Stellantis: Mehr E-Mobilität – weniger Plattformen

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Stellantis

Wolfgang Plank
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Mit einer neuen Plattform-Strategie und zusätzlichen Batterie-Fabriken will Stellantis seine Pläne zur Elektrifizierung vorantreiben. Der aus der Fusion von PSA und FCA hervorgegangene 14-Marken-Konzern will den Absatz elektrifizierter Pkw in Europa bis 2030 von derzeit 14 auf 70 Prozent steigern, meldet „electrive.net“. Für die USA sehen die Pläne im selben Zeitraum einen Anstieg von vier auf 35 Prozent vor.

Dem Vernehmen nach soll bis 2025 in Europa für 98 Prozent der Modelle aus dem Konzern auch eine elektrifizierte Version (BEV und PHEV) angeboten werden. Bis 2030 soll es für alle Modelle mindestens eine reine Akku-Variante geben. Für dieses Ziel sollen die bislang mehr als 100 Modelle der Stellantis-Marken auf nur noch vier Plattformen übertragen werden.

Für Pkw in den Segmenten A, B und C wird übergangsweise bis zum Jahr 2025 die zweite Generation der Plattform „eCMP“ dienen, heißt es. Ab 2026 soll dann die neue Plattform „STLA Small“ zum Einsatz kommen, die bei E-Autos Reichweiten von mindestens 500 Kilometern ermöglichen soll. Bereits für 2023 sei die Einführung der Plattformen „STLA Medium“ für Pkw der Segmente C und D sowie „STLA Large“ für Pkw der Segmente D und E geplant. Hier sollen elektrische Radien bis 800 Kilometer möglich sein. Als vierte Basis soll ab 2024 „STLA Frame“ für große SUVs und Pick-ups mit Akku-Reichweiten von mindestens 500 Kilometern dienen.

Darüber hinaus verlautet auch ein Update zur Versorgung mit Batteriezellen. Die Fabrik im nordfranzösischen Douvrin soll demnach wie geplant Ende 2023 die Produktion aufnehmen. Der zweite Betrieb am Opel-Standort Kaiserslautern wird dagegen auf Ende 2025 verschoben. Beide Fabriken zusammen sollen auf eine jährliche Kapazität von 50 GWh kommen, die Aufteilung sei aber noch offen, heißt es. Das Projekt werde von Frankreich und Deutschland mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro unterstützt. Noch in diesem Jahr will Stellantis über weitere Werke in Europa und Nordamerika entscheiden.

Wie zu hören war, wird Stellantis nicht nur das komplette Management-System der Batterien inklusive Software in Eigenregie betrieben, sondern auch das Packaging samt der Batteriegehäuse. Die E-Antriebe soll ein mit dem Zulieferer Nidec vereinbartes Joint Venture beisteuern. Nidec hatte erst kürzlich den Bau von zwei neuen Fabriken in Serbien verkündet.

Quelle: electrive.net – Stellantis nennt Details zu Elektrifizierungsplänen

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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peterha:

Man hat es bei den letzten vorgestellten eModellen ja gesehen. Eine zaghafte Produktionsplanung und kaum kann man eines der Modelle bestellen ist es in kürzester Zeit ausverkauft. Da können einige scheinbar noch immer nicht glauben, dass der Markt längst viel weiter ist, als ihre Vorstellungskraft es sich niemals ausmalen kann.

Highbel:

Ich finde die Ziele, leider wenig ambitioniert. Das Ziel für die USA ist 35% Elektrifizierung bis 2030, ich denke das Expotentielle Wachstum des BEV Marktes wird stark unterschätzt. Auch glaube ich nicht das noch in 4 bis 5 Jahren große Zahlen an Plug in Hybriden nachgefragt werden. Die müssen in Zukunft weg von den aktuellen Kompromisslösungen zu reinen BEV Platformen, sonst zieht die Konkurrenz davon.Wenn man guckt was Tesla für Akkukapazitäten selber herstellen will oder z.B. der VW Konzern, obwohl diese schon stark hinter Teslas Pläne zurück bleiben, denke ich wird Stelantis wohl beim Hochlauf nicht liefern können bzw. Schwierigkeiten beim Einkaufspreis und Mengen beim Zukauf der Akkus bekommen.

Strauss:

Richtig, das tönt nach Musik.
Dass mit einer einzigen Plattform nicht die ganze Produktpalette abgedeckt werden kann, ist nichts Neues.
Auch Batterieproduktion gemeinsam Deutschland / Frankreich, bedeutet weg von der Globalisierung.
Fabrikation vor Ort in Europa. Weiter so.
Das machen die AMI s nicht anders.

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