Sony und Honda schieben ihr E-Auto auf 2026

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Das von den beiden japanischen Unternehmen Sony und Honda gegründete Joint Venture strebt die Auslieferung seiner ersten Elektroautos bis 2026 an. Zunächst sollen die Fahrzeuge des Sony Honda Mobility (SHM) genannten Gemeinschaftsunternehmens in den USA und Japan verkauft werden. Die beiden Unternehmen erwägen eine Markteinführung in Europa, dafür wurde jedoch noch kein Zeitrahmen festgelegt. Angaben zum Verkauf in weiteren Ländern machte SHM bislang ebenfalls noch nicht.

Die Produktion soll nicht im Heimatland von Sony und Honda erfolgen, sondern in den USA, für die Honda erst vor wenigen Tagen Investitionen in Milliardenhöhe zur Fertigung von E-Autos und Batterien angekündigt hat.

Das neue Elektroauto von SHM soll im Premiumbereich angesiedelt werden und ein völlig neues Softwaresystem erhalten, welches von Sony entwickelt werden und den Weg zu wiederkehrenden Einnahmen aus Unterhaltungs- und anderen Diensten ebnen soll, die monatlich als Abo in Rechnung gestellt werden sollen, so die beiden Unternehmen. Das Auto soll eine Art „rollendes Smartphone“ werden, sagen Manager des Joint Ventures. Im Vergleich zur klassischen Elektroauto-Konkurrenz soll das Alleinstellungsmerkmal von SHM in der Software liegen, so Izumi Kawanishi, Präsident und Geschäftsführer des Gemeinschaftsunternehmens, der von Sony kommt.

Infos zu weiteren Schlüsseldetails, wie etwa Preise, Batteriereichweite, Leistung oder die Plattform des neuen E-Autos hat Sony Honda Mobility noch nicht mitgeteilt. Während Sony sich bei der Entwicklung auf das Softwaresystem konzentriert, ist Honda für alles fahrzeugspezifische zuständig. Geplant ist, das E-Auto mit Technologien für autonomes Fahren nach Level 3 auszustatten, was es den Fahrern ermöglicht, den angebotenen digitalen Inhalten und Softwarediensten mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

In Level-3-Systemen müssen Fahrer nicht mehr auf die Straße achten oder das Lenkrad bedienen, müssen aber jederzeit dazu in der Lage sein, die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. „Da sich die Technologie für sicheres Fahren weiterentwickeln und die zum Fahren erforderliche Konzentration abnehmen wird, sollten wir neue Möglichkeiten in Betracht ziehen, die Fahrgastzelle als Ganzes zu genießen und dort Zeit zu verbringen“, so Kawanishi. Er spricht von einem „Raum der Unterhaltung und der Emotionen“.

Yasuhide Mizuno, Chairman und Chief Executive des Joint Ventures und ein hochrangiger Honda-Manager, sagte, das Projekt sei attraktiv für Honda, um eine „längerfristige Beziehung“ zu seinen Autokäufern aufzubauen, da sich das Fahrzeug mehr und mehr zu einem vernetzten Gerät wandelt. Sony und Honda hatten bereits im März angekündigt, dass sie zusammen Elektroautos produzieren wollen. Damals hießt es, dass das Auto im Jahr 2025 auf die Straße kommen soll. Sony hatte in den Jahren zuvor schon zwei E-Auto-Prototypen vorgestellt: Auf der CES 2020 wurde die Elektro-Limousine VISION-S 01 gezeigt, auf der CES 2022 das E-SUV VISION-S 02. Ob es sich bei dem ersten Fahrzeug von SHM um die Serienversion eines der beiden Konzeptfahrzeuge handeln wird, ist och unklar.

Quelle: Reuters – Sony, Honda aim to deliver premium EV with subscription fees in 2026

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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egon_meier:

nein Poferwall .. kennst du nicht .?? schreibt hier gerne mal, wenn er nicht schlafen kann.

Upps .. jetzt habe ich das gemacht, was dessen Lieblingsbeschäftigung ist ..inhaltsleere Beiträge. Na ja .. dann habe ich auch mal gesündigt.

Walter Born:

Du meinst den Bauernwald?

IchAuchMal:

die Expertise der von dir kritisierten „unserer Kommentatoren“ ist zumindest in den allermeisten Fällen mit nachvollziehbaren Argumenten unterlegt.
Der Poferwall hat dagegen zum Thema Honda/Sony NICHTS aber auch GAR NICHTS beizutragen.

Christoph:

Ein anderes Problem scheint mal wieder die Fokussierung auf Premium zu sein. Ich glaube bzw hoffe dass 2026 der Premium-Markt bald mal gesättigt sein wird. Und dann ist Honda/Sony einfach nur eines von vielen Autos mit „toller“ Software. Und David, tesla wird es auch 2026 noch geben.

Wolfbrecht Gösebert:

Weder auf ein Honda-Premium-Fahrzeug noch auf einen Sony-Software-gesteuerten Wagen wartet irgendwo irgendeine nennenswerte „Fan-Gemeinde“.
Verschiebung auf 2026? – sch…ulterzuck-egal!
Aber schade, wieder eine Chance vertan, mal japanische eAuto-Kompetenz zu zeigen!

David:

Man kann ja nicht sagen, dass Millionen Honda und Sony Fans sich schon auf 2025 gefreut hatten. Und jetzt enttäuscht sein, dass es 2026 wird. Vielmehr ist dieses Fahrzeug auch vorher schon ein sehr abstrakter Entwurf gewesen, den man zur Kenntnis nimmt. Aber niemand wartet darauf. Was auch ein Teil des Problems ist.

egon_meier:

„Geplant ist, das E-Auto mit Technologien für autonomes Fahren nach Level 3 auszustatten, was es den Fahrern ermöglicht, den angebotenen digitalen Inhalten und Softwarediensten mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“

uuuiii … das ist aber eine feuchtwarme Wolke.
Damit ist nicht gesagt, dass die Fahrzeuge level 3 können .. Ist das so ähnlich wie die Tesla-FSD-hardware, für die die Software seit 20216 nicht kommt?

Und Honda will Premium? und das schon 2026.
Dann haben andere hersteller schon die Erfahrung, die Produktionsanlagen, die Lieferkette und alles andere ziemlich gut im Griff.
Das sieht für Sony und Honda nicht gut aus.

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