Renault E-Master und E-Trafic: Verstärkung mit Stecker

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Renault

Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
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So ganz einfach ist die Firmenkonstruktion nicht, denn wo Renault draufsteht, ist nicht immer Renault drin – zumindest nicht nur. Denn der deutsche Ableger des französischen Last- und Nutzfahrzeugherstellers Renault Trucks gehört zum Netz der internationalen Volvo Group, welche wiederum, soviel am Rande, nicht verwechselt werden darf mit der Pkw-Marke Volvo Cars, die zum chinesischen Geely-Konzern gehört.

Somit sind die beiden leichten Nutzfahrzeuge Master und Trafic als Konkurrenz von VW Crafter und Transporter, Fiat Ducato, Mercedes Sprinter oder Ford Transit nicht nur bei Renault selbst, sondern auch bei Volvo Trucks im Gewerbevertrieb zu bekommen. Das Modellangebot des ungleichen Zwillingspärchens ist dabei weitgehend identisch; die Truck-Abteilung von Renault legt jedoch Wert darauf, nicht allein Fahrzeuge von der Stange anzubieten, sondern nach der exakt passenden Lösung für den Einsatzzweck zu suchen, sodass Handwerker, Kurierdienste oder Kommunen sich wiederfinden.

Doch so flexibel das Doppelpack aus Renault Master und Trafic mit seinen verschiedenen Radständen, Dachformen und Aufbauten auch ist, die Bedeutung der Elektroversionen nimmt ebenso wie im europäischen Wettbewerb deutlich zu. Öffentliche Hand, Transport- oder Kurierdienste setzen gerade im urbanen Umfeld mehr denn je auf die nahezu lautlosen und effizienten Elektromodelle, während bekannte Dieselaggregate gerade auf Lang- und Mittelstrecke zumeist unverändert die beliebtere Wahl sind.

Neu entwickelt wurde bei Renault die vierte Generation des Master, der nicht nur mit einem zwei Liter großen Commonrail-Diesel (105 bis 170 PS), sondern auch als Elektroversion E-Tech mit 105 kW (142 PS) und 300 Nm Drehmoment ab 61.630 Euro angeboten wird. Der Renault E-Master – wahlweise als Kastenwagen, Fahrgestell oder Bus – ist mit einer 87 kWh großen Batterie unterwegs, die Reichweiten von 350 bis 410 Kilometer ermöglicht. Wenig beeindruckend zeigt sich jedoch das Ladetempo von maximal 130 Kilowatt an einem DC-Schnelllader. Immerhin kann der Elektro-Master an der normalen AC-Ladesäule mit bis zu 22 kW nachtanken.

„Mit unseren vollelektrischen leichten Nutzfahrzeugen bieten wir effiziente und nachhaltige Transportlösungen für urbane und regionale Einsätze“, erklärt Frederic Ruesche, Geschäftsführer von Renault Trucks Deutschland. „Die vollelektrischen Modelle Master und Trafic ermöglichen Unternehmen eine Reduzierung ihrer CO2-Emissionen, ohne auf Flexibilität und Leistung verzichten zu müssen.“

Renault E-Trafic Cockpit
Renault

Technisch weniger auf der Höhe ist der kleinere Renault Trafic als 90 kW (122 PS) starke E-Tech-Version, die ab 57.715 Euro angeboten wird. Sie muss nicht nur mit einem gerade einmal 52 kWh großen Batteriepaket (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt) im Unterboden auskommen, sondern kann nur maximal mit 50 kWh an einem DC-Schnelllader erstarken. Die maximale Reichweite: rund 300 Kilometer. Anzunehmen ist, dass sich hier viele Kunden unverändert für die 110 bis 170 PS starken Selbstzünder entscheiden, die wahlweise an Sechsgang-Handschaltung oder Neungang-Automatik gekoppelt sind.

Renault E-Trafic
Renault

Vorteil bei beiden Nutzfahrzeugen von Renault: die Lademöglichkeiten und Nutzlasten sind bei Diesel- und Elektroversionen nahezu identisch. Der Renault Trafic hat bei einer Nutzlast von rund 1,2 Tonnen ein Ladevolumen zwischen 5,8 und 8,9 Kubikmeter; der größere Master der vierten Generation fasst 10,2 bis 22,3 Kubikmeter. Ebenfalls neu bei den neuen Modellen wie Renault Trafic und Master: digitale Instrumente, Fahrerassistenzsysteme und ein zentraler 10-Zoll-Bildschirm mit der Integration von Android-Auto und Apple Carplay.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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