Stellantis-COO: Das E-Auto ist das bessere Auto

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Opel

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Uwe Hochgeschurtz ist COO (Chief Operating Officer) für die Automobilgruppe Stellantis in Europa. Zu ihr gehören unter anderem Opel, Peugeot und Fiat. In einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel schreibt er: „Der Wirkungsgrad des batterieelektrischen Antriebs ist unerreicht, die Technologie ist damit auf absehbare Zeit alternativlos.“ Mindestens in den „nächsten beiden Dekaden“ gebe es keine ernstzunehmende Alternative zu Elektroautos, ist er überzeugt.

Kritik übt er sowohl an politischen Bemühungen, das sogenannte Verbrenner-Aus rückgängig machen zu wollen und Flottengrenzwerte aufzuweichen, als auch das Lamentieren einiger Autohersteller. „Die Autobranche hatte seit 2018 Zeit, sich auf das, was kommt, vorzubereiten, die Transformation zu managen. Jetzt in buchstäblich letzter Sekunde eine Kehrtwende hinzulegen, wäre ein Fehler – und könnte das Ende des E-Autos und der schnellen CO2-Reduktion bedeuten“, warnt er.

Von der Politik wünscht er sich ein klares Bekenntnis zu den bisher verabredeten Zielen des Green Deals. „Es darf keine Ausreden mehr geben, kein Abweichen“, fordert Hochgeschurtz. Dies seien wir sowohl nachfolgenden Generationen als auch der Erde schuldig. „Die Erderwärmung ist ein nicht wegzudiskutierender Fakt, den wir anpacken müssen. Jetzt“, formuliert der Stellantis-Manager es aus. Die Politik müsse nun wieder viel mehr dafür tun, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Als Beispiel nennt er das Sozialleasing in Frankreich. Solche Maßnahmen könnten viel bewirken, ohne allzu viel Steuergeld dafür ausgeben zu müssen, ist Hochgeschurtz überzeugt.

Stellantis habe sich frühzeitig dazu entschieden, die politischen Vorgaben mit aller Konsequenz umzusetzen. „Wir halten uns an die Gesetze und Vorschriften, denen das Unternehmen unterliegt, einschließlich der europäischen Emissionsstandards“, sagt der COO. Weit mehr als 50 Milliarden Euro habe Stellantis in die Elektrifizierung gesteckt.

Und man mag Hochgeschurtz rechtgeben, wenn er zwischen den Zeilen anprangert, dass es nicht sein kann, dass am Ende diejenigen Autohersteller, die die Politik beim Wort genommen haben, am Ende aufs falsche Pferd gesetzt haben sollen – zumal dieses Pferd unter objektiven Gesichtspunkten eigentlich das richtige ist.

Quelle: Tagesspiegel – Contra Aussetzung CO2-Flottengrenzwerte: Wir halten uns an Gesetze und Vorschriften

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Celsi:

Der E-Anrieb ist besser – als technisch interessierter Mensch kann man zu gar keinem anderen Schluss kommen.
Aber ein E-Auto besteht halt aus noch mehr. Die Energiespeichertechnik eines BEV ist jedoch einem simplen Plastiktank, der in Sekunden sicher Energie für 600 bis 1000km aufnimmt, so lächerlich unterlegen, dass ich mich (noch?) nicht zu der Aussage überwinden kann, das E-Auto sei insgesamt besser.
Von den infrastrukturellen Problemen will ich erst gar nicht anfangen, ebenso wenig von den kleinen anderen Nachteilen eines BEV, denn der Verbrenner hat ebenfalls seine ganz eigenen Macken.

BEIDE Antriebsarten haben ihre Daseinsberechtigung und ihre logischen Anwendungsszenarien und sollten parallel existieren. Ohne das eine zu verteufeln und/oder das andere zu subventionieren mit Geld, das wir nicht haben.

Solange die jeweiligen Fanboys das nicht in ihre Birnen kriegen (und einige Beiträge zu diesem Artikel zeigen, dass wir davon noch weit entfernt sind), kommt keine Ruhe in das Thema, die Industrie, die Politik, die Akzeptanz.

