ACE fordert Ende rückwärtsgewandter Forderungen zum Verbrenner-Aus

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Michael Neißendorfer
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Anstatt zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität in den Fokus zu rücken, ist die IAA Mobility 2025 überschattet von rückwärtsgewandten Forderungen zur Verschiebung des sogenannten Verbrenner-Aus 2035, kommentiert der Automobilclub ACE Auto Club Europa die Debatten und Äußerungen rund um die derzeit in München stattfindende Automesse. Dass Bundeskanzler Merz auf der IAA versprach, sich in Brüssel für die Aufweichung der Flottenziele einzusetzen, sei fatal für die Verbraucherinnen, Verbraucher und den Klimaschutz, so der ACE. Der Verband fordert die Bundesregierung auf, sich zu den europäischen Flottengrenzwerten und dem Aus für neue Verbrenner ab 2035 zu bekennen.

„Die aktuellen Diskussionen, den auf europäischer Ebene erreichten Kompromiss aufzukündigen, schüren Verunsicherung. Das Verbrenner-Aus ist kein Verbot der individuellen Mobilität, sondern ein Aufbruch in eine saubere und nachhaltige Zukunft“, kommentiert der ACE-Vorsitzende Sven-Peter Rudolph. „Es muss endgültig klar sein: Ab 2035 dürfen in der EU keine neuen Diesel- und Benzin-Pkw mehr zugelassen werden. Nur so wird Planungssicherheit sowohl für Verbraucherinnen und Verbraucher als auch die Industrie geschaffen. Das stärkt das Vertrauen in die Zukunft der Elektromobilität.“

Auch für die Hersteller seien verlässliche Rahmenbedingungen entscheidend, so Rudolph: „Mit einem klaren Fokus auf Elektromobilität wird Deutschlands Schlüsselindustrie eine sichere Zukunft haben und Arbeitsplätze erhalten.“ Zugleich gelte: Alle Verbrenner, die vor 2035 zugelassen wurden, können uneingeschränkt weitergefahren werden, was offenbar noch nicht alle Debattenteilnehmer verstanden haben. Die Übergangsphase sorge also für weitere Planungssicherheit und genügend Zeit für den Umstieg, so der ACE.

E-Mobilität für alle ermöglichen, schädliche Subventionen beenden

Der Hochlauf der Elektromobilität leistet einen wesentlichen Beitrag, um sowohl nationale als auch internationale Klimaschutzziele zu erreichen, argumentiert der Verband weiter. Damit dies gelingen kann, müssen die Flottengrenzwerte bestehen bleiben und vor allem eine kluge Förderung für Menschen mit niedrigem Einkommen aufgesetzt werden, um Teilhabe an E-Mobilität zu ermöglichen.

Gleichzeitig müssen sozial-ungerechte und klimaschädliche Subventionen im Verkehrssektor beendet werden, womit der Verband unter anderem auf das Dieselprivileg und die großzügig ausgelegte Dienstwagenbesteuerung anspielt. Politische Maßnahmen wie soziale Leasingprogramme hingegen könnten dafür sorgen, dass E-Mobilität für alle verfügbar und erschwinglicher wird.

Quelle: ACE – Pressemitteilung vom 10.09.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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