Stellantis-Gigafactory in Italien soll ab 2026 Batteriezellen produzieren

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Michael Neißendorfer
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Der Automobilhersteller Stellantis soll vorhaben, bereits 2024 mit dem Umbau seines Motoren- und Getriebewerks in Termoli in Süditalien in die dritte Batterieproduktionsanlage der Gruppe in Europa zu beginnen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von italienischen Gewerkschaften nach einem Treffen mit Verantwortlichen des Unternehmens.

Im Rahmen seiner Elektrifizierungspläne will Stellantis drei Gigafabriken in Europa – in Frankreich, Deutschland und Italien – über das ACC genannte Joint Venture mit Mercedes und TotalEnergies errichten. Bis 2030 sollen die drei europäischen Batteriefabriken eine Produktionskapazität von mindestens 120 Gigawattstunden pro Jahr erreicht haben. Zwei weitere Batteriewerke will der 14 Marken umfassende Autokonzern in Nordamerika mit den Partnern LG Energy Solution und Samsung SDI aufbauen.

Stellantis werde die aktuellen Produktionen in Termoli ab Anfang 2024 schrittweise einstellen, während nach den Umbauarbeiten die Produktion von Batteriezellen ab 2026 beginnen soll, teilten einige von Italiens wichtigsten Gewerkschaften in einer gemeinsamen Erklärung nach dem Treffen mit dem Unternehmen mit. Der Übergang soll zunächst bedeuten, dass 1000 Arbeitnehmer ihren Job verlieren – gut die Hälfte der aktuellen Belegschaft. Sobald die Gigafactory ab 2030 voll ausgelastet ist, sollen alle der gut 2000 Arbeitsplätze wieder geschaffen worden sein.

Gianluca Ficco von der Gewerkschaft UILM sagte, Stellantis habe versichert, dass alle Termoli-Arbeiter in der neuen Gigafabrik wieder beschäftigt sein werden. Zu klären sei allerdings noch, wie mit den vorübergehenden Entlassungen umgegangen werden soll. Im Rahmen eines Umschulungsprogramms für Mitarbeiter:innen sei zum Beispiel geplant, dass einige von ihnen bis zu sechs Monate in der französischen Gigafabrik in Douvrin arbeiten können, so die Gewerkschaften. Außerdem soll Stellantis vorhaben, die Produktion einiger Premium-Verbrennungsmotoren in Termoli noch für einige Jahre über 2026 hinaus fortzusetzen.

Im Rahmen des Strategieplans „Dare Forward 2030“ hat Stellantis angekündigt, im Jahr 2030 weltweit fünf Millionen batterieelektrische Fahrzeuge absetzen zu wollen. In konkreten Anteilen sollen es 100 Prozent des Pkw-Verkaufsmixes in Europa und 50 Prozent des Anteils von verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den USA sein. Stellantis erhöhte darüber hinaus bereits vor einigen Monaten die geplante Batteriekapazität bis 2030 um 140 GWh auf etwa 400 GWh – abgedeckt durch die fünf Gigafactories in Europa und Nordamerika und ergänzende Lieferverträge.

Quelle: Reuters – Stellantis to start transformation of Termoli plant into gigafactory in 2024 / Stellantis – Pressemitteilung vom 23.03.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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