Horst:

Im Grunde müsste ich Herrn Hochgeschurz uneingeschränkt zustimmen. Jeder Satz ist für sich richtig. Ich darf aber nicht vergessen wer da plappert, es ist ein hochrangiger Stellantismanager. Als Mitarbeiter eines Händlers der eine Stellantismarke vertritt, kann ich aber nur müde lächeln. Dieser Konzern interessiert sich nicht für 5 Pfennig für die Umwelt, genau wie die überwiegende Zahl der Mitmenschen (tägliche Erfahrung). Sondern man würde sich sehr freuen wenn der Steuerzahler wieder den Absatz der zu teuren E-Autos ankurbeln würde und sonst gar nichts. Es geht nur um maximalen Ertrag- und die anderen Konzern sagen schon „Boah die sind ja toll das wollen wir auch“. Es ist aber alles nur kaputtgespart worden ohne Rücksicht auf irgendwas, nicht Mitarbeiter, Händler, Partner, Zulieferer. Ein Glück dass wir noch eine Marke aus Südkorea vertreten. Gutes reelles Produkt zum angemessenen Preis. Und das auch ohne Staatsgeld. Wenn man die beiden Konzerne aus diesem Blickwinkel kennt, kann man dem Schurzi nur sagen „Der war gut, muss ich mir aufschreiben!!!“

egon_meier:

Was habe ich gerade anderweitig gelesen .. ?? – Der CEO von STellantis soll Tavares sich einen neue Job suchen. Der war auch so dolle für BEV.

Und der COO ist irgendwas in der 3 Reihe aber immer gut für Zitate. Der wird jetzt auch gehen müssen.

Bei Tavares ist offenkundig der Grund für sein Ende der nachlassende Absatz von Monster-Verbrennern in den USA. Falscher Schwerpunkt?

Kurz gesagt (auf Basis der Absatzzahlen dieses Jahres): Stellantis redet von BEV aber kann es nicht. Verbrenner kann der Konzern auch nicht mehr. Letzteres ist nicht schlimm.

Martin Hofstetter:

Volle Zustimmung!

Sledge:

Und man mag Hochgeschurtz rechtgeben, wenn er zwischen den Zeilen anprangert, dass es nicht sein kann, dass am Ende diejenigen Autohersteller, die die Politik beim Wort genommen haben, am Ende aufs falsche Pferd gesetzt haben sollen – zumal dieses Pferd unter objektiven Gesichtspunkten eigentlich das richtige ist.

Dem kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen. Sollte sich VW am Ende durchsetzen können, wäre der Schaden für alle Beteiligten unabsehbar.

Peter Bigge von Berlin:

Seit 2018 und noch viel länger konnte sich jeder Hersteller auf die strengen Abgas Normen einstellen, und was haben sie getan? Nix!
Sie wollen weiterhin fossile Brennstoffe aus Staaten abfackeln, die täglich mit Atombombe drohen. Wie krank ist das denn?
Dass es soviele gibt, die ihre Umweltverschmutzung verteidigen, hätte bei dem allgegenwärtigen Geschwätz nie jemand für möglich gehalten.

Robert:

Absolute Zustimmung es kann nicht sein das die Abgasbetrüger sich durchsetzten und wichtige Ziele aufgeweicht werden man kann nicht mit Mutter Natur verhandeln und einfach sagen stoppe mal den Klimawandel für 5 Jahre damit wir uns besser vorbereiten können. Ich kann das Dumme Geschwätz der Autoindustrie bei uns nicht mehr hören immer nur dieses Gejammere. Auch bei der Einführung des Kats wurde gejammert das gehe nicht das sein umöglich usw. das gleiche bei der Gurtpflicht um mal ein paar beispiel zu bringen und wenn man mal nach Kalifornien blickt dort ist es für unse Autoindustrie seltsamerweise kein Problem die um das dreifache schärfere Grenzwerte einzuhalten.

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