PSA-Total Batterie Joint Venture soll Peugeot e-3008 mit Akkus ausstatten

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Michael Neißendorfer
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Der für das Jahr 2023 geplante rein elektrische Peugeot e-3008 soll Batterien „Made in France“ bekommen, und zwar vom erst vor wenigen Monaten gestarteten, Automotive Cell Company (ACC) genannten Batterie Joint-Venture, an dem neben PSA mit Opel auch der Mineralölkonzern Total und dessen Tochterunternehmen Saft, ein französischer Batteriehersteller, beteiligt sind.

Der geplante Peugeot e-3008 soll auf der neuen eVMP-Plattform von PSA aufbauen, einer elektrifizierten Weiterentwicklung der aktuellen EMP2-Architektur. In einem Interview mit L’Argus bestätigte Yann Vincent, der Geschäftsführer von ACC, dass das Batterie Joint-Venture diese Plattform mit Akkus ausstatten wird. Vincent stellte allerdings auch klar, dass PSA die Stromspeicher „nur dann kaufen wird, wenn die hergestellten Zellen zum richtigen Preis und in Bezug auf die Leistung wettbewerbsfähig sind“.

Auch der Zeithorizont deckt sich nicht ganz mit der Planung von PSA: Der Peugeot e-3008 soll im Herbst 2023 erscheinen, ACC-Chef Vincent rechnet aber erst gegen Ende 2023, Anfang 2024 mit einer zunächst begrenzten Produktionskapazität. Deshalb habe PSA zwei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen zufolge bereits einen Plan B im Ärmel, und einen Liefervertrag mit dem chinesischen Hersteller BYD unterzeichnet. BYD werde definitiv die chinesische Version des e-3008 mit Akkus ausstatten sowie gegebenenfalls auch die für den europäischen Markt gedachten Modelle ausrüsten, heißt es.

Für den Fall, dass die ersten Peugeot e-3008 nicht mit ACC-Batterien ausgestattet werden können, gibt es ebenfalls bereits einen Plan B: Die Akkus sollen dann in anderen E-Autos des PSA-Konzerns verbaut werden, etwa dem neuen Opel Grandland, dem Citroën C5 Aircross und dem DS7 Crossback. PSA hat bereits angekündigt, dass der ACC-Akku je nach Fahrzeugmodell eine Kapazität von 60 bis 100 kWh aufweisen und eine Reichweite zwischen 400 und 650 km ermöglichen soll. Die ACC-Akkus sollen Vincent zufolge „eine klassische NMC-Chemie (Nickel-Mangan-Kobalt)“ aufweisen, allerdings mit einem geringeren Kobaltgehalt.

Quelle: L’Argus – Peugeot e-3008: Quelles batteries pour le 3008 électrique ?

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Daniel W.:

„… neben PSA mit Opel auch der Mineralölkonzern Total und dessen Tochterunternehmen Saft, ein französischer Batteriehersteller, …“

„Saft (Unternehmen)Im Mai 2016 ist die Aktienmehrheit von Total übernommen worden.“ (Quelle: Wikipedia)

Das erinnert mich stark an das Elektroautos General Motors EV1, das von 1996 bis 1999 angeboten und bis 2002 wieder eingezogen und größtenteils verschrottet wurde.

„1994 erwarb General Motors eine Mehrheitsbeteiligung an der Firma Ovonics, welche die Batterie-Entwicklung einschließlich der Patente und die Herstellung von großen NiMH-Akkus kontrollierte.“(Quelle: Wikipedia)

Auch General Motors hatte zuvor eine Batteriefirma übernommen, einige E-Autos gebaut und als die Mineralöl-Lobby das Umweltgesetz gekippt hatte, wurde das Projekt „E-Autos“ in den Mülleimer geworfen.

Ist dieses Joint-Venture ein Projekt mit geplantem Verfallsdatum?

Chris:

PSA kommt auch echt nicht voran Mal ein paar größere e Autos zu bauen…

IchAuchMal:

„Vincent stellte allerdings auch klar, dass PSA die Stromspeicher „nur dann kaufen wird, wenn die hergestellten Zellen zum richtigen Preis und in Bezug auf die Leistung wettbewerbsfähig sind“.“

Damit deutet sich schon an, dass die Konditionen des Projekts wahrscheinlich nicht konkurrenzfähig sein werden.

„Die ACC-Akkus sollen Vincent zufolge „eine klassische NMC-Chemie (Nickel-Mangan-Kobalt)“ aufweisen, allerdings mit einem geringeren Kobaltgehalt.“

Auch das noch. Das ist Stand der Technik von gestern/heute. Morgen fängt man damit bei ACC an?

Europa hat die Zellfertigung technologisch, betriebswirtschaftlich und politisch verpennt (dieses mal im freien WEttbewerb und nicht – wie bei den Solarmodulen gegen Dumping) und rennt jetzt hinterher.

Ich bin gespannt, ob VW mit Northvolt bzw den chinesischen Partnern irgendwas hinkriegt, was konkurrenzfähig ist. Zumindest ist es ein Ansatz, der nicht auf Uralt-Technik beruht.

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