Stellantis investiert 2,7 Milliarden Euro in Werksumbauten, Batteriewerk und Forschungszentrum in Kanada

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Iris Martinz
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Da wird nicht gekleckert: Die Automobilherstellergruppe Stellantis Nordamerika (Alfa Romeo, Fiat, Dodge, Chrysler, Jeep, RAM) investiert kräftig in die Elektrifizierung und Softwareentwicklung. Bis 2030 sollen nicht weniger als 45 Milliarden Kanadische Dollar (33 Milliarden Euro) weltweit ausgegeben werden, davon alleine 8,6 Milliarden Kanadische Dollar (6,4 Milliarden Euro) in Kanada. Als Teil des „Dare Forward 2030“ („Mutig vorwärts“) Plans werden nun 3,6 Milliarden Kanadische Dollar (2,7 Milliarden Euro) in die beiden Produktionswerke Windsor und Brampton sowie in eine Erweiterung des eigenen Forschungszentrums gepumpt.

Das Windsor Werk wird umgebaut, um Fahrzeuge auf der neuen multi-antriebsfähigen Plattform MEV bauen zu können. Die Transformation ermöglicht maximale Flexibilität, um Produktionsvolumina schnell an sich verändernde Marktbedingungen anpassen zu können. Anfang 2023 soll das Werk wieder den Vollbetrieb aufnehmen. Das Werk in Brampton wiederum wird ab 2024 ebenfalls umgerüstet und modernisiert. Mit Produktionsbeginn 2025 werden dort ebenfalls höchst flexibel Elektroautos gebaut. Beide Werke werden weiterhin im Dreischichtbetrieb betrieben, um die hohe Nachfrage nach Elektromodellen erfüllen zu können.

Für das in Windsor angesiedelte firmeneigene Forschungszentrum („Automotive Research and Development Centre – ARDC“) werden 650 zusätzliche Jobs geschaffen, um das Wachstum im Elektrifizierungssektor vorantreiben zu können. Geforscht wird an elektrischen Antriebssystemen, darunter Batterien, Elektronik, Elektromotoren, Motorkontrollsystemen, Energiemanagement und integrierte Software. Das ARDC wird außerdem das erste Batterieforschungslabor in Nordamerika beheimaten, nachdem ein ähnliches bereits in Turin in Italien eröffnet wird. Das neue, 100.000 m² große Labor wird direkt an das bestehende Forschungszentrum angebaut und soll Ende 2023 in Betrieb gehen.

Darüber hinaus soll am Standort Windsor das erste Batteriefertigungswerk Kanadas entstehen, welches ein Joint Venture von Stellantis und der koreanischen LG Energy Solution betrieben wird. Dort werden 5 Milliarden Kanadische Dollar (3,7 Milliarden Euro) investiert und 2.500 Arbeitsplätze geschaffen. Die dort gebauten Lithium-Ionen-Zellen und Module sollen eine Großteil der Zellnachfrage von Stellantis in Nordamerika abdecken.

Stellantis-Chef Mark Stewart bekräftigt, dass „diese Investitionen unser langfristiges Engagement in Kanada unterstreichen und einen Meilenstein darstellen in unseren Bemühungen, unseren Kunden innovative, saubere, sichere und leistbare Mobilität zur Verfügung zu stellen„. Er begrüße außerdem die Unterstützung des Bundesstaates Ontario und der Regionalverwaltung. Kanadas Premierminister Trudeau freut sich hingegen über die neuen Arbeitsplätze und die Investition in die Zukunft des Automobilstandorts Kanada.

Quelle: Stellantis North America – Pressemitteilung vom 02. Mai 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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