monaten

Xiaomi produziert 500.000 E-Autos in 21 Monaten

Sebastian Henßler  —  

Xiaomi überschreitet in rasantem Tempo 500.000 produzierte E-Autos und kommt dem Jahresziel von 350.000 Auslieferungen bereits sehr nahe.

Cover Image for ADAC: Elektrosmog stellt in E-Autos keinerlei Gefahr dar

ADAC: Elektrosmog stellt in E-Autos keinerlei Gefahr dar

Daniel Krenzer  —  

Elektrosmog ist dem ADAC zufolge genauso ein nicht haltbares Argument gegen E-Autos wie viele andere auch.

Cover Image for Hyundai: Kunden sind nicht bereit für E-Auto-Tempo

Hyundai: Kunden sind nicht bereit für E-Auto-Tempo

Sebastian Henßler  —  

Hyundais Europa-Strategie setzt auf Vielfalt aus Verbrenner, Hybrid und Elektro, da globale Märkte unterschiedlich ticken und Flexibilität verlangen.